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Espire 1: VR Operative – Angespielt

Kaum eine technische Entwicklung der letzten Jahre hat mehr Indie-Entwickler zu neuen Projekten inspiriert, wie Virtual Reality. Gerade für diese Technik scheint das Genre der First Person Shooter wie geschaffen, doch trotz der unzähligen kleineren Titel sind anspruchsvolle Spiele dieses Genres eher Mangelware. Just in diesem Segment haben die Entwickler von Digital Lode ihr Erstlingswerk Espire 1: VR Operative positioniert. Doch es handelt sich bei diesem Game nicht nur um einen weiteren Mini-Shooter, denn es gibt eine Menge an Features und Funktionen, die das Spiel von seinen Mitbewerbern abhebt und herausstechen lässt.

Eine humanoide Drohne, die im Inneren eines Top-Secret Komplexes bei einer Mission zurückgelassen wurde, wird plötzlich zur letzten Chance, um eine drohende Vernichtung abzuwenden. In Espire 1: VR Operative schlüpft ihr in die Rolle des Piloten, der in einer Operatorkammer weit entfernt vom eigentlichen Einsatzort, die Kontrolle über das hochentwickelte Stück Technik hat. Da ihr in eurer Kontrollkapsel sehr beschränkt seid, könnt ihr euch, genau wie in Realität, nur limitiert bewegen, was vor allem der mit VR einhergehenden Motion Sickness vorbeugen soll. Dazu kommt noch, dass auch die Beschränkung des Sichtfeldes bei schnellen Bewegungen maßgeblich dazu beiträgt, dass die sonst so typischen unangenehmen Nebeneffekte deutlich abgeschwächt werden. Der Rest wird mit der statischen Umgebung der Steuerungskammer aufgefüllt. Dadurch trickst man das Gehirn insofern aus, als dass es glaubt, einen Bildschirm zu betrachten. Diesen Effekt kann man, ganz den eigenen Vorlieben entsprechend, in verschiedene Stärken einstellen, beziehungsweise auch komplett ausschalten.

Espire 1: VR Operative wird für die gängigsten VR-Headsets erscheinen und mittels der Sticks oder dem Trackpad auf den jeweiligen Controllern, können wir die Bewegung unserer geheimen Drohne steuern. Gezielt wird, indem ihr in die entsprechende Richtung zeigt und dann mittels Trigger-Knopf feuert. Wilde Schusswechsel sind jedoch eher die Ausnahme in diesem Spiel. Die bevorzugte Weise, wie man Espire 1: VR Operative beschreiten soll, ist eine sehr unauffällige, verborgene. So kann man Gegner mit Betäubungspistolen ausschalten und den leblosen Körper danach hinter Kisten verstecken oder aber von hinten, überwältigen. Auch schlichtes Festnehmen, in dem man den Gegner durch die eigene Sprache auffordert, sich zu ergeben, ist eine Option. Klettern und Balancieren gehören ebenso zu den Vorgehensweisen, wie auch ein paar weitere kleine Gimmicks. So seid ihr beispielsweise mit einer schwebenden Kamera ausgestattet, die aus euren Händen aufsteigen und euch den Blick um die Ecke ermöglichen kann. Doch auch jene die sehen wollen wie die Fetzen fliegen, sind in Espire 1: VR Operative nicht ausgeschlossen und so könnt ihr in bester Rambo-Manier, auch alles über den Haufen schießen. Ob ihr dann jedoch das Ziel erreicht, ist fraglich.

FAZIT

Die Kombination aus First-Person-Shooter und Stealth-Game ist jetzt nicht unbedingt neu, auch bedienen sich die Entwickler einer Menge altbekannter Elemente zur Lösung von Rätseln und zur Fortbewegungen, aber trotzdem fühlt sich das gesamte Konzept von Espire 1: VR Operative frisch an. Auch die Grafik, inklusive Texturen und Licht-Effekte, ist für Indie-Entwickler vorbildlich gelungen und wird bei einem Erstlingswerk nicht erwartet. Aber das Wichtigste: Es macht Spaß. Zwar ist nicht alles perfekt, besonders die an manchen Stellen aufkommende Monotonie fällt hier negativ auf, doch es handelt sich ja noch nicht um das fertige Produkt. Die Entwickler wollen noch einiges an Detailverbessungen in das Projekt stecken, bevor wir uns auf dem heimischen VR-Headset an ihrem Machwerk erfreuen können. Wir bleiben gespannt, was noch alles kommt und werden euch natürlich auf dem Laufenden halten, wenn dann Espire 1: VR Operativ am 24. September 2019 erscheint.

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