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Chorus im Test

Bei Chorus handelt es trotz des Titels nicht um ein Action-Rhythmus-Spiel sondern um einen Weltraum-Shooter. Entwickelt von Deep Silver Fishlabs soll es die nächste Stufe in der Evolution des Genres einläuten. Dafür sollen neben herausfordernden Zweikämpfen und innovativen Fähigkeiten auch beeindruckende Schauplätze sorgen.

Passend zum Titel Chorus eröffnet schon der Startbildschirm mit epischer Hintergrundmusik und Gesang. Es lohnt sich durchaus nicht sofort durchzustarten sondern ein wenig zu warten und den Sound zu genießen. Der Stil erinnert in erster Linie an Trailer-Soundtracks, wie man sie etwa von Trailerhead oder Two Steps from Hell kennt. Aber irgendwann wird es dann doch Zeit sich ins Geschehen zu stürzen.

In einer kurzen Einleitung lernt man zunächst die Grundlagen der Steuerung. Als Spieler*in schlüpft man dabei in die Rolle der Pilotin Nara die neben ihren Flugkünsten eine dunkle Vergangenheit vorzuzeigen hat. Dann geht es auch schon auf in die Open-World von Chorus in der man Nebenmissionen und Credits finden kann. Zwischen Missionen lassen sich damit Upgrades für Naras Raumschiff kaufen, wie etwa stärkere Schilde oder eine höhere Feuerrate.

Chorus Titelbildschirm

So nah und doch so fern

Aber wie offen ist die Open-World wirklich? Leider ist die Antwort darauf ein enttäuschendes “nicht sehr”. Begrenzt man sich darauf von Wegpunkt A nach B zu düsen bildet das Universum von Chorus einen einen wirklich gut gelungen Hintergrund. Kommt man jedoch weiter vom Weg ab stößt man schnell an die Grenzen der Welt. Ja, das Universum ist unfassbar gigantisch und daher auch relativ leer. Aber vom Rande eines Asteroidenfeldes auf eine unsichtbare Wand zu starren hinter der sich absolut nichts verbirgt ist trotzdem etwas enttäuschend. Auch wenn das Universum in Chorus nicht so grenzenlos und atemberaubend ist wie ich es mir wünschen würde, bin ich froh, dass es einen Fotomodus gibt. Eher rudimentär gehalten hat man doch ein Werkzeug zur Hand die Welt einzufangen wenn sich ein guter Moment bietet.

David und Goliath

Die Stärke des Weltraum-Shooters liegt allerdings klar in den Actionsequenzen der Kampagne. Neben zahlreichen Scharmützeln mit feindlichen Einheiten die in etwa der Größe von Naras Raumschiff entsprechen, legt man sich bald auch mit schwereren Kalibern an. Diese Gefechte gegen andere Schiffstypen sorgen für dringend notwendige Abwechslung. Denn anstatt den Gegnern stur nach zu fliegen bis sie im Fadenkreuz landen muss man, um erfolgreich zu sein, etwas kreativer vorgehen. So driftet man beispielsweise unter einem feindlichen Raumschiff durch und entlädt eine volle Laser-Salve in dessen ungeschützte Unterseite. Oder man nutzt Naras Fähigkeit über kurze Strecken zu teleportieren um in das Innere eines riesigen Kriegsschiffes vorzudringen. Nach einer gewissen Gewöhnungsphase gelingen solche waghalsigen Manöver immer besser.

Absurder weise fand ich allerdings die Steuerung per Maus und Tastatur deutlich angenehmer als per Gamepad. Insbesondere bei den glücklicherweise seltenen Puzzle-Sequenzen die einen zwingen präzise Drifts durchzuführen stellte sich mein Controller mehr als Hürde denn als Hilfe heraus. Erst der Wechsel zu Maus und Tastatur brachte mir den heiß ersehnten Erfolg. Möglicherweise lässt sich ja mehr aus einem Gamepad herausholen wenn man genug Zeit für Feintuning der Konfiguration investiert. Die meisten Hauptmissionen sind allerdings gut gelungen und werden im Laufe der Story vielseitiger und spannender. Nicht aufgrund des Narrativs, aber aufgrund der interessanteren Gegner und Fähigkeiten. So könnte man sich am Ende doch wünschen, dass die eher kurz gehaltene Kampagne etwas länger ausgefallen wäre.

Zusammenfassung

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