Battlefield 6 im Test

Einer der meisterwarteten Shooter des Jahres ist erschienen – ganze drei renommierte Studios (DICE, Motive Studios, Criterion Games) haben zusammengearbeitet, um Battlefield 6 für PC und Konsolen zu entwickeln. Schauen wir mal, was uns Electronic Arts da präsentiert!

Kaum ist Battlefield 6 erschienen, haben es schon die Hälfte meiner Freunde gekauft. Faszinierend. Da soll noch wer sagen, AAA-Spiele um 70 Euro verkaufen sich nicht! So gut war der Vorgänger Battlefield 2042 doch auch nicht? Aber offensichtlich besteht dringender Bedarf an einem neuen AAA-Shooter und die Marke Battlefield zieht noch immer. Ich habe ja auch tolle Erinnerungen an die Serie, ich habe die Kampagnen von Battlefield: Bad Company 2, Battlefield 3, Battlefield 4, Battlefield 1 und Battlefield 5 geliebt. Ich habe sogar Battlefield 1942 auf der Studentenbude im LAN gespielt… aber schon damals erkannt, dass Mehrspielershooter nicht mein Fachgebiet sind.

Es ist an der Zeit, mir die Kampagne des neuen Battlefield 6 anzuschauen. Und ja, mir ist schon klar das vermutlich 90% der Käufer von Battlefield 6 vor allem eines wollen – den Multiplayermodus spielen. Daher wird mein Kollege Tobi den auch ordentlich auf seiner PlayStation 5 testen, während ich mich am PC in die Geschichte der Einzelspielerkampagne stürze. Allerdings – ganz so wenige Spieler zocken die Kampagne dann auch nicht, ich habe beispielsweise das Achievement „Töte 50 Feinde mit Kopfschuss in der Kampagne“ erhalten, und das hatten drei Tage nach Release des Spieles auch schon 23,3% aller Käufer.

Pax Armata vs NATO (Kampagne)

Der NATO Generalsekretär wird ermordet, die NATO befindet sich in einer ernsten Krise. Wird die private Militärorganisation Pax Armata die Macht übernehmen? Oder kann die NATO zurückschlagen? Das wird wohl an uns liegen. Also wählen wir einmal den Schwierigkeitsgrad (Recruit, Regular, Veteran, Hardcore) und los geht es. In der Einleitung zur Story befindet ihr euch in einer amerikanischen Basis in Georgien, die – friedlich – an die Truppen der Pax Armata übergeben werden soll. Aber bevor es dazu kommt, wird die Basis von Pax Armata angegriffen, und ihr müsst um euer Leben kämpfen. Ihr überlebt, von der Basis und euren Freunden bleibt nicht so viel übrig.

Nach dieser Einleitung beginnt das Spiel ein Jahr später mit einer langen Zwischensequenz, um sofort wieder in der Zeit zurück zu gehen und eine Soldatin beim Angriff auf das von der Pax Armata besetzte Gibraltar zu spielen. Einige Leute auf Steam haben sich scheinbar furchtbar aufgeregt, dass sie in dieser Mission gezwungen waren, eine Frau zu spielen. Kein Kommentar dazu. Egal, wir spielen im Laufe der neun Missionen langen Kampagne fünf verschiedene Soldaten der Eliteeinheit Dagger 13, darunter mit Simone Espina eben auch eine Frau.

Jeder, der schon einmal als Tourist in Gibraltar war, wird die Lokation der ersten richtigen Mission gleich wiedererkennen. Sogar die Affen am Felsen befinden sich im Spiel, aber man kann sie nicht abknallen. Generell könnt ihr auch eure eigenen Leute nicht verletzten, selbst wenn ihr im Eifer des Gefechtes unabsichtlich ein ganzes Magazin auf einen Kameraden entleert. In der Mission verteidigt ihr anfangs eine eurer Einheiten aus der Entfernung mit dem Scharfschützengewehr, kämpft euch dann bei Dunkelheit durch das Weltkriegsmuseum in den Tunneln des Felsens, geht dann den Weg nach unten in die Stadt. Die Level sind meistens recht schlauchartig (erst später gibt es dann auch ein wenig offenere Umgebungen), die Grafik ist allerdings überaus gut. Bei der darauffolgenden Fahrt in einem amphibischen Landungsfahrzeug bemannt ihr den Geschützturm und räumt im Wasser Minen aus dem Weg, am Land dann feindliche Fahrzeuge und Gefechtsstellungen. Bei der Eskortmission eines Schützenpanzers habt ihr auch einen Schneidbrenner dabei, mit dem ihr den Panzer reparieren müsst, wenn er ein paar Raketen abbekommen hat. Die Mission in Gibraltar endet schließlich mit einen spektakulären Frontalangriff auf das HQ von Pax Armata – über einen großen Platz und dann in eine Villa. Neben eurer Einheit sind auch immer wieder andere verbündete Einheiten und Fahrzeuge an den Gefechten beteiligt.

Werdet ihr getroffen, geht ihr in Deckung und wartet ein paar Sekunden, bis ihr wieder genesen seid. Schade, dass das in der Realität nicht so funktioniert. Im Spiel könnt ihr in der Kampagne jedoch auf normalem Schwierigkeitsgrad nicht so einfach sterben. Feinde haben den Selbsterhaltungstrieb von Lemmingen und können wie Pappkameraden abgeknallt werden. Eure Gegner schießen in etwa so genau wie die Sturmtruppen in Star Wars, und wenn ihr doch einmal von einem Kugelhagel oder einer Granate erwischt werdet, liegt ihr nur verletzt am Boden und könnt eure Kameraden um Wiederbelebung bitten. Die kommen dann mit dem Elektroschocker und ihr seit flugs wieder kampfbereit, zumindest solange ihr noch eine Ladung für den Defibrillator habt. Wirklich gefährlich wird es nur, wenn ihr eine Rakete ins Gesicht bekommt. Ihr könnt von großer Höhe hinabspringen und werdet nur leicht verletzt, ihr könnt durch Feuer laufen und holt euch bestenfalls ein paar kleine Brandblasen. Vielleicht hätte ich doch von Anfang an auf einem höheren Schwierigkeitsgrad spielen sollen?

Explosionen überall

Wenn ihr Gegner ausschaltet, explodiert gerne auch gleich die halbe Umgebung mit, egal ob der Humvee oder der Blackhawk. Solltet ihr gerade nichts in die Luft sprengen, macht es jemand anderer. Egal ob Artillerieeinschläge neben euch die Erde umwühlen oder Kampfjets Bomben abwerfen (oder selbst in irgendein Gebäude hineinknallen) – es ist immer ordentlich was los! Da kann sich sogar Call of Duty noch etwas abschauen. Ihr gebt eurem Squad einfache Befehle, wie angreifen, Nebelgranaten werfen oder Handgranaten/Panzerabwehrraketen einzusetzen. In den schlauchartigen Umgebungen ist ein Verlaufen relativ schwer, aber dennoch zeigt euch eine Anzeige immer genau an, wo sich der nächste Wegpunkt befindet, damit die Story weitergeht. Sammelgegenstände können aufgenommen werden – Soldaten bringen eben gerne Souvenirs von ihren Einsätzen mit nach Hause. Handfeuerwaffen und Munition sind meist reichlich vorhanden. Benötigt ihr mal was Gröberes, wie C4, dann liegt das immer in der Nähe herum und ihr könnt euer Missionsziel in Ruhe in die Luft jagen.

Nach Gibraltar kommt Kairo – dreckig wie selbst in Friedenszeiten, steht es am Rande eines Bürgerkrieges. Unsere Aufgabe ist es eigentlich nur, einen Typen zu entführen, ohne viel Aufsehen zu erregen. Also schleichen wir uns mit Nachtsichtgerät durch den Kanal, gehen den Pax-Soldaten aus dem Weg oder töten sie unauffällig mit dem Messer. Die Mission geht natürlich gehörig schief, gegen Ende bekämpfen wir dann wie so oft einen russischen Kampfhubschrauber mit Panzerabwehrraketen. Und danach geht es in der nächsten Mission in Brooklyn, New York, weiter, wo die Pax Armata ein Massaker anrichten will. Wir öffnen Türen mit dem Schlaghammer, verfolgen einen Zug mit einem Jeep, fliegen (als Passagier) mit dem Hubschrauber zwischen Hochhäusern, zerstören ein Basis von Drohnenpiloten in einem Park… und retten schließlich den Präsidenten der USA. In weiteren Missionen steuern wir einen M1 Abrams Kampfpanzer der ägyptischen Armee neben den Pyramiden von Gizeh, bekämpfen Pax Armata in Tadschikistan und gestalten dort die Landkarte neu, kämpfen uns durch eingestürzte U-Bahntunnel, verwenden Drohnen um Gegner mit Bomben zu eliminieren (und zerstören Fahrzeuge mit Switchblade Drohnen), holen mit einer Stinger einen Kampfjet vom Himmel und töten insgesamt noch hunderte Pax Armata Söldner – zumindest wird euch nie eine Sekunde fad, bis der Spaß dann nach wenigen Stunden und einer dramatischen Schluss-Sequenz auch schon wieder vorbei ist.

Multiplayer

Was sagt Tobias zum Mehrspielerteil?

Der Fokus von Battlefield 6 liegt, wie für die Serie typisch, wieder ganz klar auf dem Multiplayer und hier kehrt das Spiel wieder stärker zu seinen Ursprüngen vor Battlefield 2042 zurück. Und ja, im Gegensatz zum eher unbeliebten Vorgänger, liefert der neueste Ableger wieder grundsolide actionreiche Feuergefechte ab, welche sich genau wie Battlefield anfühlen.

Wenn man den sozialen Medien Glauben schenken kann, haben viele Fans vor allem auf eine Sache gehofft – und tatsächlich: Das bewährte Klassensystem feiert wieder sein Comeback. Vier verschiedene Rollen geben hier diesmal den Ton an und bestimmen eure Aufgaben im Gefecht: Sturmsoldat, Pionier, Versorgung und Aufklärung. Was die einzelnen Klassen draufhaben ist einfach erklärt: Der Sturmsoldat stürzt sich mutig an die Front und ist voll in der Action, während sich der Pionier um Fahrzeuge aller Art kümmert. Der Versorger schmeißt mit Munition und Med-Kits um sich und bringt gefallene Kameraden schnell wieder auf die Beine. Der Aufklärer scannt mit seinen Gadgets das Schlachtfeld auf Gegner und erledigt sie dann lieber aus sicherer Entfernung. Zusätzlich hat man auch innerhalb der Klasse eine ordentliche Auswahl an nützlicher Ausrüstung und verschiedenen Waffen. Jeder Klassentyp ist außerdem in bestimmen Waffengattungen geübt, auch wenn wir immer die freie Wahl haben, mit welcher Waffe wir ins Gefecht gehen. Außerdem können wir die einzelnen Waffen auch noch leveln, und so weitere Ausrüstungsteile wie Griffe oder Visiere freischalten.

Das alles sorgt vor allem dafür, dass die Abstimmung der einzelnen Rollen, wieder richtig wichtig für den Erfolg oder eben den eigenen Untergang wird. Wenn auf der Gegenseite zum Beispiel Versorger pausenlos gefallene Kameraden wieder auf die Beine stellen und im eigenen Team keiner Bock auf Erste Hilfe hat, dann wird das auf Dauer nicht nur taktisch zum Problem, sondern auch ziemlich frustrierend.

Noch mehr Multiplayer

Natürlich hängt der Ausgang einer Schlacht aber nicht allein von der Klassenwahl ab. Denn wie man es von Battlefield kennt, rollen und fliegen auch wieder die üblichen Fahrzeuge über die Maps: Transportwagen, Panzer, Helis und Jets dürfen dabei natürlich nicht fehlen, und bringen wie immer das gewisse Chaos in die Runden. Das alles macht den Multiplayer ziemlich hektisch, aber auf eine gute Weise. Man fühlt sich mitten im Geschehen, wie in einem echten Gefecht: überall fliegen Kugeln und Raketen durch die Luft, ein heranrollender Panzer klingt bedrohlich und wenn dann auch noch Gebäude einstürzen und Straßen verwüstet werden, ist das Chaos perfekt. Trotzdem ist auch etwas Taktik gefragt, denn wer einfach blindlings in die Gegner reinrennt, wird schnell merken, dass das nicht der beste Weg zum Ziel ist. Gerade das Abstimmen mit den Mitspielern, oder besser noch, mit den eigenen Freunden, hilft dabei in all dem Trubel den Überblick zu behalten und das Blatt das ein oder andere Mal vielleicht doch noch zu wenden.

Für Abwechslung sorgen diesmal gleich acht verschiedene Spielmodi, wie etwa Eroberung, in der wir bestimmte Zonen auf den Maps einnehmen müssen, oder das klassische Team-Deathmatch. Je nachdem, ob wir eher auf reines Gunplay stehen oder lieber mit Fahrzeugen und maximaler Zerstörung strategische Punkte sichern, wählen wir zu Beginn einen Modus aus – und stürzen uns dann direkt ins Getümmel. Auch die neun verschiedenen Maps tragen dazu bei, dass so schnell keine Langeweile aufkommt. Denn wie für ein Battlefield typisch, lassen sich hier wieder taktische Vorteile aufbauen, indem wir zum Beispiel Mauern aufsprengen, um Gegner in einen Hinterhalt zu locken. Bei längeren Runden ist es gar nicht so unüblich, dass ein Großteil der Map in den Boden gestampft wird.

Auch ziemlich cool ist das Portal Builder Tool, mit dem wir unsere ganz eigenen Battlefield-Erfahrungen erstellen können. Mithilfe dieses Sandbox-Werkzeugkastens lassen sich zum Beispiel Rennen mit verschiedenen Fahrzeugen veranstalten oder Modi basteln, auf denen als einzige Waffe der gute alte Vorschlaghammer erlaubt ist. Der Fantasie ist hier – abgesehen von der eigenen Kreativität und etwas Zeit – kaum Grenzen gesetzt. Zugegeben, das ist sicherlich kein Modus für jedermann, aber für alle, die Lust auf ausgefallene Ideen oder eigene Spielmodi haben, ist es richtig stark, dass DICE so ein Feature überhaupt ins Game hinzufügt.

Eine der größten Neuerungen in Battlefield 6 ist außerdem das sogenannte Kinästhetik-Kampfsystem, das dafür sorgt, dass sich unsere Bewegungen noch dynamischer und natürlicher anfühlen. Wir können uns bei einem Sturz aus größerer Höhe abrollen, getroffene Teamkollegen aus feindlichem Sperrfeuer ziehen oder uns an Ecken und Deckungen anlehnen, um etwas weniger angreifbar zu sein – und das ist nur ein kleiner Teil der Möglichkeiten. Dadurch wirkt das ohnehin schon spaßige Gameplay noch realistischer und flüssiger. Vor allem aber fühlen wir uns durch die neuen Bewegungsoptionen deutlich flexibler, um auf verschiedenste Situationen besser zu reagieren.

Hardwareanforderungen PC

Die Hardwareanforderungen am PC sind (trotz der Hammergrafik) überschaubar: 16 GB RAM (das wird wirklich langsam für Gamer absolut notwendig), dazu mindestens eine Nvidia RTX 2060 oder AMD Radeon RX 5600 XT Grafikkarte. Als CPU wird mindestens ein Intel Core i5-8400 oder AMD Ryzen 5 2600 verlangt. Es ist notwendig, dass euer PC Secure Boot eingeschalten hat – sonst startet Battlefield 6 gar nicht. Battlefield 6 benötigt eine permanente Internetverbindung – auch im Einzelspielerteil. Der Download ist mit rund 80 GB zwar groß, aber nicht gigantisch. Normalerweise spiele ich Shooter mit Maus und Keyboard, aber ich habe Battlefield 6 auch einige Zeit mit dem Gamepad gezockt – funktioniert ohne Probleme. Meine Razer Geräte haben übrigens wie verrückt zu blinken begonnen, als ich Battlefield 6 gestartet habe – Battlefield 6 hat die Kontrolle übernommen! Es gibt ein Razer Chroma-Profil für das Spiel, das aktiviert wird, wenn ihr dies in den Chroma-Einstellungen zugelassen habt. Das letzte Spiel, das das bei mir gemacht hat war Assassin’s Creed Shadow – und jetzt eben Battlefield 6. Nice.

Kaufen könnt ihr Battlefield 6 auf Steam, im Epic Store, in der EA App oder in den Konsolenshops der Sony PlayStation oder der Microsoft Xbox. Das Spiel enthält übrigens Mikrotransaktionen – ihr könnt gegen Echtgeld virtuelle Gegenstände erwerben, die euren Charakter (im Mehrspielermodus) aufhübschen.

Zusammenfassung

Passende Beiträge

Neuer GeForce Game Ready-Treiber für Battlefield 6-Update + PhysX-Games-Update

MMO-Shooter PIONER startet letzte Beta vor Release am 16. Dezember

FIFAe World Cup 2025™ beginnt am 10. Dezember in Riad, Saudi-Arabien