Mit Revenge of the Savage Planet ist ein Survival Game erschienen, bei dem ihr mehrere unerforschte Planeten in einer fernen Galaxie erkunden müsst. Die sind voll mit seltsamen und wunderbaren Pflanzen und Kreaturen – und manche davon sind nicht einmal gefährlich! Die Entwickler von Raccoon Logic Studios haben einen wundervollen Nachfolger zu Journey To The Savage Planet veröffentlicht, der neue Biome und Herausforderungen für Forscher enthält.
Nach Journey To The Savage Planet aus dem Jahr 2021 kommt nun der Nachfolger: Revenge of the Savage Planet. Und das Spielprinzip, die Grafik und der Humor sind unverkennbar geblieben – auch in der Fortsetzung geht es darum, auf einem unerforschten Planeten zu überleben, mit High-Tech ausgerüstet, aber von einer tödlichen Flora und Fauna umgeben. Das Spiel nimmt sich dabei nicht so ganz ernst – die Grafik ist comicartig bunt, die Kreaturen eher niedlich als bedrohlich, und unser permanenter Begleiter (ein fliegender Roboterkopf mit dem Namen Zeta) durchgehend witzig.
Die Hintergrundstory ist schnell erzählt – wir sind ein Mitarbeiter einer Firma für die Erforschung der Galaxie und wurden für hunderte Jahre in den Tiefschlaf versetzt, während unser Raumschiff uns zu einem hunderte Lichtjahre entfernten Planeten bringt, den wir dann erforschen und für die Kolonisierung vorbereiten sollen. Leider ist in den Jahren unseres Tiefschlafes unser Arbeitgeber von einer anderen Firma übernommen worden, die dieses Erforschungsprogramm eingestellt hat. Wir kommen also nun auf dem fremden Planeten an (besser: wir stürzen dort ab), und die erste Nachricht unserer Firma ist unsere Kündigung. Dafür können wir das ganze Equipment, das seit hunderten Jahren auf dem Planeten auf unsere Ankunft wartet (Dinge können teleportiert werden, nur Lebewesen nicht) einfach behalten. Tja, hier sind wir also, irgendwo auf einem fremden Planeten – völlig alleine (abgesehen von unserem fliegenden Drohnenbegleiter und möglichen weiteren menschlichen Mitspielern).
Survival
Revenge of the Savage Planet spielt sich – im Gegensatz zum Vorgänger – in der Third-Person Schulterperspektive. Unsere Aufgabe besteht darin, die Umgebung zu erforschen. Wir scannen jedes Tier und jede Pflanze ebenso wie jedes Objekt, das wir auf dem Planeten finden, um detaillierte Informationen darüber zu erhalten. Die meiste Zeit sind wir damit beschäftigt, Ressourcen einzusammeln – Kohlenstoff von diversen Lebewesen, die wir erlegen, Mineralien von herumliegenden Felsen usw. Uns begleitet Eko – eine fliegende Drohne, die ausschaut wie ein Roboterkopf, und die uns permanent mit nützlichen Informationen versorgt. Wir können sie auch stumm schalten – aber dann wird es schwierig, der Story zu folgen. Mit den eingesammelten Ressourcen wandern wir zu unserem 3D Drucker – und können die tollsten Dinge in sekundenschnelle herstellen. Verbesserungen für unsere Pistole, Gegenstände wie einen Jetpack, neue Anzüge oder Verbesserungen für Eko.
Wir können unter anderem kurze Zeit sprinten (nützlich wenn wir wieder einmal von einer unfreundlichen heimischen Lebensform verfolgt werden), schwimmen, tauchen, mit unserem Jetpack recht hoch springen, harmlose Kreaturen treten, die Umgebung weitläufig nach Ressourcen scannen oder Objekte detailliert scannen. Mit unserer Waffe töten wir alles, was uns bedroht oder was für uns nützliche Rohstoffe beinhaltet. Auch Hindernisse wie riesige Kristalle werden so einfach aus dem Weg geräumt. Hohe Sprünge überleben wir relativ unverletzt, erst aus sehr großen Höhen (20 Meter) nehmen wir auch merklich Schaden. Der kann jedoch oft mit herumstehenden Heilpflanzen sehr schnell wieder geheilt werden.
Bei der Erkundung der verschiedenen Planeten entdecken wir extrem seltsame Lebewesen – beispielsweise ein fleischfressender Baum, dessen Wurzeln uns den Weg versperren – bis wir ihn mit saftigen Würmern füttern. Oder riesige Pilze, die wir ohne zu zögern essen – wodurch sich unsere Charakterwerte permanent verbessern. Unser Hauptquartier ist bereits errichtet – hier können wir Dinge einkaufen, unser Outfit ändern (es gibt auch ein Dave the Diver Outfit), die Basis ausbauen, hier werden wir auch jedes Mal wieder zum Leben erweckt, wenn wir sterben. Wir bauen Stallungen für unterschiedliche Tiere, die wir finden und verbessern das technische Equipment Schritt für Schritt. Das Spiel zeichnet automatisch eine Karte der bereits betretenen Gebiete, sodass wir uns nur schwer verirren können. Oft können wir in bereits entdeckte Gegenden zurück kehren, um nun mit neuem Equipment zuvor nicht zugängliche Bereiche zu erforschen. Fast wie in einem Metroidvania. Generell sind viele Dinge ein wenig versteckt – abseits des Hauptweges gibt es genauso viel zu entdecken wie auf direktem Weg zum nächsten Zielpunkt.
Lokaler Mehrspielermodus
Eine wesentliche Neuerung zum Vorgänger ist der lokale Mehrspielermodus. Ihr könnt Revenge of the Savage Planet auch zu zweit auf einem Computer auf der Couch spielen, der Bildschirm wird dann einfach in der Mitte geteilt. Ein derartiger Mehrspielermodus war früher oft bei Xbox 360-Spielen enthalten, wurde aber dann in der PC Fassung nicht implementiert. Bei Revenge of the Savage Planet ist er enthalten! Selbstverständlich gibt es auch den am PC üblichen Online Mehrspielermodus, um auf zwei Computern zusammen mit einem Freund die verschiedenen Planeten zu erkunden. Das funktioniert auch systemübergreifend zwischen PC/PlayStation/Xbox.
Sie Sprachausgabe ist nur auf englisch vorhanden, aber alle Texte sind übersetzt und die Dialoge mit deutschen Untertiteln versehen. Das Xbox-Gamepad funktioniert (am PC) problemlos, Ultrawide-Auflösungen werden unterstützt. Die Systemanforderungen an euren PC sind moderat, eine NVIDIA GeForce GTX 1060 oder AMD Radeon RX 580 sollte aber schon zumindest vorhanden sein. Kaufen könnt ihr Revenge of the Savage Planet für den PC über Steam, den Epic Store oder GOG. Auch erhältlich für PlayStation 5 und Xbox.
Zusammenfassung
FAZIT
Revenge of the Savage Planet nimmt sich selbst nicht ernst. Das sieht man bereits bei der Laufanimation eures Charakters, die direkt aus einem Zeichentrickfilm der 80er stammen könnte. Die Story von der Firma, die euch einfach auf einem fremden Planeten transportiert und euch dort kündigt und eurem Schicksal überlässt, ist überaus zynisch und doch so realistisch, nur ein wenig überzeichnet. Der CEO, der eure Kündigung mit den Worten „Die Zusammenarbeit mit Ihnen war die schönste Erfahrung meines Lebens“ einleitet, erweckt Erinnerungen an all die schwachsinnigen Präsentationen und gebrochenen Versprechungen von Firmen aus der echten Welt. Das Leben der wundervollen Tiere, die war jagen und töten, ist ebenso wenig wert wie unser eigenes Schicksal, das einzige was zählt ist der Profit der Firma. Das Gameplay besteht aus einem Loop aus Dingen/Lebewesen scannen, die Gegend erforschen, Gegner bekämpfen, Ressourcen sammeln und neue Ausrüstung herstellen – um die Basis und euren Charakter immer weiter zu verbessern. Wer das mag, wird mit Revenge of the Savage Planet gut bedient.