Mit Once Upon A Puppet liefern uns Entwickler Flatter Than Earth und Publisher Daedalic Entertainment ein ganz besonderes Spiel. Uns erwartet eine handgemachte Theaterwelt und eine tolle Geschichte, verpackt in einen 2,5-D-Puzzle-Plattformer. Wir zeigen euch die Welt des Theaters … im übertragenen Sinne natürlich.
Story
Wir beginnen unser Abenteuer als Nieve, einer ehemaligen Stagehand, und genau das ist Nieve auch: eine Hand. Wie viele andere Gegenstände, die nicht mehr gebraucht werden, wurde Nieve einfach entsorgt und findet sich nun auf der Unterbühne wieder. Was der König nicht mehr für sein „perfektes Stück“ brauchen kann, wird einfach weggeworfen, so läuft das hier leider.
Während wir uns mit Nieve durch die Massen an Gerümpel kämpfen, treffen wir auf Drev, eine kleine hölzerne Puppe mit einer Kerze auf dem Kopf. Durch ein magisches Garn verbinden sich die beiden und es entsteht das Bild einer klassischen Marionette. Ab diesem Moment bewegen wir uns gemeinsam durch die Unterbühne. Nieve möchte gerne das perfekte Kostüm nähen, in der Hoffnung, der König würde sie dann zurücknehmen. Was Drev möchte, ist anfangs noch nicht klar, allerdings hängen überall Plakate, die den vermissten Prinzen zeigen: ein kleiner Junge mit einer Kerze auf dem Kopf. Zufall? Vielleicht, vielleicht ist die Story aber auch einfach etwas vorhersehbar.
Gameplay
Obwohl wir zwei Charaktere gleichzeitig steuern, erfordert das nicht unbedingt viel Koordination. Während man durch die Spielwelt läuft, vergisst man ganz schnell, dass Drev an Nieve gebunden ist, und man konzentriert sich automatisch nur auf Drev. Das Moveset ist typisch für Plattformer und ihr werdet euch schnell wie zu Hause fühlen. Mit Doppelsprüngen und einer Gleitfähigkeit bewegt ihr euch fort und löst dabei diverse Schiebe-Rätsel. Manche dieser Rätsel könnt ihr mit Drev alleine lösen, andere erfordern das Eingreifen von Nieve. Dazu müsst ihr dann lediglich die beiden Sticks in die gleiche Richtung neigen und schon „hilft“ Nieve mit.
Im Laufe des Spielverlaufes bekommen wir auch noch Gegenstände wie Pfeil und Bogen oder auch eine Taschenlampe. Die Werkzeuge benötigen wir, um gewisse Rätsel zu lösen bzw. Hürden aus dem Weg zu räumen. So bekommt Once Upon A Puppet spielerisch etwas mehr Tiefe, herausfordernd sollte das Gameplay aber nur für unerfahrene Spielerinnen und Spieler sein.
Die Stärke von Once Upon A Puppet liegt definitiv in der Erzählung. Die einzelnen Geschichten der vielen Charaktere, die ihr in der Unterbühne trefft, sind zwar sehr kurz, aber auch emotional. Auch die ein oder andere „Sidequest“ bekommt ihr von ihnen, die ihr im Vorbeigehen erledigen könnt. Als Belohnung dafür bekommt ihr Glasscherben, die zu einem großen Bild zusammengefügt werden können. Findet ihr etwas Zaubergarn, kann Nieve auch Kostüme für sich und Drev nähen
Zusammenfassung
FAZIT
Once Upon A Puppet ist zwar kein Anwärter auf das Spiel des Jahres, aber definitiv eine Indie-Perle, die ihr nicht verpassen solltet. Die Idee, die Geschichte auf bzw. unter einer Theaterbühne spielen zu lassen, finde ich einfach toll. Ein unverbrauchtes Setting, über das sich bestimmt vorher noch niemand Gedanken gemacht hat. Zwar bietet das Moveset nicht viel Neues und auch die Story ist manchmal etwas vorhersehbar, die Inszenierung macht das allerdings wieder gut. Wer hätte gedacht, dass einem eine Hand so ans Herz wachsen kann? Eine süße hölzerne Puppe, ja, aber eine Hand? Tja, das Team von Flatter Than Earth hat es geschafft. Durch die Spielwelt zu laufen, macht trotz der wenigen Abzweigungen Spaß und überfordert zu keiner Zeit. Das Sounddesign ist wirklich gelungen und ich würde auf jeden Fall Kopfhörer und 3-D-Sound empfehlen.