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We Are The Dwarves – Test

Vor knapp zwei Jahren ist das ukrainischen Indie-Entwicklerstudios Whale Rock Games mit ihrer Kickstarter-Kampagne zu We Are The Dwarves gescheitert. Aber anstatt frustriert aufzugeben, haben sie andere Mittel und Wege gefunden ihr Projekt doch noch zu realisieren. Stichwort frustrierend und aufgeben: Das sind auch jene zwei Schlagworte mit denen ich beim Spielen mehr zu kämpfen hatte, als mit meinen Gegnern.

We Are The Dwarves, das sind Zwerge im Weltall. Genau genommen drei davon: Smashfist, Forcer und Shadow. Weil das Licht der Sterne plötzlich erlischt und ihre Welt dem Untergang geweiht ist, werden genau diese drei auf die Suche nach einem neuem Lebensraum entsendet. Durch einen Unfall mit ihrem Raumschiff stranden sie aber nun in einem unbekannten Teil des Steinuniversums und müssen nicht nur einen Ausweg suchen, sondern auch eine neue Heimat für ihr Volk.

Drei Kampfzwerge

Drei bärtige Krieger mit unterschiedlichen Fähigkeiten im Weltall – das klingt sehr verdächtig nach Lost Vikings und die isometrische, durchwegs ansprechende Optik erinnert zunächst stark an die Diablo-Spielreihe. Dieser Ersteindruck täuscht aber, denn We Are The Dwarves hat so rein gar nichts mit den beiden Blizzard-Klassikern gemeinsam. Vielmehr handelt es sich um ein gnadenlos schwieriges Echtzeit-Taktikstrategiespiel, bei dem wir pro Spielabschnitt stets jeweils nur einen der drei Protagonisten über den exotischen fremden Planeten steuern dürfen. Die verschiedenen Spezialfähigkeiten der drei Zwerge unterteilen sich wie folgt: Forcer kann unter anderem Schutzschilde erzeugen oder durch mehrere Feinde hindurch schießen, die Spezialität von Smashfist sind Rundumschläge sowie Kampfgeschrei und Shadow beherrscht die Teleportation. Welchen der drei wir gerade befehligen, wird von der Geschichte vorgegeben. Aber auch die Gegner sind nicht ganz wehrlos, denn die zahlreichen unterschiedlichen Bewohner des Planeten reagieren nicht nur dann, wenn eure Spielfigur in deren Sichtbereich ist, sondern auch auf Geräusche oder Gerüche. Geplantes, taktisches Vorgehen ist deshalb besonders wichtig. Grundsätzlich spielt sich alles in pausierbarer Echtzeit ab, wobei während einer Unterbrechung mehrere taktische Anweisungen aneinandergereiht werden dürfen. Während der Erkundung sammelt man ganz nebenbei Rohstoffe in drei Typen (Energy Ore, Star Crust, Dwarven Stone) ein. Diese verwendet man um weitere Fähigkeiten freizuschalten oder den eigenen Weltraumanzug zu reparieren und zu verbessern. Das kann man leider nur an vorgegebenen Speicherpunkten und weil diese etwas willkürlich gesetzt sind, ist das teilweise frustrierend. Vor allem auch deswegen, weil viele Situationen nur durch Trial&Error zu lösen sind und jede falsche Entscheidung oder schlecht getimter Klick unweigerlich zum digitalen Ableben führt.

FAZIT

Ich gebe es ehrlich zu, ich habe We Are The Dwarves nicht durchgespielt. Vermutlich bin ich nicht einmal in die Nähe des Abspanns gekommen. Aber das Spiel schafft es mit einer derartigen Leichtigkeit kleinere Erfolgserlebnisse sofort durch neue frustrierende Trial&Error Situationen zunichte zu machen, sodass ich keinerlei Motivation verspürte, mich durch die komplette Geschichte der Weltraumzwerge durchzuquälen. Dabei ist We Are The Dwarves sicherlich kein absolut schlechtes Spiel und es hat durchwegs gute Ansätze, es ist aber auch verdammt schwer und macht unterm Strich einfach keinen Spass. Wer sich aber von dem frustrierenden Einstieg und dem hohen Schwierigkeitsgrad nicht abschrecken lässt, der kann ruhig einen Blick riskieren.

Und noch ein Tipp: Bitte spielt We Are The Dwarves auf Englisch. Die deutsche Übersetzung ist derart misslungen, sodass man oft nur raten kann, was wirklich gemeint ist. Auch nicht unfreiwillig komisch, sondern wirklich einfach nur schlecht!

Gesamtwertung: 4.8

Einzelwertungen: Grafik: 6 | Sound: 6 | Handling: 4 | Spieldesign: 6 | Motivation: 2

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