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Nintendo Labo Robo-Set im Test

Gerade lief in den Kinos mal wieder der nächste Film mit Iron Man – und ganz ehrlich, wer würde nicht gerne mal seinen eigenen Roboter-Anzug haben, um damit Gegner und Gebäude zu zertrümmern, Energieschüsse abzufeuern oder durch die Lüfte zu segeln? Nintendo hält mit dem Labo Robo-Set nun die Lösung parat – auch für alle jene, die nicht ganz so viel Geld wie Tony Stark auf dem Konto haben.

Euer persönlicher Stahlgigant aus Pappe

In unserem Test zum Nintendo Labo Multi-Set haben wir euch ja bereits alles Wissenswerte rund um Nintendo Labo sowie das prinzipielle Spielkonzept dahinter erklärt. Auch das Robo-Set macht dabei keine Ausnahme, und so steht am Anfang des Spielerlebnisses eine traditionelle Bastel-Session. Wer das Multi-Set bereits ausprobiert hat, wird dabei schnell feststellen, dass das Bauen des Roboters doch ein ganzes Stück aufwendiger ausfällt als das Bauen der anderen Toy-Cons: Nicht nur besteht der Roboter-Rucksack, mit dem ihr euren Metallriesen letztendlich steuert, aus viel mehr Einzelteilen (auf ganzen 19 Pappbögen), auch die Technik dahinter ist weitaus komplexer, weshalb das Set auch mit einer Altersempfehlung von 6 Jahren und älter kommt. Doch keine Sorge: Dank detaillierter Anleitung über die beigelegte Software sollte auch das Basteln dieses Sets, zumindest mit Hilfe von Mama und/oder Papa, keinerlei Probleme darstellen. Ich habe für das Bauen des Roboters knapp 2,5 Stunden mit kurzen Unterbrechungen benötigt – ihr solltet euch dafür also entweder einen ganzen Vor- bzw. Nachmittag Zeit nehmen oder aber die Tatsache nutzen, dass die Bauanleitung in sechs Abschnitte unterteilt ist, nach denen ihr wunderbar jeweils eine längere Pause einlegen könnt.

Ihr selbst als Roboter

Habt ihr euren Robo erst mal zusammengebaut, geht es daran, euch mit der zugehörigen Software vertraut zu machen. Hierfür findet ihr im Hauptmenü den Punkt „Entdecken“, der euch alle Funktionen des Roboters anhand witziger Dialoge zwischen Professor von Papp und seinen Mitarbeitern –euch inklusive – näherbringt: In der Robo-Werkstatt könnt ihr so mittels Pappschrauben, die ihr in den Robo-Rucksack steckt und dann dreht, die Farbe der einzelnen Teile eures Roboters festlegen, während ihr im Robo-Studio die Schlag-, Stampf- und Ruf-Geräusche eures Stahlriesen bestimmt (Warum die Funktion nicht auch gleich ein wenig zum „Musizieren” nutzen?).

Letztendlich werden euch natürlich auch alle möglichen Aktionen eures Roboters erklärt: Schlagen und Stampfen könnt ihr, indem ihr mit angelegten Fußpedalen bzw. mit den Handgriffen in beiden Händen tatsächlich schlagt oder stampft. Stapft ihr abwechselnd mit den Beinen, imitiert ihr Schritte und euer Roboter bewegt sich nach vorne; die Richtung wechseln könnt ihr hingegen, indem ihr euch einfach nach links oder rechts beugt. Doch damit noch nicht genug: Geht ihr in die Hocke, verwandelt sich euer Roboter in ein Robo-Auto und kann in Windeseile durch die Gegend flitzen, und wenn ihr beide Arme gleichzeitig von euch streckt, aktiviert sich der Flugmodus eures Metallriesen und ihr könnt mit ihm sogar durch die Lüfte gleiten. Und noch einen coolen Trick hat euer Roboter drauf: Hebt ihr einen Arm und ein Bein, verwandelt ihr euch für einige Sekunden in einen Riesen-Robo und könnt noch mehr Schaden anrichten.

Der Spaß am Chaos

Sobald ihr die Steuerung in ihren Grundzügen verstanden habt, könnt ihr das Gelernte auch gleich in drei eigentlichen Spielmodi selbst ausprobieren. Zunächst wäre da der Singleplayer. Hier werdet ihr auf eine futuristische Stadt mit Autos, UFOs und mehr losgelassen und müsst innerhalb eines bestimmten Zeitlimits so viele Fahrzeuge, Gebäude, Bäume und sonstige Objekte wie möglich zerstören, um möglichst viele Punkte zu ergattern. Umso mehr davon ihr so anhäuft, umso höher steigt euer Roboter-Level und umso mehr Funktionen werden verfügbar – etwa hält euer Riesen-Modus ab Level 10 statt 5 Sekunden sogar 7 Sekunden lang an. Spielt ihr lange genug, schaltet ihr obendrein den Freien Modus frei, in dem ihr dann 30 Minuten lang in Ruhe durch die Gegend stampfen und diese nach Lust und Laune erkunden oder zerschmettern könnt.

Neben dem Singleplayer-Modus gibt es zudem einen 2-Spieler-Modus. In diesem dürft ihr in einer kleinen Arena gegen einen Freund oder KI-Gegner antreten und müsst euren Kontrahenten dabei innerhalb eines Zeitlimits so oft besiegen, wie ihr könnt.

Abschließend gibt es noch die Robo-Prüfungen. Meistert ihr hier diverse Herausforderungen, könnt ihr neue Fähigkeiten für euren Roboter freischalten. Diese neuen Skills dürft ihr dann sowohl im Single- wie auch im Multiplayer nutzen, um besonders viele Punkte zu ergattern oder euren Gegner besonders schnell zu besiegen.

Für kreative Köpfe: Die Toy-Con-Werkstatt

Wer unseren Multi-Set-Test bereits gelesen hat, der hat auch schon von der Toy-Con-Werkstatt gehört – und auch das Robo-Set kommt mit diesem tollen Feature. Hier könnt ihr euch nach Herzenslust kreativ austoben und über ein einfach verständliches Programmier-Interface eure eigenen Toy-Con-Erfindungen umsetzen.

FAZIT

Wie das Multi-Set kann auch das Robo-Set als einfallsreiches neues Spielkonzept absolut überzeugen: Die Bastelei macht riesen Spaß, sofern man (wie ich) gerne mit Karton kreativ wird, die Teile wirken hochwertig und die Gestensteuerung macht Freude und funktioniert einwandfrei. Wie das Multi-Set hat jedoch auch das Robo-Set mit einigen Problemen zu kämpfen: Zum einen müssen alle Halteriemen sowie die Arm- und Beinlänge des Roboters für jeden Spieler neu eingestellt werden, wodurch sich die Teile bei Nutzung durch mehrere Familienmitglieder schnell abnützen oder kaputt gehen, und zum anderen ist trotz des tollen Spielekonzepts nach dem ersten Basteln und wenigen Spiele-Sessions auch schnell die Luft raus: Das Herumstampfen, -flitzen, und –schlagen ist zwar witzig, hat in Sachen Langzeitmotivation allerdings auch trotz der Robo-Prüfungen kaum etwas zu bieten. Hier wurde leider die Gelegenheit verpasst, einen Story-Modus oder Ähnliches umzusetzen, der (auch ältere Spieler) länger gefesselt hätte. So macht einzig die Toy-Con-Werkstatt Laune auf wiederholte Sessions für immer neue Labo-Eigenkreationen und kann überdurchschnittlich kreative Switch-Fans sicher eine ganze Weile lang bestens unterhalten. Wer sich an der fehlenden Langzeitmotivation jedoch nicht stört und das Robo-Set vor allem wegen der Freude am Basteln, der innovativen Spielerfahrung und den vielen Möglichkeiten zur technischen Kreativität haben möchte, der kann ohne Bedenken zugreifen.

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Was ist Nintendo Labo Robo-Set? Euer eigener Metallriese aus Karton und Schnüren, mit dem ihr im zugehörigen Switch-Spiel auch selbst zum Roboter werden könnt.
Plattformen: Nintendo Switch
Getestet: Nintendo Switch
Entwickler / Publisher: Nintendo / Nintendo
Release: 27. April 2018
LinkOffizielle Webseite

Gesamtwertung: 6.0

Einzelwertungen: Grafik: 0 | Sound: 0 | Handling: 0 | Spieldesign: 0 | Motivation: 0

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