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Apple vs. Fortnite – was auf dem Spiel steht

Epic Games und Apple haben ihre Situation noch nicht gelöst, und werden es auch nicht, zumindest nicht vor Juli 2021. Dann soll eine US-Jury darüber entscheiden, ob Apple dazu berechtigt ist, zeitlich unbegrenzt 30% aller In-App-Käufe zu verlangen und damit laut Epic Games mehr Profit zu machen, als die Hersteller selbst. Oder ob es schwerer wiegt, dass Epic Games unberechtigt In-App-Käufe über eine eigene Plattform hat laufen lassen und damit gegen die App Store Regeln verstieß? Wir haben zusammengefasst, was für den Telefonhersteller, das Softwareunternehmen und den Nutzern wirklich auf dem Spiel steht.

Die Folgen für die Nutzer

Die Folgen für die Nutzer sind die, die am ehesten absehbar sind. Seitdem das Spiel Mitte August aus dem App Store und dem Google Play Store verbannt wurde, müssen neue Spieler nun die App über Drittanbieter installieren. Android User haben Glück gehabt, denn mit ihrem Telefon ist das kein Problem. iPhone User haben Pech, sie können Fortnite auf dem Telefon oder Tablet nicht spielen. Die müssen daher sich Fortnite als Konsolen oder PC Game zulegen. Diejenigen, die Fortnite bereits besitzen, stecken weiterhin in Kapitel 2, Season 3, fest. Bis Aktualisierungen wieder für das Handyspiel wieder verfügbar sind, wird es wohl bis nächstes Jahr Sommer dauern. Tatsächlich könnten nach dem Gerichtsurteil für Epic Games zukünftig alle In-App-Käufe günstiger werden. Egal, ob in Arcade-Games wie Candy Crush, tollen Online Casinos wie comeoncasino.com oder RPG wie Among Us.

Epic Games

Etwa 350 Millionen Dollar soll die Summe betragen, um die sich Epic Games und Apple streiten. 350 Millionen Dollar beziehen sich auf die 30%, die Epic Games von seinen Gewinnen abgeben muss. Von den Kosten abgesehen profitiert Epic Games von dem Prozess größtenteils. Denn der Bekanntheitsgrad von Epic Games ist innerhalb der letzten 3 Monate um knapp 1000% gestiegen. Außerdem hatte die Softwarefirma nun die Möglichkeit, sich mit einer bestimmten Philosophie und Vision zu profilieren. Die Spieleindustrie soll offen, kostenlos, billig und für alle zugänglich werden. Das ist eine Zukunftsvorstellung, der viele Leute zustimmen. Tatsächlich hat Epic Games Einbußen bezüglich der Nutzerzahlen zu verzeichnen. Der Spieler, die das Spiel nicht mehr auf dem Handy spielen können, haben sich einfach aufs Zocken an Konsolen oder am PC verlagert. Im August erreichte Fortnite sogar den dritten Platz auf der Superdata-Rangliste der Konsolen spielen. 3 Monate zuvor, im Juni, bevor der Streit mit Apple begonnen hatte, lag das Spiel nur auf Platz sieben.

Konsequenzen für Apple

Auch wenn der Apfel-Konzern unantastbar erscheint, so steht doch hier für Apple am meisten auf dem Spiel. Einerseits nämlich die Möglichkeit in den Nutzungsbedingungen zu diktieren, dass alle im App Store veröffentlichten Apps automatisch 30% ihres Profits an Apple abzuführen haben. Apple kann eigentlich gut auf die Gewinne aus Fortnite verzichten. 350 Millionen Dollar hat der Apfel Konzern allein im Jahr 2018 durch Fortnite gewonnen. Problem hierbei ist, dass alle anderen Apps sich ebenfalls gegen App bestellen würden. 2019 hat Apple anteilig an In-App-Käufen nämlich sagenhafte 250 Milliarden Dollar Profit erzielt. Und das allein dafür, die App im Store bereitzustellen.

Aber nicht nur finanzielle Einbußen muss Apple erwarten sondern auch einen Imageverlust. Dann sollte es dazu kommen, dass Apple als Bösewicht dargestellt wird, verliert es seine wichtigste Währung: Prestige. Das Unternehmen wird hauptsächlich deswegen gerade von der jüngeren Generation gekauft, weil es ein besonderes Bild seinen Nutzern vermittelt. Sollte sich die Wahrnehmung der Marke umkehren, hätte Apple auch große Schwierigkeiten, den Preis seiner überteuerten Telefone zu rechtfertigen.

Wir werden sehen wie die ganze Geschichte schlußendlich ausgeht, hoffentlich gut für uns Gamer!

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