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DER E3 2018 RECAP#3 : Roland

Nachdem sich die Wogen der wohl wichtigsten Videospiel-Messe nun etwas geglättet haben, alle neuen Informationen sich haben setzten können und der Schlafmangel wieder einigermaßen aufgeholt ist, wird es Zeit einen Blick zurück zu werfen und die Show Revue passieren zu lassen.

Wie schon an anderen Stellen erwähnt, waren die größten Überraschungen der E3 2018 nicht die Neuvorstellungen, nicht irgendwelche Hardware Präsentationen, oder unerwartete Releasetermine. Es waren leider die vielen Spiele, die trotz der Hoffnung vieler mit Abwesenheit geglänzt haben. Das Final Fantasy VII Remake oder Metriod Prime 4 sind nur zwei meiner persönlichen Favoriten, die ich schmerzlich vermisst habe. Ein Trend, der sich seit Jahren hält und mit dem ich mich noch immer nicht anfreunden kann, ist das Präsentieren von Spielen zu denen ganz offensichtlich noch nichts, abgesehen vom gezeigten Trailer existiert, nur um geneigte Fans dann noch 2, 3 oder noch mehr Jahre auf besagtes Spiel warten zu lassen. In diesem Jahr am eindrucksvollsten von Bethesda mit Starfield und Elcer Scrolls 6 vorgeführt. Trotzdem, es gab viele aufregende Trailer und Games zu sehen und bei allem Gejammer freue ich mich trotzdem schon jetzt wieder auf die E3 2019.

Nummer 3: Beyond Good & Evil 2

Ich muss gestehen, der Ursprung aller Begeisterung hier ist in allererster Linie die Hoffnung. Als einer der wenigen Fans der ersten Stunde von Beyond Good & Evil – immerhin ist der Hauptgrund, warum die Fortsetzung so lange auf sich warten ließ, dem sehr mageren finanziellen Erfolg des Originals geschuldet, trotz all dem Kritikerlob damals – wünsche ich mir dieses Spiel seit fast 15 Jahren. Ja, der aktuelle (wie auch der von der vergangenen E3) Trailer sieht toll aus und wenn das fertige Spiel die dort geteaserte Atmosphäre transportieren kann, bin ich mehr als nur zufrieden. Trotzdem war es eben nur ein Trailer der keinerlei Gameplay zu bieten hat und daher nur sehr bedingt aussagekräftig ist. Und wie immer, wenn ich mich auf etwas freue mache ich mir Sorgen. Etwa um die Story, denn wenn Mastermind Michel Ancel sagt wir hätten es hierbei mit einem Prequel zu tun, ergibt der Trailer inhaltlich irgendwie keinen Sinn. Die größere Sorge, die aber wohl nicht allzu viele mit mir teilen werden, ist das (eben noch ungesehene) Gameplay. Ich fürchte die „Ubi-Schablone“. Zyniker der ich nun mal bin, sind für mich alle Haupt-Franchises von Ubisoft in den letzten Jahren zu ein und dem selben Spiel mit verschiedenen Anstrichen geworden: Große offene Welt, ein halbwegs interessanter Haupt-Handlungsfaden, darum herum eine unüberschaubare Ansammlung an Sammel- und Suchquests, Challenges und diversen anderen Zeitkillern, die ganz offensichtlich nur da sind um die Welt zu füllen und ihr eine Daseinsberechtigung zu geben. Und doch kann ich trotz all der spärlichen Informationen und Befürchtungen nicht lassen, Beyond Good & Evil entgegenzufiebern und zu hoffen, schon bald wieder in diese Welt eintauchen zu können.

Nummer 2: Death Stranding

Ich kann es verstehen. Was Sony auf ihrem Presse-Event zu Death Stranding gezeigt hat, war sicher nicht die große Offenbarung, die sich viele erwartet hatten. Die Verwirrung über den Inhalt ist größer als je zuvor und das gesehene „Gameplay“ mutet tatsächlich an als würde es sich hierbei um den „UPS Delivery Simulator 2019“ handeln. Man darf hier allerdings nicht vergessen, wer hinter diesem Spiel steckt. Hideo Kojima ist die Dinge noch nie wie alle anderen angegangen. Und auch wenn Death Stranding sein mit Abstand abgefahrenstes Projekt zu sein scheint, war der Mann schon immer dem Abstrusen zugetan. Jedes Metal Gear Bietet zumindest einen Moment, der uns mit offenem Mund dasitzen lässt und auch schräge Trailer sind nichts Neues. Ich denke da beispielsweis an den fast 15-minütigen Trailer zu Metal Gear Solid 3 Snake Eater von der E3 2004. Und genau das ist es, was mich so neugierig macht: Ein Game, in dem er sich an keine durch eine laufende Franchise etablierten Regeln halten muss und einfach das realisieren kann, was in seinem Kopf herumspukt? Ja bitte, ich nehm 3 davon. Dazu kommt, dass seine Spiele mechanisch immer ausgereift waren und sich genauso spielten wie es das Setting erfordert. Das mag nicht zwingend Starte oft he Art sein und einem Massenpublikum schmecken, fühlt sich aber immer richtig und dem Setting und der Atmosphäre genau entsprechend an. Genau das erwarte ich mir eben auch von Death Stranding, und soweit gibt es keine Hinweise, dass dem hier nicht so sein sollte. Die einzige offene Frage, die für mich bleibt, ist die, ob ich das Spiel wohl noch in diesem Jahrzehnt in die Finger bekomme.

Nummer 1: Sekiro: Shadows Die Twice

Als fanatischer Jünger der Souls-Reihe, Bloodborne und einigen der davon inspirierten Games, war eine meiner größten Hoffnungen zur diesjährigen E3, mehr von From Softwares neuem Werk zu sehen. Bereits auf den Games Awards 2017 in einem knapp 30 Sekunden langen Teaser erstmals vorgestellt, kann ich seitdem kaum noch schlafen. Die erste große Überraschung zu Beginn des auf der Microsoft-Show gezeigten Trailers, war das Activision Logo. Der Publisher-Riese wird Sekiro weltweit vertreiben und ich würde lügen, würde mir diese Aussicht nicht ein wenig im Magen liegen. Wenn es um die in den letzten Jahren üblich gewordenen Methoden geht, Spielern auf unverschämte Art das Geld aus den Taschen zu ziehen, ist Activision ganz vorne mit dabei. Aber ich will ja nicht schwarzmalen und rede daher lieber über das Spiel. Und auch hier tut sich einiges gegenüber den (indirekten) Vorgängern. Zum einen ist da das Setting. Sekiro ist im Japan den 15. Jahrhunderts angesiedelt, bleibt aber seine eigene, nur an die wahre Geschichte angelehnte Fantasywelt, so wie das Dark Souls mit dem europäischen Mittelalter und Bloodborne mit dem viktorianischen England gemacht haben. Auch scheint sich das Gameplay nun noch weiter in Richtung schneller Action zu bewegen, ein Trend, der sich schon mit Dark Souls 3 und vor allem Bloodborne abgezeichnet hat. Anstelle der in den Souls Games üblichen Vielzahl an verschiedenen Waffen, scheint man sich hier mit einem Katana als Hauptwaffe begnügen zu müssen, das man in seiner rechten Hand führt. Der linke Arm unseres Helden ist eine Art mechanischer Prothese, die man mit verschiedenen Gimmicks bestücken kann. Im Trailer war eine Axt zu sehen, ein Schirm, der scheinbar als Schild dient, und ein Wurfhaken, der nicht nur dazu genutzt wird, um sich an Gegner heran- oder diese zu sich zu ziehen, sondern auch als Kletterwerkzeug dient. Viel mehr war aus dem Trailer leider nicht herauszulesen und allzu viele weitere Informationen gab es auch sonst nicht zu vernehmen. Auch ein Releasedatum gibt es keines…und doch ist Sekiro: Shadows Die Twice das eine Game der E3 2018 dem ich am meisten entgegenfiebere.

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