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Monopoly Arcade Pac-Man im Test

Heuer wurde die Videospiel-Ikone Pac-Man 40 Jahre alt und mit rund 400.000 verkauften Automaten ist er die unumstrittene Nummer Eins unter den Arcade-Spielen. Anlässlich seines Jubiläums spendierte ihm Hasbro Gaming mit Monopoly Arcade Pac-Man verdienterweise eine ganz eigene Monopoly-Variante, um damit das klassische Spielhallen-Feeling aus den 80er Jahren auf dem analogen Spielbrett wieder aufleben zu lassen.

Die erste Monopoly wurde im Jahr 1904 von der Stenotypistin Lizzie Magie unter dem Namen The Landlord’s Game veröffentlicht. Ursprünglich wurde es aber nicht als ein familienfreundliches Brettspiel entwickelt, vielmehr sollte es die negativen Folgen der Vermögensanhäufung aufzeigen und die Gefahren der Landmonopolisierung, die als Folge des Privatbesitzes von Land entsteht, verdeutlichen. Über die Jahre hinweg hat sich das Spiel immer wieder etwas verändert und neue Regeln wurden hinzugefügt oder bestehende adaptiert. Weltweit existieren mittlerweile mehr als 1000 verschiedene Varianten, etwa zu den unterschiedlichsten Thematiken, Anlässen und Jubiläen. Auch zahlreiche bekannte Videospielmarken mussten dafür schon herhalten, beispielsweise die Angry Birds, Assassin’s Creed oder auch der allseits bekannte italienische Klempner Mario.

40 Jahre nachdem er erstmals über die Bildschirme in den Spielhallen geflitzt ist, darf sich nun auch Pac-Man an einem Brettspiel versuchen und das mit einem ganz besonderen Gimmick: Es geht nicht um Grundstücke und um Geld, sondern um Level sowie Punkte und diese erspielt man sich auf einer Mini-Ausgabe eines Arcade-Automaten.

Level-Up!

Der Spielplan von Monopoly Arcade Pac-Man besteht aus starkem Karton, überzogen mit bedruckter Folie, darauf hübsche Motive im typischen Pac-Man-Design. Die vier Figuren, die beiden Würfel (Zahlenwürfel, Geisterwürfel) sowie die vier Münzen sind allesamt aus Kunststoff gefertigt. Die Labyrinthe der 16 verschiedenen Level-Karten sind aus hochwertigerem Glanzpapier gedruckt, darüber hinaus gibt es noch für jeden Spieler eine eigene Übersichtskarte – quasi eine Kurzform der Spielanleitung. Highlight ist aber der Bank- und Arcade-Automat, eine (fast) voll funktionsfähige Miniatur-Ausgabe eines Pac-Man Spielhallenautomaten.

In Monopoly Arcade Pac-Man ersetzen Punkte das Geld, denn Gewinner ist jener Spieler, der am Ende die meisten Zähler auf seinem Konto vorweisen kann. Aber auch sonst weist diese Variante zahlreiche Besonderheiten auf. So gibt es keine Grundstücke oder Straßen, sondern Levels. Diese sind am Spielplan nach ihrem Wert geordnet und kosten unterschiedlich viele Punkte. Wer auf einem Feld ohne Besitzer landet, kann dieses wie gewohnt kaufen oder es wird unter den Mitspielern versteigert. Gewürfelt wird dabei immer mit zwei Würfeln. Mit seiner eigenen Pac-Man-Figur zieht man dann immer die entsprechende Summe der geworfenen Augenzahl, zusätzlich rückt der Geist jene Zahl der Felder vor, die der blaue Würfel anzeigt. Landet der Geist auf einem Feld mit einem Spieler, werden Letzterem 20 Punkte abgezogen. Ansonsten fungieren die Levels wie die aus Monopoly bekannten Grundstücke; landet ein Spieler auf einem besetzten Bereich muss er Miete zahlen, welche der Besitzer kassiert. Darüber hinaus gibt es noch diverse Spezialfelder, mit denen man beispielsweise den Mitspielern Levels stehlen oder auf einen beliebigen Teil des Spielplans springen kann. Und natürlich fehlt auch ein Gefängnis nicht, bei dem dann aber die üblichen Regeln zum Einsatz kommen.

Eine spezielle Besonderheit ist das Feld „LOS“. Jedes Mal wenn ein Spieler darauf landet oder darüber zieht, darf er ein Pac-Man-Minispiel am Aracde Automaten absolvieren. Dabei steuert man wie von der Vorlage gewohnt, die kleine Figur durch ein Labyrinth. Für fünf gefressene Kugeln werden zehn Zähler auf dem eigenen Konto gutgeschrieben, eine Power-Kugel bringt das gleiche und wenn man danach die Geister verspeist, wird der Score ebenfalls um die gleiche Anzahl an Punkte erhöht. Spätestens nach 15 Sekunden ertönt aber das Game Over, sofern Pac-Man nicht schon vorher das Zeitliche gesegnet hat.

Eine Partie Monopoly Arcade Pac-Man endet, wenn das letzte Level verkauft wurde und der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt.

Technik-Check

Das Herzstück von Monopoly Arcade Pac-Man ist der kleine Bank- und Arcade-Automat im Retrostil. Für die Inbetriebnahme werden 3 Stück 1,5 V „AAA“ Alkaline-Batterien benötigt, welche leider nicht im Lieferumfang enthalten sind. Rund um das sehr kleine und vor allem etwas schwach ausgeleuchtete LCD-Display sind die einzelnen Spielfelder aufgedruckt. Das Gerät dient nämlich nicht nur zum Zocken des Mini-Spiels, sondern es werden damit auch sämtliche „Zahlungsverläufe“ getätigt. Dazu steckt zu Spielbeginn jeder Teilnehmer seine Münze in den Automaten und bekommt dafür automatisch 100 Punkte auf sein Konto gutgeschrieben. Will man dann im Spielverlauf ein Level kaufen, springt man mit seiner Pac-Man-Figur auf das entsprechende Feld am Automaten und der Betrag wird abgezogen. Genauso funktioniert es, wenn man Miete zahlen muss oder eine Stufe ersteigern möchte. Obwohl der Arcade-Automat ein nettes und vor allem einzigartiges Gimmick darstellt, ist er aber gleichzeitig auch einer meiner größeren Kritikpunkte.

Einerseits weil die technische Umsetzung durch die nicht sehr präzise Steuerung und dem mangelhaften Display nicht ganz überzeugen kann, andererseits weil die Handhabung dadurch unnötig verkompliziert wird. Münze einstecken, mit dem Stick eine Aktion auswählen, digitale Spielfigur zum Feld bewegen, dann noch einen Betrag auswählen, bestätigen und erst dann wird die Aktion am eigenen Kontostand ersichtlich. Nicht nur einmal haben sich ich und meine Mitspieler dabei vertan. Es gibt zwar eine Möglichkeit die letzte Handlung wieder rückgängig zu machen, trotzdem blieben dabei manchmal Unklarheiten bestehen, ob wir wirklich alles richtig gemacht haben. So wurden öfters keine Mieteinnahmen am Kontostand verbucht und wir hatten keinen Plan, ob das aus Eigenverschulden oder aufgrund einer technischen Ursache passiert ist. Da hilft es auch nichts, dass jeder Spieler eine eigene Übersichtskarte bekommt, auf dem die Aktionen detailliert beschrieben werden. Darüber hinaus ist der aktuelle Punktestand nur dann ersichtlich, wenn man die Münze in den Automaten steckt. Wer hier nicht mitdenkt und ständig rechnet, der hat es im Spielverlauf deutlich schwerer. Sollte man aber mal wirklich die Übersicht verloren und sowohl alle Punkte als auch Levels verbraucht haben, so ist das trotzdem nicht weiter schlimm, denn auch ohne Zähler darf man weitermachen und vielleicht erspielt man sich in der nächsten Runde auch schon einen neuen Highscore.

FAZIT

Monopoly Arcade Pac-Man basiert auf einer wirklich sehr coolen Variation des bekannten Spielprinzips und die Verwendung von verschiedenen Elementen der Vorlage, wie etwa die Level, Geister oder Power-Ups ist richtig gut gelungen. Durch die Möglichkeit den Punktestand durch gute Gaming-Skills aufzubessern, bleiben aber einerseits die grundlegenden Motive des Brettspiels großteils leider etwas auf der Strecke und auch Schadenfreude, eine der größten Motivationsfaktoren im traditionellen Monopoly, kommt nur selten auf. Darüber hinaus ist die Idee mit dem Arcade-Automaten zwar gut gemeint, die Umsetzung kann aber nicht in allen Punkten als gelungen bezeichnet werden. Retro-Gaming-Fans, die mit Gleichgesinnten abseits des Bildschirms ein paar nette Stunden verbringen wollen können bei Monopoly Arcade Pac-Man ein Blick riskieren, alle jene die mit dem kleinen gelben Puck-förmigen Kerl so rein gar nix anfangen können, finden unter den zahlreichen anderen Monopoly-Varianten von Hasbro Gaming sicherlich eine passendere Alternative.

Das Testmuster zu Monopoly Arcade Pac-Man wurde uns von Hasbro Gaming zur Verfügung gestellt.

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