Donkey Kong Bananza im Test

Mit Donkey Kong Bananza feiert Nintendos berühmter Gorilla sein überfälliges Comeback als Hauptdarsteller eines großen 3D-Jump’n’Runs. Entwickelt vom Team hinter Super Mario Odyssey wurde das Spiel als potenzielles Highlight des Jahres für die neue Nintendo Switch 2 gehandelt. Ob es diesen Erwartungen gerecht wird, erfahrt ihr in unserem Review.

In Donkey Kong Bananza erwacht der namensgebende Titelheld auf der idyllischen Ingot Island, nur um festzustellen, dass sein Zuhause von einer dunklen Bedrohung heimgesucht wird. Eine mysteriöse Macht will die Insel zerstören und ihre Schätze rauben. Zusammen mit einer kleinen Wegbegleiterin macht sich Donkey Kong auf den Weg, die Insel zu retten und die Welt wieder in Balance zu bringen. Während seiner Reise durch unterschiedliche Biome – von Dschungeln über Minen bis hin zu luftigen Höhen – muss der Held nicht nur gegen Feinde kämpfen, sondern auch Rätsel lösen und die zerstörbare Umgebung nutzen, um voranzukommen. Am Ende gilt es, die dunkle Macht zu besiegen und das Gleichgewicht auf Ingot Island wiederherzustellen.

Für Genrekenner bleibt die Story eher simpel und sehr vorhersehbar, größere Überraschungen oder emotionale Tiefen sollte man sich nicht erwarten. Das Spiel setzt den Fokus bewusst auf das Gameplay, wodurch die erzählerischen Elemente eher funktional bleiben, ohne wirklich zu fesseln.

Zerstörung deluxe

Der Kern des Gameplays kombiniert klassische 3D-Jump’n’-Run-Strukturen mit einem Element, das im Genre ein Novum darstellt: einer vollständig zerstörbaren, voxelbasierten Spielwelt. Fast jedes Objekt im Spiel kann zerstört, neu zusammengesetzt oder zweckentfremdet werden. Diese Freiheit dient nicht nur als optischer Gag, sondern ist fest in das Leveldesign integriert: Donkey Kong durchbricht Mauern, nutzt herausgerissene Objekte als Waffen, indem er sie auf Gegner schleudert, und kann sogar auf Felsbrocken surfen, die er zuvor aus dem Boden gerissen hat. Verborgene Wege, optionale Rätsel und alternative Routen ergeben sich oft erst durch den kreativen Einsatz dieser Zerstörungsmechanik. Die Spielwelt reagiert dabei stets physikalisch glaubwürdig auf jeden Schlag und jede Bewegung. Das Gameplay setzt gezielt auf die Kreativität der Spieler.

Ingot Island, der Schauplatz des Spiels, ist als zusammenhängende, vertikal aufgebaute Welt konzipiert. Jede Region – von üppigen Urwäldern über glühende Vulkangebiete bis hin zu geheimnisvollen Minenschächten – ist in mehreren Ebenen unterteilt. Um den Erdkern zu erreichen, müssen diese nacheinander überwunden werden. Am Ende eines jeden Abschnitts wartet ein Bossgegner auf Donkey Kong, der thematisch an das jeweilige Biom angepasst ist – etwa ein riesiger, von der dunklen Macht korrumpierter Maulwurf in den Minenschächten oder eine überdimensionale Giftschlange. Insgesamt trifft man auf 17 verschiedene Hauptbosse, die nur durch die richtige Taktik und Strategie besiegt werden können. Die Kämpfe bestehen meist aus mehreren Phasen, in denen der Boss sein Angriffsmuster verändert und die Umgebung aktiv ins Geschehen einbezogen wird. Nach dem ersten Durchspielen lässt sich zudem ein Boss-Rush-Modus freischalten, in dem alle Gegner erneut herausgefordert werden können. Die Bosskämpfe sorgen für spürbare Abwechslung und zählen klar zu den Highlights von Donkey Kong Bananza.

Pauline is back!

Wie bereits erwähnt, bekommt Donkey Kong relativ früh im Spiel eine Begleiterin an die Seite gestellt. Kleiner Spoiler: Dabei handelt es sich um Pauline, eine Figur, die bereits 1981 im Arcade-Klassiker Donkey Kong entführt wurde und von dem damals noch namenlosen Jumpman (später Mario) gerettet werden musste. In Bananza ist sie jedoch keine passive Figur mehr, sondern eine zentrale Verbündete, die Donkey Kong mit ihren musikalischen Fähigkeiten unterstützt und so die Bananza-Transformationen ermöglicht.

Diese neue Gameplay-Mechanik bringt eine ungewöhnliche Dynamik ins klassische Plattform-Genre. Durch das Sammeln von Ressourcen oder das Besiegen von Gegnern steigt die sogenannte Bananergy. Ist die Leiste voll, kann man per Tastendruck Pauline anweisen, ein Lied zu trällern, um in die gewünschte Bananza-Form zu wechseln. Diese Verwandlungen sind zeitlich begrenzt und erfordern daher einen taktischen Einsatz – etwa zum Überqueren schwieriger Passagen, für schnelle Sprints, Gleitflüge oder den gezielten Einsatz roher Zerstörungskraft.

Im Verlauf des Spiels kann Donkey Kong fünf verschiedene tierische Gestalten annehmen, jede mit eigenen Spezialfähigkeiten, die Erkundung, Kämpfe und Rätsel entscheidend beeinflussen. Power-Kong kann beispielsweise massive Felsblöcke zerschmettern und schwere Objekte heben, der Strauß-Kong verleiht die Fähigkeit zu gleiten, und der blitzschnelle Zebra-Kong kann weiter springen. Die Bananza-Transformationen erweitern das Gameplay um eine taktische Komponente, die weit über klassische Power-ups hinausgeht. Sie machen das Spiel deutlich abwechslungsreicher und fördern, vor allem in Kombination mit der zerstörbaren Spielwelt, einen experimentellen Spielstil.

Im lokalen Koop-Modus können zwei Spieler gemeinsam an einer Nintendo Switch 2 spielen: Einer übernimmt die Steuerung von Donkey Kong, der andere spielt Pauline. Letztere kann Stimmattacken über die Maus-Steuerung abfeuern und so beim Zerstören der Spielwelt und der Gegner unterstützen. Mittels Gameshare-Funktion können Freunde sogar über ihre eigenen Konsolen lokal oder online mitspielen, wobei nur ein Spiel benötigt wird. Aufgrund der stark eingeschränkten Bewegungsfreiheit und Interaktionsmöglichkeiten des zweiten Spielers sollte man sich vom Koop-Modus aber nicht allzu viel zusätzlichen Unterhaltungswert erwarten.

Technisch beeindruckend

Abseits der Story sorgen weitere Sammel- und Freischaltinhalte für Langzeitmotivation und erweitern das Hauptspiel durch zusätzliche Herausforderungen und Belohnungen. So können beispielsweise alternative Outfits und Skins für Donkey Kong und Pauline freigeschaltet werden, darunter Retro-Designs und thematisch passende Kostüme. Diese sehen nicht nur gut aus, sondern bieten auch kleine Boni, wie etwa reduzierten Schaden durch Gegner oder schnelleres Schwimmvermögen. Artworks, Zwischensequenzen und der Soundtrack lassen sich ebenfalls freischalten und können anschließend jederzeit im Galerie- und Musikplayer-Modus angesehen und angehört werden.

Technisch zeigt Entwickler Nintendo EPD eindrucksvoll, was die Nintendo Switch 2 leisten kann, wobei die zerstörbare Umgebung die neue Konsole gelegentlich an ihre Leistungsgrenzen bringt. Grundsätzlich werden flüssige 60 Bilder pro Sekunde erreicht, doch das dynamische Voxel-Destruction-System mit seinen zahlreichen zerstörbaren Elementen und physikalischen Effekten kann ab und zu zu kurzfristigen Framerate-Einbrüchen führen. Donkey Kong Bananza läuft im Handheld-Modus mit einer nativen Auflösung von etwa 1080p, während im TV-Modus durch dynamisches Scaling bis zu etwa 1200p erreicht werden können. Insgesamt liefert das Spiel eine solide Bildqualität bei hoher Performance, wenngleich die Bildschärfe an manchen Stellen, insbesondere am Fernseher, im Vergleich zu anderen Titeln der Switch 2 noch etwas besser sein könnte.

Kritik gibt es auch bei der Kamerapositionierung: Automatische Perspektivwechsel und teils ruckartige Kamerabewegungen können gelegentlich zu Orientierungsschwierigkeiten führen. Dies wirkt sich jedoch nur marginal auf den Spielspaß aus und ist letztlich Jammern auf hohem Niveau.

Zusammenfassung

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