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Bat Boy im Test

Das auf Kickstarter finanzierte Retro-Actionspiel Bat Boy vom japanischen Entwickler X PLUS Games in Zusammenarbeit mit Sonzai Games ist auf Steam und Konsole erschienen. Und es schaut gar nicht so schlecht aus – zumindest wenn ihr ein anspruchsvolles Jump’n’Run im nostalgischen 8-Bit-Look sucht!

Bei Bat Boy handelt es sich um ein klassisches Retro-Jump and Run, das auch im Jahr 1988 erscheinen hätte können, wenn da nicht ein paar Komfort-Funktionen wären, die den Schwierigkeitsgrad ein wenig senken. Ihr spielt Bat Boy, nicht eine Mischung aus Fledermaus und Junge, sondern einen Batter. Ein Batter (Schlagmann) ist ein Offensivspieler beim Baseball, und zwar derjenige, der den Ball mit seinem Baseballschläger treffen soll. Tagsüber seid ihr ein Student (und Sportler), aber nachts bekämpft ihr und eure Freunde (alles Sportstars) das Böse. Keine Ahnung, wann ihr schläft. Jedenfalls werden alle eure Freunde vom bösen Lord Vicious entführt und in eine andere Dimension gebracht, um an einem tödlichen Sportereignis teilzunehmen. Eine wirklich coole Hintergrundgeschichte… Ok, nachdem wir also klargestellt haben, dass die Hintergrundgeschichte nicht die große Stärke des Spieles ist, schauen wir uns die wichtigeren Aspekte des Games, wie das Gameplay und den Spielspaß, genauer an.

Bat Boy blue

Der Held mit dem Baseballschläger

Ihr betretet also ein interdimensionales Portal und versucht, eure Freunde zu retten, die bereits vom bösen Lord Vicious einer Gehirnwäsche unterzogen wurden. An eurer Seite ist eine sprechende Krähe, die eine Menge über die Dimension und ihre Bewohner weiß. Sie ist nicht nur das sprechende Tutorial, sondern wird auch euer Freund. Nachdem ihr Bosse (überwiegend eure gehirngewaschenen Freunde) besiegt habt, lernt ihr ihre Spezialangriffe. Die erste ist der Batspin, mit dem man höhere Plattformen erreichen kann. Ich habe einige Zeit gebraucht, um herauszufinden, dass man diese Fähigkeit auch während eines Sprungs einsetzen kann, um noch höhere Plattformen zu erreichen. Das Tutorial ist hier nicht wirklich hilfreich. Andere Extras, wie der Enterhaken, sind einfacher zu benutzen. Ihr sammelt Diamanten, die ihr bei Helsia, einer freundlichen Heilerin, ausgeben könnt. Oder ihr findet ein paar Zutaten für den Barman. Vielleicht findet ihr auch ein paar Welpen, die in den Levels versteckt sind, oder freischaltbare Musiktitel, die ihr in der Kneipe beim Wurlitzer hören könnt. Zwischen den Levels bewegt ihr euch auf einer Übersichtskarte, und dort finden sich auch Orte wie die Bar oder Geschäfte.

Retro Gameplay mit modernen Features

Ihr springt, verprügelt Gegner im Nahkampf mit eurem Baseballschläger, und schießt damit auch Projektile zurück zum Absender. Das Springen auf den Kopf des Gegners funktioniert auch ziemlich gut, vor allem beim Kampf gegen Endgegner. Das Spiel ist in Level unterteilt, die Level wiederum in einzelne Bildschirme. Beim erneuten Betreten eines Bildschirms werden alle Feinde wiederbelebt. Das ist ein ziemliches Retro-Design, aber wenn ihr ein Level beendet, wird das Spiel gespeichert, so dass ihr nicht wie in so vielen Jump’n’Run-Spielen aus den 80ern immer wieder bei Level 1 anfangen müsst. Zusätzlich speichern Checkpoints innerhalb der Levels den Fortschritt, zumindest während einer Spielsitzung. Ihr beginnt das Spiel mit drei Hitpoints, so dass man nicht gleich nach dem ersten Treffer stirbt. Von einem Berg über einen Wald hinunter in eine Höhle, unter Wasser oder durch eine Lavalandschaft (die aussieht wie aus dem Klassiker BC Kid) ist die Hintergrundgrafik recht abwechslungsreich. Auch die Spielmechanik ändert sich regelmäßig, automatisch scrollende Levels, gefährliche Aufwinde, Teleporter, bewegliche Plattformen, schwingende Stachelkugeln und teleportierende Gegner erschweren euren Fortschritt. Der Einsatz eurer Spezialfähigkeiten ist notwendig, um verschiedene Herausforderungen zu meistern und die Endgegner zu erreichen. Es ist zwar leicht, Schaden zu erleiden, aber die Bestrafung, wenn man stirbt, ist nicht so hart, da man einfach zum letzten Speicherpunkt zurückversetzt wird. Solange ihr bereit seid, es einfach erneut zu versuchen, könnt ihr es so lange versuchen wie ihr wollt. Irgendwann schafft man es dann schon zum nächsten Speicherpunkt.

Ein Gamepad wird unterstützt, sogar mein geliebter Stadia-Controller (über Bluetooth verbunden) funktionierte perfekt, was nicht bei allen Indie-Spielen selbstverständlich ist. Die Steuerung ist recht reaktionsschnell, die Bewegungen sind flüssig, das Spiel ist ziemlich ausgefeilt. Die Chiptunes-Musik klingt wie vom Sega Megadrive und es gibt einen Speedrun-Modus, wenn man sich nicht für die Story interessiert.

Zusammenfassung

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