Warner Bros. Discovery kündigte vergangene Woche Umstrukturierungen in seiner Ausrichtung an, welche derzeit hohe Wellen in der Spielebranche schlagen.
Wie man in einem Statement ankündigte, wolle man bei der Spielentwicklung den vollen Fokus auf die Eigenmarken DC, Harry Potter, Mortal Kombat sowie Game of Thrones richten. Geschuldet ist dies wohl dem letztjährigen Verlust von circa 380 Millionen Dollar, welcher für die Sparte Gaming zu verbuchen gewesen ist.
Dies führt zu sehr einschneidenden Maßnahmen: die drei Entwicklerstudios Warner Bros. Games San Diego, Player First Games und Monolith Productions werden geschlossen.
Warner Bros. Games San Diego wurde 2019 gegründet und unterstützte intern Spieleprojekte.
Gleichfalls 2019 gestartet, machte sich Player First Games mit dem Free-to-play-Kampfspiel MultiVersus einen Namen. Das Spiel setzt auf einen crossoverartigen Ansatz, indem es Figuren aus verschiedenen Warner-Universen wie Batman, Bugs Bunny und Shaggy (aus „Scooby-Doo“) in einem Titel vereint.
Trotz guter Kritiken sanken die Spielerzahlen immer weiter, sodass MultiVersus mit der fünften Staffel eingestellt wird und der Serverbetrieb am 30. Mai erlischt. Ein Offline-Modus werde allerdings weiter angeboten. Die Entwickler selbst sprachen von einer sehr traurigen Zeit für das gesamte Team, dessen Auflösung nun bestätigt wurde.
Gegründet 1994, machte sich Monolith Productions vor allem durch seine außergewöhnlichen Action-Shooter und kreativen Spielmechaniken einen Namen.
Das Studio begann mit Titeln wie Blood (1997) und Shogo: Mobile Armor Division (1998), in welchen bereits das Potential der Entwickler erkennbar gewesen ist.
Der Durchbruch gelang 2000 mit The Operative: No One Lives Forever, dem so charmanten Spionage-Shooter im Stil der 1960er-Jahre, der mit seiner cineastischen Erzählweise um die Agentin Cate Archer und seinem einzigartigen Gameplay Kritiker begeisterte, bei den Verkäufen allerdings hinter den Erwartungen zurückblieb.
Neben dessen Nachfolger No One Lives Forever 2 (2002) wurde die F.E.A.R.-Reihe ein weiteres Aushängeschild des Studios. Mit dem ersten Teil F.E.A.R. im Jahr 2005 feierte man einen großen Erfolg. Der Ego-Shooter kombinierte taktische Kämpfe mit einer schneidend-dichten Horror-Atmosphäre, die stark von japanischen Horrorfilmen inspiriert war. Besonders das intelligente KI-System der Gegner sowie die spannende Story um die Auftritte des Mädchens Alma machten das Spiel zu einem Genre-Klassiker.
2004 wurde Monolith von Warner Bros. Interactive übernommen. Mit Middle-earth: Shadow of Mordor schaffte das Studio 2014 einen viel beachteten ersten Aufschlag ins Rollenspielgenre. Das Spiel setzte auf eine Open World im Stile von Assassin’s Creed sowie auf das Nemesis-System, was innovative Dynamiken zwischen gegnerischen Anführern ermöglichte. Die Fortsetzung Middle-earth: Shadow of War baute dieses Konzept 2017 weiter aus.
Ende 2021 wurde angekündigt, dass Monolith Productions ein Spiel im Wonder Woman-Universum entwickeln wird. Immer wieder konnte man in Leaks über große Probleme in der Entstehung und Terminverschiebungen lesen.
Zeitgleich mit der Ankündigung der Studioauflösung wurde auch das Ende der Entwicklung des Wonder Woman-Spiels bekanntgegeben.