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Filmkritik: Ghost in the Shell – ARISE: Pyrophoric Cult

Mit Pyrophoric Cult kommt die kleine, aber bisher durchaus feine OVA rund um Major Motoko Kusanagi und ihr Team, zu einem Ende. Wenn man von dem an die Serie anschließenden Film Ghost in the Shell – The New Movie einmal absieht. Denn auf den müssen Fans und alle die auf ein befriedigendes Ende hoffen, leider noch bis September warten.

Unsere Kritiken zu Ghost in the Shell – ARISE: Border: 1+2 und Ghost in the Shell – ARISE: Border: 3+4 zum nachlesen, falls sie jemand verpasst hat.

INHALT

Nach dem Absturz eines Passagierflugzeugs wird schnell klar, dass es sich hierbei zum wiederholten Male um einen Anschlag durch Selbstdetonation handelt. Als das Team die Wohnung des Attentäters durchsuchen will, stößt es mit Männern des amerikanischen Geheimdienstes zusammen. Denn auch der ist äußerst interessiert am Firestarter-Virus. Und so bleibt Kusanagi und ihren Leuten nichts weiter übrig, als mit den Amerikanern zusammen zu arbeiten. Mit Hilfe eines überaus riskanten Köders versucht sie den Pyromaniac, den Broker des Firestarters, aus der Reserve und damit ans Licht zu locken.

 

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Bildnachweis: © Universum Film | Szene aus „Ghost in the Shell – Arise: Pyrophoric Cult“

KRITIK

Nach dem nicht schlechten, aber etwas zähen Start mit Border 1/2, lief Arise mit Border 3/4 zu Höchstform auf und ließ auf ein spannendes und komplexes Finale hoffen. Leider wird diese Hoffnung mit der abschließenden Episode aber herbe enttäuscht.

Ein großes Problem von Pyrophoric Cult ist der Umstand, dass sich die großen und entscheidenden Konflikte nicht in der realen Welt, sondern dem Cyberspace abspielen. Man kann zwar erkennen wie sehr sich die Macher bemüht haben, diese Sequenzen visuell nachvollziehbar und packend zu gestalten, der Versuch scheitert aber trotzdem und so fehlt es den wirklich wichtigen Momenten an Intensität. Der Showdown bietet zwar auch reale Action, kann aber nur bedingt die absolute Hochspannung transportieren, die hier zu vermitteln versucht wird. Da ist auch das altbekannte Prequel-Problem keine große Hilfe: Charaktere die in vorangegangenen Filmen/Serien vorkommen, können nicht sterben, was dem Ganzen zusätzlich die Spannung raubt. Überhaupt kommt die Handlung dieser letzten Episode, vor allem im Vergleich zu den letzten beiden etwas flach daher. Es fehlt sowohl die Komplexität, als auch die emotionale Tiefe. Das ist zum Teil auch der geringen Lauflänge geschuldet.

Der größte Kritikpunkt allerdings ist das unbefriedigende Ende. Alle vorangegangenen Folgen haben es geschafft, sowohl eine eigene Geschichte zu erzählen und abzuschließen, als auch einen immer dicker werdenden, übergreifenden Handlungsstrang aufzubauen. Pyrophoric Cult präsentiert sich als Finale dieses Strangs, führt ihn aber zu keinem Ende. Der Status Quo ist nach dem Abspann derselbe wie beim Intro. Was bleibt ist ein schaler Nachgeschmack für alle die sich einen Abschluss und eine Auflösung rund um den Mysteriösen Firestarter erhofft haben. Vielleicht erfüllt der bald erscheinende Film Ghost in the Shell – The New Movie, der an die OVA anschließen soll, ja diese Hoffnungen.

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Bildnachweis: © Universum Film | Szene aus „Ghost in the Shell – Arise: Pyrophoric Cult“

FAZIT

Nach den wirklich guten Border 3 und 4 ist Pyrophoric Cult leider eine herbe Enttäuschung. Es fehlt der für die Franchise so typische philosophische Tiefgang, sowie auch der emotionale der vorangegangenen Episoden. Vor allem aber das unbefriedigende Ende, das wirkt als würden noch zehn Minuten fehlen, verwehrt Ghost in the Shell – Arise einen würdigen Abschluss und lässt den Zuschauer mit der schwächsten Episode zurück.

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