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Master Detective Archives: Rain Code im Kurztest

Unter den vielen verschiedenen Genres im Gaming gibt es wohl kaum eines welches für schnelleren und günstigeren Nachschub sorgt als Visual Novels. Nicht für jeden geeignet aber durchaus beliebt. Eine der beliebtesten ist auf jeden Fall die Danganronpa-Reihe von Entwickler Spike Chunsoft. Der Anteile aus Novel und spielbaren Elementen sind ausgeglichen und die Story meist auch sehr gut.

Jetzt haben Spike Chunsoft und Too Kyo Games mit Master Detective Archives: Rain Code für Nachschub auf dem Visual Novel Segment geliefert. Ob der Mix aus Detektivarbeit und Übernatürlichem einen Abstecher wert ist, wollen wir euch hier erzählen.

Story

Passend für ein Detektivspiel beginnt unser Abenteuer mit vielen offenen Fragen und kaum Antworten. Wir wachen mit Kopfschmerzen auf und wissen weder wer noch wo wir sind. Einige der Fragen werden allerdings schnell geklärt. Wir finden einen Brief in unserer Tasche, der uns verrät, dass wir Yuma heißen, ein sogenannter „Master Detective“ sind und von der World Detective Organization in den Kanai Ward bestellt wurden. Das Zugticket für den Amaterasu Express ist ebenfalls enthalten. Ohne zu wissen, was uns erwarten wird sprinten wir also zum Zug den wir gerade noch erwischen. An Bord müssen wir feststellen, dass wir nicht der einzige Master Detective hier sind. Wir lernen also die anderen Detektive kennen und erfahren einiges über sie und die WDO. Erfreut sind die zwar nicht gerade, da man ihnen gesagt hat es würden nur fünf Reisende im Zug sein. Ähm…ja…wir sind der sechste Fahrgast. Nach dem Kennenlernen erfahren wir auch, dass jeder Master Detective eine besondere Fähigkeit hat. Tiere als Spione nutzen oder den Herzschlag von Personen in der Umgebung wahrnehmen beispielsweise. Unsere Fähigkeit kennen wir natürlich nicht mehr, da wir uns ja an nichts erinnern können.

Master Detective Archives Rain Code (11)

Szenenwechsel! Wir wachen auf…schon wieder…diesmal auf der Zugtoilette. Eigentlich werden wir geweckt, und zwar von einem kleinen lila Geist. Shinigami heißt dieses knuffige Wesen und ist genaugenommen kein Geist, sondern die Göttin des Todes. Sie erzählt uns, dass wir unsere Erinnerungen eingetauscht haben um die Macht Shinigami’s nutzen zu können. So oder so ähnlich. Nach einem längeren Dialog machen wir uns auf den Weg zurück zu den anderen Detektiven, finden aber nur deren verkohlte Leichen. Ja ihr lest richtig. Hier wird nichts kindgerecht in Zuckerwatte verpackt. Doch wer hat die anderen Fahrgäste nur so zugerichtet und wieso leben wir als einziger noch? Sind wir vielleicht sogar der Täter? Nicht verwunderlich, dass wir bei der Ankunft in Kanai von der Polizei erwartet werden. Shinigami teleportiert uns aber in eine andere Welt, um der Verhaftung zu entgehen. Puh, Glück gehabt. In dieser bunten und strangen Welt zeigt und Shinigami auch gleich ihre „menschliche“ Gestalt. Genretypisch, ein sexy Animegirl.

Gameplay

Natürlich wird die meiste Zeit gelesen, klar ist ja auch eine Visual Novel. Aber auch gameplaytechnisch gibt es hier einiges zu erleben. Jede menge Minigames und das Finden von Beweisen bilden dabei die Basis. Durch einfache Ja oder Nein Fragen bekommen wir Anhaltspunkte die wir in Quick-Time Events in die richtige Reihenfolge bringen müssen. Das läuft mal mehr, mal weniger actionreich ab. Bei einer Lorenfahrt panisch versuchen die Reihenfolge von Mordopfern festzulegen, zählt hier schon zu actionreich. Bei Bosskämpfen müssen wir den Angriffen unseres Gegners/Täters ausweichen oder diese abwehren, um ihn dann mit Gegenangriffen in die Knie zu zwingen. Der Clou an der Sache? Die Attacken sind nicht irgendwelche Geschosse, sondern Aussagen bzw. Beweise. Hier fliegen also buchstäblich Wörter und Sätze auf uns zu. Als Waffe bekommen wir von Shinigami ein Schwert, welches wir mit den Beweisen ausstatten können. Haben wir den Täter besiegt, müssen wir auch in der „realen“ Welt den Fall abschließen.

Master Detective Archives Rain Code (10)

Design

Master Detective Archives: Rain Code sieht gut aus…nicht unglaublich gut aber gut. Grafisch könnte das ganze auch auf einer PS3 laufen aber der Neon-Tokyo-Flair hat seinen ganz eigenen Charme. Die Spielwelt ist wirklich sehr schön designt und auch die Charaktere sind gut gemacht. Der Soundtrack unterstützt die Stimmung und auch die Synchronisation ist gut gelungen. Ihr merkt schon über ein „gut“ kommen wir hier nicht hinaus. Das liegt auch daran, dass sich das Game manchmal selbst im Weg steht. Erst wird Spannung erzeugt nur um sie im selben Moment durch teils zu lange Dialoge wieder zu killen. Auch die fehlende Möglichkeit Fälle schneller zu beenden, wenn man die Lösung schon weiß, ist zwar aus Sicht der Entwickler*innen verständlich aber dennoch manchmal störend. Durch ein Labyrinth in der anderen Welt zu laufen nur, um es eben getan zu haben, obwohl man die Lösung schon kennt, spricht nicht für die Arbeit eines Detektives. So enteht uns aber wenigstens keiner der teils sehr witzigen Dialoge mit Shinigami.

Wirklich störend, und zwar ohne Möglichkeit es noch irgendwie schönzureden ist definitiv das Thema Ladezeiten. Alle Abschnitte sind durch recht lange Ladezeiten getrennt. Für ein paar Sekunden an Laufweg erwarten uns also Ladezeiten von teils mehr als einer Minute. Klingt nicht viel aber glaubt mir, es nimmt die Spannung. Da wäre definitiv mehr oder sagen wir weniger drin gewesen.

Zusammenfassung

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