Alle Mann einsteigen! Mit Locomoto bringt das Indie-Studio Green Tile Digital einen charmanten Genre-Mix auf die Schiene: Zugmanagement trifft auf Life-Sim, mit Crafting und eine Prise Animal Crossing. Wenn du schon immer davon geträumt hast, als niedliches Tierwesen einen eigenen Zug zu führen und Fahrgäste glücklich zu machen, bist du hier genau richtig.
Schon beim ersten Start von Locomoto taucht man direkt in die liebevoll gestaltete Charaktererstellung ein, die mit einer überraschend vielfältigen Auswahl tierischer Merkmale begeistert. Im Handumdrehen lässt sich so ein ganz individuelles, originelles Wesen erschaffen. Die Individualisierung wird durch eine kleine, aber geschmackvolle Auswahl an Kleidungsstücken ergänzt, die jedem Charakter einen ganz eigenen Stil verleiht.
Kurz darauf übernimmt man das Herzstück des Spiels: den eigenen Zug. Dieser fungiert nicht nur als mobiles Zuhause, sondern ist auch das zentrale Fortbewegungsmittel, um die entspannte Welt von Locomoto zu erkunden. Die Handlung entfaltet sich in mehreren, miteinander verwobenen Nebensträngen, die alle auf ein gemeinsames Ziel ausgerichtet sind: das Leben in der Spielwelt nachhaltig zu verbessern. Ob man Gebäude renoviert, neue Einrichtungen errichtet oder sich an gemeinschaftlichen Projekten wie dem Anlegen von Gärten beteiligt – die Aufgaben sind stets ruhig, aber von bleibendem Wert. Die Geschichte verzichtet bewusst auf große Dramen oder unerwartete Wendungen und überzeugt gerade durch ihre sanfte, zurückhaltende Erzählweise, die perfekt zur gemütlichen Grundstimmung des Spiels passt.
Mit jedem Schritt in der Geschichte erlebt man, wie sich die Welt sichtbar verändert: Die Umgebung wird grüner, lebendiger und einladender. Diese positive Entwicklung ist nicht nur optisch ein Genuss, sondern verleiht dem eigenen Fortschritt eine spürbare Bedeutung, die weit über das bloße Erledigen von Aufgaben hinausgeht.

Soziales Erlebnis
Ein Großteil der Spielzeit besteht darin, mit dem Zug von Station zu Station zu fahren, neue Charaktere kennenzulernen und verschiedene Aufgaben zu erledigen – sei es, um die einzelnen Orte wieder lebenswerter zu machen, die Infrastruktur in den drei Regionen der Karte auszubauen oder einfach den Bewohnern zu helfen und ihre Geschichten zu entdecken. Die Spielmechanik ist genauso entspannt wie die Erzählweise: Hauptsächlich erwarten dich klassische Hol-und-bring-Aufgaben. Mal sollst du bestimmte Ressourcen für einen Auftraggeber sammeln, mal jemanden aufspüren und zurückbringen. All das bleibt spielerisch unkompliziert, entfaltet aber dennoch seinen Reiz.
Vor allem der soziale und story-orientierte Aspekt steht dabei im Mittelpunkt des Spielerlebnisses. Als Zugführer kümmerst du dich nicht nur um das Management deines Zuges, sondern vor allem um die Bedürfnisse und Geschichten deiner tierischen Fahrgäste und der Charaktere, denen du auf deiner Reise begegnest. Man begrüßt Passagiere in deinem Zug, bringst sie zu ihren Wunschzielen und sorgst dafür, dass sie eine angenehme Reise haben. Darüber hinaus haben viele Charaktere persönliche Anliegen oder Herausforderungen, die man lösen muss. Durch Hilfe und die Erfüllung sozialer Aufgaben verändert sich die Umgebung sichtbar – Dörfer werden lebendiger, neue Aktivitäten entstehen, und die Spielwelt wird freundlicher und einladender.
Dein Zug, dein Zuhause
Genauso wie der storylastige Teil des Spiels ist auch das Crafting- und Individualisierungssystem von Locomoto ein zentraler Bestandteil des Gameplays und lädt dazu ein, den eigenen Zug sowie den tierischen Lokführer ganz nach dem persönlichen Geschmack zu gestalten. Während der Zugfahrten sammelt man an Bahnhöfen verschiedene Materialien wie Holz, Stoffe oder Metall, die sich zu Möbelstücken, Dekorationen oder nützlichen Gegenständen verarbeiten lassen. Jeder Waggon dient dabei als individuelle Spielfläche, die man frei gestalten kann – ob als gemütliches Wohnzimmer, kleine Küche oder liebevoll eingerichtetes Gästeabteil. Möbel und Dekorationen können beliebig platziert und farblich angepasst werden, wodurch der Zug nach und nach zum persönlichen Wohlfühlort wird. Auch der eigene Charakter lässt sich mit unterschiedlichen Outfits, Accessoires und Farbkombinationen individuell gestalten, was den kreativen Ausdruck zusätzlich stärkt. Während sich die Außenanpassung des Zuges eher dezent gestaltet, entfaltet sich die wahre Gestaltungstiefe im Inneren – unterstützt von einem entspannten Gameplay, das den Aufbauprozess zu einer ruhigen, fast meditativen Spielerfahrung macht. Wer Freude an Dekoration, Detailverliebtheit und einem gelassenen Spielfluss hat, wird an Locomoto besonders viel Gefallen finden.
Neben den optischen Verbesserungsmöglichkeiten können auch funktionale Gegenstände hergestellt werden, die im Spielverlauf Vorteile bieten. Dazu zählen etwa Kochstellen, an denen sich Speisen für Passagiere zubereiten lassen, oder Werkbänke, die das Crafting vereinfachen. Insgesamt bietet Locomoto damit ein vielseitiges Crafting- und Individualisierungssystem, das sowohl ästhetische als auch spielmechanische Anpassungen erlaubt – und damit einen hohen Wiederspielwert schafft.
Zusammenfassung
Grafik
Die Grafik von Locomoto zeichnet sich durch einen charmanten, handgezeichneten Stil aus, der stark auf warme Pastellfarben und eine entspannte Atmosphäre setzt. Die Spielwelt ist liebevoll gestaltet und erinnert in ihrer Ästhetik an Titel wie Animal Crossing oder Spiritfarer. Dezente Lichteffekte und Wetteranimationen sorgen für zusätzliche Atmosphäre, ohne die Optik zu überladen.
Sound
Der Sound trägt maßgeblich zur entspannten und stimmungsvollen Atmosphäre des Spiels bei. Der Soundtrack setzt auf lo-fi, ruhige Melodien mit sanften Beats und akustischen Instrumenten, die das Gefühl einer gemütlichen Zugreise perfekt einfangen. Die Musik passt sich dynamisch an verschiedene Spielsituationen an und so wechseln sich entspannte Tracks mit leichten Jazz- und Folk-Einflüssen ab, was das Erkunden und das Zugmanagement angenehm untermalt.
Handling
Das Handling ist bewusst zugänglich und komfortabel gestaltet, um dem entspannten Spielgefühl gerecht zu werden. Die Steuerung setzt auf Einfachheit und Intuition, sodass sich sowohl Einsteiger als auch erfahrene Spieler schnell zurechtfinden.
Spieldesign
Locomoto setzt auf einen sanften Gameplay-Loop, der Individualisierung, Crafting und soziale Interaktion in den Mittelpunkt stellt. Die Mischung aus Zugmanagement, Lebenssimulation und Cozy-Atmosphäre macht das Spiel besonders für Fans entspannter, kreativer Spiele attraktiv.
Motivation
Bei längeren Sessions kann sich zwar durchaus etwas Routine einstellen, aber durch stetige Freischaltungen neuer Inhalte und zahlreicher liebevolle Details bleibt das Spielerlebnis lange motivierend.
FAZIT Sarah
Locomoto ist ein richtig gemütliches Spiel. Man muss einen alten Zug wieder zum Laufen bringen, dabei gibt es aber viele Aufgaben, die gelöst werden müssen. Was mir richtig gut gefallen hat, sind die ganzen Sachen, die man machen kann, um seine Spielfigur und den Zug zu gestalten. Es ist super, das eigene Tierwesen anzupassen und die Abteile ganz nach Belieben zu verschönern. Die Geschichte ist süß und ein bisschen spannend, und die Landschaften sind echt schön. Außerdem wird das Spiel von einer beruhigenden, gemütlichen Jazz-Musik begleitet, was die Atmosphäre noch besser macht. Das Design ist insgesamt wirklich ansprechend.
Es gibt allerdings auch ein paar Dinge, die ich nicht so toll finde. Die Steuerung ist ein bisschen komisch – man kann zum Beispiel nicht springen, und manchmal ist es schwer, sich zurechtzufinden. Das macht das Spiel zu Beginn etwas verwirrend. Aber insgesamt bietet Locomoto ein sehr chilliges und tolles Abenteuer!
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FAZIT Tom
Ich kann meiner kleinen Testassistentin nur zustimmen: Locomoto reiht sich überzeugend in die Welt der Wholesome-Games ein: Es liefert ein ruhiges, entschleunigtes Spielerlebnis, das durch stetige Belohnungen und charmante kleine Geschichten langfristig motiviert. Auch wenn sich bei längeren Spielsitzungen eine gewisse Routine einstellen kann, sorgt der vielseitige Gameplay-Loop für anhaltenden Spielspaß. Das kontinuierliche Transportieren von Passagieren und Paketen, das strategische Sammeln von Ressourcen, der motivierende Ausbau des eigenen Zuges und das ständige Entdecken neuer Aufgaben halten das Erlebnis über viele Stunden hinweg frisch und fesselnd.
Kleine Kritikpunkte wie die langsame Bewegungsgeschwindigkeit der Spielfigur und gelegentliche Kameraprobleme trüben das Gesamtbild kaum, da sie vom entspannten Spielfluss und der liebevollen Präsentation ausgeglichen werden. Wer entspannte Spiele mit Herz sucht, findet in Locomoto einen gemütlichen Reisebegleiter auf Schienen.
