Nach einer (auch) pandemiebedingten längeren Auszeit – nicht krank, sondern (haupt)beruflich einfach absurd viel beschäftigt – hatte Onkel Tom endlich mal wieder etwas Zeit für seine vernachlässigte Spieleecke …
Ich merke immer mehr, dass sich mein Spielegeschmack über die Jahre doch verändert hat. Die deutlich reduzierte „Freizeit“, gepaart mit dem deutlich vielfältigeren Angebot, teils absurd günstigen Preisen und vermutlich auch ein bisschen „kenn ich schon“ hat mich sehr, sehr wählerisch werden lassen. Ein Spiel (und das gilt übrigens auch für Serie, Film und Buch), das mich nicht gleich zu Beginn „abholen“ kann, landet mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auf Nimmerwiedersehen im digitalen Abstellraum. Bei diesen vier Titeln war dies eindeutig nicht der Fall und daher möchte ich sie auch euch nicht vorenthalten.
Marvel’s Guardians of the Galaxy
Obwohl kein großer Comic-Leser, haben mir die filmischen Umsetzungen des Marvel-Universums bislang gut gefallen. Spielerisch leider weniger, denn Marvels Avengers war, trotz einer passablen Geschichte und einer sympathischen Protagonistin, dann leider doch ein spielerisch langweiliger und repetitiver Reinfall. Da vom selben Publisher, fast denselben Studios und ziemlich zeitgleich entwickelt, setzte ich daher anfangs wenig Hoffnung in Guardians of the Galaxy. Umso größer die Überraschung, dass ich nach Veröffentlichung mitbekam, dass nicht wenige Leute von dem Spiel scheinbar doch sehr angetan waren.



Age of Empires IV
1997 bis 2007 war das Jahrzehnt von Microsofts Echtzeitklassiker Age of Empires. Neben den ersten drei Teilen und zahlreichen Erweiterungen wusste auch der fantasievolle Ableger Age of Mythology zu gefallen. Dann wurde es aber eher still um die Reihe. Ableger für Handhelds und erste HD-Remakes waren nur so lala und je schneller der Free2Play-Ausflug Age of Empires Online in Vergessenheit gerät, desto besser. In den letzten Jahren hat die Serie aber wieder Fahrt aufgenommen. Die technisch und spielerisch sauber umgesetzten Definitive Editions von Age of Empires I – III haben die Titel alten und neuen Spieler*innen wieder zugänglich gemacht. Sie waren aber sichtlich auch Vorbereitung für den nach 16 Jahren ersten komplett neuen Teil.



The Ascent
Man kennt das Problem: Die Aussicht auf einen gut bezahlten Job in der Arkologie eines Megakonzerns entpuppt sich als Versklavung durch die Hintertür. Knebelvertrag und exorbitante Kosten für den Transport in eine ferne Galaxis und schon kann man sich ausrechnen, dass man bis an sein Lebensende noch nicht einmal die Zinsen abbezahlt hat. Aber der restlichen arbeitenden Masse geht es nicht besser und der Konzern schützt einen wenigstens vor seinen Konkurrenzunternehmen, die tatsächlich noch schlimmer sein sollen. Soweit, so SciFi-Standardkost. Was aber, wenn das oberste Management des Konzerns plötzlich von einem Tag auf den anderen verstummt? Gerüchte über eine Totalpleite machen die Runde und die privaten Sicherheitskräfte werden unruhig und denken – da jetzt unbezahlt – an einen Komplettrückzug. Das würde kriminellen Banden und anderen Konzernen Tür und Tor öffnen, sich die Kolonie einzuverleiben – aber nicht unbedingt inklusive der Bewohner.



Dysmantle
Das Survival-Genre fällt normalerweise nicht in mein Beuteschema. Ich spiele meistens, um zu entspannen. Die Gehirnzellen dürfen in Form von Rätseln & Co. schon etwas gefordert werden, aber echter Stress muss nun wirklich nicht sein. Es gibt ganz tolle, wunderschöne und detailverliebte Survival-Titel da draußen. Wenn der Fortschritt mehrerer Spielstunden aber durch eine falsche Entscheidung, Hunger, Durst oder einen gelangweilten / mörderischen Mitspieler einfach weg sein kann, dann steige ich aus.




Onkel Tom

Age of Empires IV
The Ascent