Mit Super Mario Galaxy + Super Mario Galaxy 2 veröffentlicht Nintendo zwei der erfolgreichsten 3D-Plattformer seiner Geschichte in einer überarbeiteten Fassung für die Nintendo Switch. Die Neuauflage verspricht nicht nur technische Verbesserungen, sondern auch angepasste Steuerungsoptionen sowie neue Komfortfunktionen. Im Mittelpunkt steht die Frage, ob die überarbeiteten Versionen auch auf moderner Hardware überzeugen können – und wie gut das ursprüngliche Spielgefühl der Wii-Ära ins Jahr 2025 übertragen wurde.
Das erste Super Mario Galaxy aus dem Jahr 2007 legte den Grundstein für das „Planeten“-Konzept, das die Serie bis heute einzigartig macht. Die Handlung erzählt zunächst nichts grundlegend Neues, denn erneut wird Prinzessin Peach von Bowser entführt. Doch diesmal nicht einfach in ein Schloss oder auf eine Insel, sondern hinaus ins All – der Bösewicht plant, sein eigenes Universum zu erschaffen. Somit reist Mario von Galaxie zu Galaxie, jede bestehend aus mehreren kleinen, frei im Raum schwebenden Himmelskörpern mit eigener Gravitation und individuellen Mechaniken. Das dabei entstehende Gameplay sorgt für ein ständig wechselndes Spielgefühl. Der Spieler bewegt sich durch thematisch unterschiedliche Galaxien und erlebt eine fortlaufende Geschichte rund um Rosalina und ihre Sternenkinder.
Der Nachfolger setzt direkt auf dem Erfolg und der Mechanik des ersten Teils auf. Auch hier beginnt alles mit Bowsers Angriff, bei dem er während eines Sternenfestes Peach in den Weltraum entführt. Mario nimmt erneut die Verfolgung auf. Unterstützt wird er diesmal von einem kleinen Luma, der ihm hilft, ein eigenes Raumschiff – das „Sternenschiff“ – zu steuern, das gleichzeitig als neue Hub-Welt dient. Anstelle einer frei erkundbaren Spielwelt gibt es nun eine Weltkartenstruktur mit linearem Fortschritt, ähnlich wie in den klassischen 2D-Mario-Titeln. Neu hinzu kommt Yoshi als spielbarer Begleiter, der mit verschiedenen Power-Ups neue Bewegungsmöglichkeiten eröffnet.
Technisches Upgrade
Super Mario Galaxy + Super Mario Galaxy 2 ist entweder als Bundle erhältlich, das in dieser Form auch physisch auf Cartridge für die Nintendo Switch vorliegt, oder beide Spiele können einzeln über den Nintendo eShop erworben werden. Egal, für welche Version man sich entscheidet – im Startbildschirm erscheinen stets zwei separate Spiele, die unabhängig voneinander gestartet werden können. Besitzer der Switch 2 dürfen sich zudem freuen: Dank eines kostenlosen Updates erhalten sie zahlreiche technische Verbesserungen und grafische Aufwertungen.
Sowohl Super Mario Galaxy als auch Galaxy 2 laufen auf der Switch in 1080p-Auflösung bei stabilen 60 Bildern pro Sekunde im Dock-Modus. Im Handheld-Modus beträgt die Auflösung 720p, ebenfalls mit flüssiger Bildrate. Damit übertreffen beide Spiele deutlich die Wii-Versionen, die seinerzeit lediglich 480p unterstützten. Auf der Switch 2 können beide Titel sogar in 4K bei stabilen 60 FPS gespielt werden – inklusive verbesserter Shader und höherer Texturqualität. Das Resultat auf beiden Konsolen: schärfere Konturen, klarere Farben und deutlich sichtbare Details auf Planeten, Charakteren und Umgebungen. Auch die neue Beleuchtung wirkt deutlich natürlicher, ohne den Charme der Originale zu verfälschen. Texturen wurden überarbeitet oder vollständig neu erstellt, und Effekte – etwa Partikel, Lichtreflexe oder Wasseranimationen – profitieren sichtbar von der höheren Auflösung. Vor allem die leistungsstärkere Switch 2 lässt die Galaxien so plastisch und lebendig erscheinen wie nie zuvor. Zudem sind die Ladezeiten, die auf der Wii teils mehrere Sekunden betrugen, nun nahezu verschwunden – ein klarer Komfortgewinn im Spielfluss.
Wenig Neues im All
Ein zentrales Thema bei der Umsetzung war die Anpassung der Wii-Steuerung. Beide Spiele setzten ursprünglich auf den Bewegungssensor und die Pointer-Funktion der Wii-Remote – eine Gameplay-Mechanik, die auf der Switch natürlich nicht 1:1 übernommen werden konnte. Die Zeigefunktion wird nun hauptsächlich durch die Gyrosensoren der Controller (Joy-Cons, Pro Controller) simuliert. Wirbelattacken können hingegen entweder durch Schütteln oder durch mehrfaches Drücken der Y-Taste ausgelöst werden. Im Handheld-Modus besteht außerdem die Möglichkeit, die Bewegungssteuerung durch Touchscreen-Eingaben zu ersetzen – so lassen sich beispielsweise Sternenteile per Tippgeste einsammeln. Auf der Switch 2 wird darüber hinaus auch die verbesserte Bewegungssteuerung der Joy-Cons unterstützt. Insgesamt wirkt die Steuerung anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, bietet nach kurzer Eingewöhnungszeit jedoch einen gelungenen Mittelweg zwischen dem ursprünglichen Spielgefühl und der höheren Zugänglichkeit der neuen Steuerungsoptionen.
Abgesehen von den technischen Verbesserungen, die sich im Übrigen auch positiv auf die Audioqualität auswirken, bietet Super Mario Galaxy + Super Mario Galaxy 2 nur wenige spielerische Neuerungen. So gibt es beispielsweise ein neues Bonuskapitel für Rosalinas Bilderbuch, das eine kleine Brücke zwischen den beiden Spielen schlägt. Zudem können die insgesamt 154 Musikstücke nun direkt im Hauptmenü angehört werden, und mithilfe von amiibo-Figuren aus der Mario-Reihe lassen sich zusätzliche Münzen freischalten. Alles in allem bleiben die Neuerungen überschaubar
Besitzer der 2020 erschienenen Super Mario 3D All-Stars-Sammlung – in der Super Mario Galaxy bereits enthalten war – werden sich verständlicherweise fragen, ob sich der Kauf des neuen Bundles wirklich lohnt. Ein zwingender Pflichtkauf ist es sicher nicht, denn inhaltlich bleibt der erste Teil unverändert. Dennoch spricht vieles dafür: Die überarbeitete Grafik, die verbesserte Steuerung, der neue Bonusinhalt und die technische Optimierung für die Switch 2 machen das Paket zur bislang besten Möglichkeit, die beiden Galaxy-Abenteuer in ihrer vollständigen und schönsten Form zu erleben. Für alle, die das komplette und modernisierte Weltraum-Erlebnis genießen möchten, ist das neue Doppel-Remaster daher eine klare Empfehlung.
Zusammenfassung
FAZIT
Mit Super Mario Galaxy + Super Mario Galaxy 2 gelingt Nintendo eine gelungene Neuauflage zweier Klassiker. Auf der Switch 2 profitieren die Spiele deutlich von der verbesserten Hardware: Scharfe 4K-Auflösung, flüssige 60 FPS und verkürzte Ladezeiten lassen die Galaxien lebendiger wirken als je zuvor. Trotz des Alters des Ausgangsmaterials bleiben Leveldesign, Musik und Spielgefühl erstaunlich zeitlos. Kritik verdient jedoch die Bewegungs- und Zeigesteuerung, die noch immer zu stark an die Wii-Ära erinnert. Ebenfalls problematisch ist der vergleichsweise hohe Preis, der insbesondere aufgrund fehlender Bonusinhalte etwas überzogen wirkt. Dennoch bietet die Sammlung einen hervorragenden Wiedereinstieg in die goldene Ära der 3D-Mario-Spiele – technisch auf aktuellem Stand und spielerisch nahezu unvergessen.