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Knack 2 im Test

Vielen von euch wird Knack ein Begriff sein, war es doch eines der ersten Spiele, welches für die PS4 erschein. Leider war es aber nicht viel mehr, als eine gute Tech Demo mit gelungenem Gameplay. Die Story und Charaktere waren schon damals recht flach, und das hat sich mit Knack 2 leider nicht geändert. Recht unerwartet und mit wenig PR-Getöse kommt nun also der Nachfolger auf den Markt. Vieles ist zwar besser als im ersten Teil, besonders der nahtlose Koop kann überzeugen, aber aufgrund der oberflächlichen Charaktere und einer seichten Story fehlt es Knack jedoch an allen Ecken und Enden, um ein Zugpferd im Genre zu werden.

Knack 2 macht vieles richtig und ist durchwegs unterhaltsam. Das Gameplay und Handling macht einen sehr ausgereiften Eindruck und der Titel hat viel Potential für die Zukunft. Wieso das Spiel aber noch nicht zu 100 Prozent überzeugen kann, dazu kommen wir jetzt.

Roboterinvasion

Haben wir im ersten Teil die Welt vor fiesen Robotern gerettet, geht es im Nachfolger gleich mit einem ähnlichem Szenario weiter. Die Welt lebt in Frieden und wird von Knack beschützt. Doch als Luke mit Knack 2 und seinem Onkel auf eine Expedition gehen treten sie in ein ordentliches Fettnäpfchen. Ohne es zu wissen erwecken sie die Robotergarde der Goblins, einer längst vergessenen Zivilisation, zum Leben. Und diese sind uns nicht sehr wohl gesonnen. Der Kampf zur erneuten Rettung der Menschheit beginnt, doch diesmal reichen Knacks Kräfte nicht aus und ein neuer Plan muss her! Wird Knack es schaffen sich neue Fähigkeiten anzueignen und die Welt zu retten?

Ja, so flach ist die Story, leider. Grafisch und akustisch ist Knack dafür nach wie vor ein Vorzeigespiel für PS4. Besonders auf der PlayStation 4 Pro sieht alles sehr poliert und bis ins Detail hübsch animiert aus, denn Knack 2 wurde speziell für die leistungsstärkere Konsole optimiert.

Es gibt zwei verfügbare Modi

  • Einen High-Definition-Modus, der hochauflösende Grafiken auf 4K-Fernsehern und hochwertige Grafikkarten auf HDTVs unterstützt.
  • Ein hoher Framerate-Modus, der auf 60 fps auf sowohl 4K Fernsehern als auch HDTVs abzielt. In diesem Modus werden die Grafiken in 1080p gerendert.

Auch der Soundtrack stimmt stets gut mit der gespielten Situation überein und zieht einen ins Geschehen. Lediglich in den Cutscenes kommt es zu Langatmigkeit, was aber eher daran liegt, dass nichts spannendes passiert. In größeren Gebieten ist mir aufgefallen, dass die Konsole recht laut wird und der Lüfter auf maximaler Geschwindigkeit dreht, ob die Konsole tatsächlich so warm wird und so viel Rechenleistung benötigt wird, das wage ich dennoch zu bezweifeln. Aber kommen wir mal zum guten Teil, dem Gameplay!

Koopvergnügen

Das beste neue Feature ist der Koop-Modus, denn hier können euch eure Freunde entweder online oder auf der Couch zur Hand gehen. Ohne weitere Ladezeit erscheint im Spiel ein weiterer, blauer Knack und ihr könnt dann gemeinsam den Goblins das Fürchten lehren. Sollte euer Kollege, früher als ihr ins Bett müssen oder wollen, dann kann er das Spiel auch einfach wieder verlassen, ohne einen Ladebildschirm zu verursachen. Alles klappt nahtlos und in meinem Test konnte ich auch keine Netzwerkprobleme feststellen. Die etwas trockene Story rückt somit in den Hintergrund und der Spaß mit euren Freunden steht im Vordergrund. Das kommt dem Spiel sehr zu gute!

Die Mischung machts

Springen, Kämpfen, Rätsel lösen. Das ist die eigentlich erfolgreiche Formel an der sich Knack 2 bedient. Noch ein umfangreicher Talentbaum reingeworfen, dazu einen Koop Modus und fertigt ist die solide Mischung. Der langweilige Beigeschmack? Es wurde nicht gewürzt, in diesem Fall die fehlt einfach das Salz (eine spannende Story) sowie der Pfeffer (interessante Charaktere). Die Hüpfpassagen gehen locker flüssig vor sich hin und bereiten nur selten Schwierigkeiten. Hin und wieder verliert man den Weg aus den Augen, aber im Normalfall findet man schnell zurück. Die Kämpfe hingegen sind wirklich aller erste Sahne. Im Laufe des Spiels lernt ihr viele neue Moves und könnt auf ein recht großes Arsenal an Schlägen, Kicks und Würfen zurückgreifen. Manche Gegner lassen euch zwar keine Zeit zum Atmen, aber diese kleine Herausforderung ist schon sehr willkommen, denn die Rätsel sind keine allzu schwere Aufgabe für die grauen Zellen. Steine von A nach B schieben um Schalter zu erreichen die eine Türe öffnen. Dazwischen hin und wieder in eine Action Sequenz, bei der es in gewohnter Manier um Quick Time Events geht.

Mit diesen Elementen verbringt ihr dann in etwa 8-10 Stunden, bis dann die Credits über den Bildschirm flimmern. Klingt nach nicht viel, ist es leider auch nicht, aber in dieser kurzen Zeit macht Knack 2  trotzdem genug Laune. Ich persönlich hätte gerne mehr gehabt. Das Prinzip ist ja vollkommen witzig und gelungen, es muss nur deutlich mehr an den Details geschliffen werden. Meine Hoffnung steht bei Teil 3, sofern es einen geben wird. Zu guter Letzt muss natürlich noch gesagt werden, dass auch die wichtigste Mechanik von Knack zurück ist. Ihr könnt Knack jederzeit auf gefühlte 50cm schrumpfen oder auf imposante 20m wachsen lassen. Das werdet ihr so im Spielverlauf zwar kaum selbstständig verwenden, manche Situationen erfordern es jedoch. Vor allem grafisch ist dieser Effekt immer wieder aufs Neue eine Augenweide!

FAZIT

Knack 2 macht eigentlich alles richtig. Es spielt sich wirklich gut, die Dialoge sind witzig und die Charaktere haben in diesem Bereich eine gute Entwicklung hingelegt. Dennoch ist die Story zu flach und es fehlt einfach an Tiefgang. Es kommt zu keiner wirklichen Bindung mit den Protagonisten. In Spielen wie Ratchet und Clank oder Jak and Daxter sieht das um Welten besser aus. Diese Charaktere haben es geschafft geliebt zu werden, Knack ist da leider einfach zu 08/15 und es fehlt dieses gewisse Etwas. Sollte es Sony aber gelingen in diesem Bereich einen Sprung nach vorne zu machen, dann kann sich das Game sicherlich einen fixen Platz im Genre sichern.

Vor allem der Koop Modus, die größte Neuerung an Knack 2, sorgt für viel Spaß. Dabei funktioniert alles nahtlos und ohne Ladezeiten. Freunde können einfach eurem Spiel betreten und wieder verlassen, es hat keinen Einfluss auf euren Spielstand, das Spiel muss nicht unterbrochen oder neu geladen werden!

Wer einen guten Zeitvertreib sucht und sich in dem Genre wohl fühlt, der kann getrost zugreifen. Wem der erste Teil schon nicht gefallen hat, der sollte auch um den Nachfolger einen großen Bogen machen! Mit einer Spielzeit von ca. 8 bis 10 Stunden auch leider nur ein kurzes Vergnügen. Wie sehr hätte ich mich über einen großen Schritt nach vorne gefreut, denn Spaß macht es irgendwie schon, auch wenn der nur von kurzer Dauer ist.

Ein Gastartikel von Alexander Wittek

Gesamtwertung: 7.6

Einzelwertungen: Grafik: 8 | Sound: 8 | Handling: 10 | Spieldesign: 6 | Motivation: 6

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