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Battlefield Hardline Test

Schnelle Action in einem ungewöhnlichen Setting – das verspricht Battlefield Hardline. Ja, und mehr gibt es auch schon nicht. Das Setting ist Cops gegen Gangster und damit erschöpfen sich die wirklichen Neuerungen. Battlefield Hardline bleibt eindeutig hinter seinen Vorgängern zurück.

Battlefield Hardline spielt sich wie ein richtiges Battlefield nur ohne Battlefield. Alles was die Vorgänger von Call of Duty abgehoben hat fehlt im neuesten Ableger. Wenige Fahrzeuge und wenige Waffen sowie ein uninspiriertes Belohnungsystem machen das neue Werk von Electronic Arts zu einem durchschnittlichen Shooter. Es gibt zwar die seit Battlefield 4 bekannten Levolution Elemente aber ein richtiges BF-Gefühl kommt nicht auf.

Der Singleplayer

Der Singleplayermodus zeigt sich überraschenderweise als ein ganz solides Stück Arbeit. Als Cop Nicolas Mendoza arbeiten wir im Drogenderzernat und kämpfen dort nicht nur gegen Gangster sondern auch die korrupte Polizei. Zu Beginn arbeiten wir noch brav als Kämpfer für Recht und Ordnung. Bald schon, wie könnte es auch anders sein, werden wir aber übers Ohr gehauen, in den Knast gesperrt und nehmen anschließend Rache. Das Angenehme an der Singleplayer-Kampagne ist die Aufmachung als Serie. Jede Mission heißt Episode und es gibt serientypisch Rückblicke auf die vorangegangene Ereignisse. Als Cop ballern wir nicht jeden Halunken aus den Latschen, ab und an zücken wir auch unsere Marke und verhaften auch jemanden. Bringt zwar mehr Punkte, ist aber auch nach dem fünften Mal elendig langweilig und deshalb ballern wir dann doch jeden aus den Latschen. Den Singleplayer zockt man sowieso nur deswegen weil er halt da ist. Würde er fehlen, würds niemanden stören. Viel interessanter und wichtiger bei Battlefield ist immer noch…

Der Multiplayer

Liebe Battlefield-Entwickler, wenn ich Call of Duty spielen will, dann spiele ich auch Call of Duty. Die neue Politk jedes Jahr der Serie einen neuen Teil hinzuzufügen schadet der „Marke Battlefield“ enorm. Der Multiplayer ist milde gesagt völlig uninspiriert. Er zockt sich nicht wirklich wie Battlefield, da es, wie anfangs erwähnt, wenige Waffen und Fahrzeuge gibt, und es ist aber auch keine rasante Action wie Call of Duty. Es ist irgendwas dazwischen, ein dämonisches Kind aus „Wir wollen Battlefield machen!“ und „Wir müssen Call of Duty das Wasser abgraben deshalb nähern wir unser Spiel einfach an!“. Es gibt die üblichen Spielmodi als da wären Conquest und Teamdeathmatch. Hinzu kommen spezielle Modi wie „Hotwire“, wobei Autos als mobile Flaggenpunkte dienen, „Heist“ und „Blood Money“ (zwei Varianten eines Raubzugs), sowie „Rescue“ und „Crosshair“; also Geiselbefreiung und Schutz eines VIP.

Der Zugang zum Multiplayer gestaltet sich unkompliziert. Die Serversuche im Browser mag man oder mag man nicht, aber mittlerweile funktioniert Battlelog als Serverbrowser recht gut. Einzig ab und an buggt die Auflistung. Dann findet man sich vor einer Liste voller Server die entweder menschenleer sind oder Pings aufweisen, als stünden sie in einer Nachbar-Galaxis. Wie gesagt kommt das aber selten vor und nervt somit nicht besonders. Aber …

Das hier nervt

Das große Problem von Battlefield Hardline ist sein uninspiriertes Spielgefühl. Es wirkt hingeklatscht. Es fehlt etwa die Motivation eine Waffe anzuspielen um einen Aufsatz oder die nächste Waffe im TIER zu bekommen. Stattdessen kann man sich schlicht mit im Spiel verdientem Geld alles kaufen. Dazu kommen Vorbestellerboni die arg am Pay to Win vorbeischrammen. Wer mehr Geld hingeblättert hat bekommt also beispielsweise gleich zum Start Knarren ohne wirklichen Rückstoß (die ACWR sei hier als Beispiel genannt). Und wer auch immer sich die Sache mit den Battlepacks ausgedacht hat, sollte zur Strafe Mohrhuhn spielen müssen. Die freispielbaren Boosterpakete enthalten unter anderem Multiplikatoren für Punkte. Das ist ja schön und gut, aber warum werden diese Punkte auch im Ranking während eines Matches angezeigt. Ein ehrliches Abbild dessen, wer wirklich wie gut ist, ist somit nicht möglich. Aber was soll’s?! Zumindest ist das neue Battlefield „schön“ … oder?! Jeder neue Battlefield-Teil sollte mehr Möglichkeiten der Frostbite Engine zeigen. Bei Battlefield Hardline stimmt das nicht. Wenig zerstörbare Umgebung, mittelmäßige Texturen und Animationen sind eigentlich einem neuem Battlefield nicht würdig. Bleibt uns noch eines zum Schluss…

Das Fazit

Uninspirierter Aufbau, ungenügend gebalancte Waffen und eine Grafik, die mit dem eigenen Vorgänger nur eingeschränkt mithalten kann. Fans der Serie sollten um BF Hardline eher einen großen Bogen machen. Leider lag der Fokus hier nämlich wohl auf schneller Action ala Call of Duty – ohne allerdings auch nur irgendwie an die Klasse des Konkurrenten heranreichen zu können. Schade – vor allem da die Gründe dafür wohl in der Politik zu finden sind, dass man unbedingt jedes Jahr einen neuen Teil auf den Markt bringen möchte. Das einzig „Gute“ daran: die Hoffnung, dass man sich bei EA bis 2016 wieder auf die eigentliche Stärke der Serie besonnen hat. Bis dahin liebe BF-Fans: einfach weiter BF4 oder auch BF3 spielen.

Gesamtwertung: 5.6

Einzelwertungen: Grafik: 6 | Sound: 8 | Handling: 6 | Spieldesign: 4 | Motivation: 4

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