Mobile Gaming ist nach wie vor die unangefochtene Nummer eins der Branche. Laut Sensor Tower generierte dieses Segment 2024 weltweit rund 150 Milliarden US-Dollar, was eindeutig zeigt, dass mobiles Spielen gekommen ist, um zu bleiben.
Doch innerhalb des Segments gibt es immer wieder so manch eine Veränderung. Trends kommen und gehen, neue Technologien und Hypes stellen die Branche auf den Kopf und sorgen immer wieder für Neues. Jetzt scheinen sich langsam Gacha- und Hyper-Casual-Games zu verabschieden, um Platz für den nächsten Trend zu machen. Welches Monetarisierungs-Ass haben die Unternehmen jetzt im Ärmel? Und was ist es, das die Spieler am Bildschirm hält?
Aus Hyper wird Hybrid
Eine Statistik, die bei all dem Mobile-Gaming-Hype überrascht: Tatsächlich ist die Anzahl an Downloads weltweit bereits seit 2021 rückläufig. Allein 2024 gingen die Downloads im Vorjahresvergleich laut Sensor Tower um rund 6 % zurück. Andersherum verlaufen allerdings die Ausgaben: Mit einem Plus von 4 % stiegen die In-Game-Käufe 2024 an. Zu den Genres, die die höchsten Umsätze generieren, gehören Strategie-, RPG-, Puzzle-, Casino- und Simulationsspiele. Das zeigt, dass Spieler eher in die Tasche greifen, um tiefere Spielerlebnisse zu erfahren – mit Progression, kontinuierlichen Updates und mehr.
Der Trend führt jetzt weg von (Hyper-)Casual-Games zu den sogenannten Hybrid-Casual-Games. Sie verbinden das klassische und besonders einfach zugängliche Gameplay mit kurzen Spielrunden der altbekannten Casual-Games à la Candy Crush Saga, verpassen dem Spiel allerdings zusätzliche Tiefe. Dazu zählen unter anderem regelmäßige Updates, Live-Events, Leaderboards, langfristige Fortschritte und das Sammeln von In-Game-Items über lange Zeiträume hinweg. Das zeichnet sich inzwischen sogar in klassischen Spielen wie im casino in der Schweiz ab. Die Spielautomaten bieten ein besonders einfaches Spielsystem, das jeder schnell versteht, während das Spielerlebnis im Online-Casino unterdessen durch weitere Ebenen erweitert wird. Live-Ranglisten, tägliche Turniere und ein Treueprogramm mit Belohnungssystem binden Spieler langfristig. Der Trend zeigt, dass sich Spieler heute mehr wünschen als pures Gameplay – die gesamte Erfahrung in einem Spiel bzw. auf einer Plattform ist es, was Spieler hält.
Monetarisierung im neuen Gewand
Das beeinflusst auch die Art und Weise, wie Unternehmen ihre mobilen Spiele monetarisieren. In der EU gelten bereits strenge Richtlinien für Mikrotransaktionen, besonders im Hinblick auf Lootboxen und Gacha-Systeme, wie etwa die FUT-Packs in EA Sports FC. Dabei handelt es sich um das berüchtigte Pay-to-Win-Modell, das immer wieder in Verruf gerät. Stattdessen zeigt der Trend jetzt auch hybride Monetarisierungsmodelle, die auf Transparenz setzen und Spielern verschiedene Möglichkeiten geben, für Inhalte zu bezahlen – oder eben nicht.
Free-to-Play-Spiele kommen jetzt mit einem Mix verschiedener Monetarisierungsmodellen daher. In-App-Käufe, Season Passes, Abonnements, In-App-Werbung und Header Bidding sind einige, die hier oft zusammengebracht werden, um Spielern und Werbenden mehr Möglichkeiten zu bieten. Spieler können etwa freiwillig Werbung ansehen, um In-Game-Belohnungen zu erhalten. Sehr beliebt sind jetzt auch Season Passes, die verschiedene Vorteile und In-Game-Items enthalten und für saisonalen Content sorgen.
Was sich jetzt auch abzeichnet, ist der direkte Verkauf von Inhalten an Spieler, ohne den App-Store zu verwenden. Mit diesen Direct-to-Consumer-Plattformen (D2C), wie es jetzt etwa den mobilen Epic Games Store in der EU gibt, umgehen Unternehmen Plattform-Gebühren der App-Stores und erreichen ihre Spieler damit direkt – was ihnen mehr Möglichkeiten gibt, Inhalte zu personalisieren und gezielt zu vertreiben.
Die Trends zeigen eindeutig, dass sich der mobile Spielemarkt verändert. Spieler wünschen sich jetzt langfristige Bespaßung anstatt kurzfristigen Spielspaß. Casual-Games sind weiterhin gefragt, doch Spieler wünschen sich mehr Tiefe, Belohnungen und regelmäßige Updates, die sie motivieren, das Spiel über einen längeren Zeitraum regelmäßig zu öffnen. Statt über Gacha-Systeme und andere Mikrotransaktionen auf Inhalte zuzugreifen, ist jetzt eine Auswahl an Optionen der Monetarisierung gefragt. Werbung, Abonnements, Season Passes und D2C-Plattformen prägen die Mobile-Gaming-Landschaft und sorgen für langfristiges Engagement und bieten Spielern mehr Freiheit, selbst zu entscheiden, ob und wie sie Geld in ein Spiel stecken möchten.