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Kirby Air Riders im Test

Kirby Air Ride zählt definitiv zu den wildesten Kirby-Ablegern: rasant, chaotisch und überraschend suchterzeugend. Jetzt bekommt der GameCube-Klassiker auf der Nintendo Switch 2 eine Neuauflage, und wir werfen einen Blick darauf, ob das simple Fun Racer-Gameplay auch heute noch genauso zündet wie früher.

Als Kirby 1992 auf dem Game Boy seinen ersten Auftritt hatte, überzeugte er sofort mit seinem charmanten Design und seinem einsteigerfreundlichen Gameplay, das vor allem auf der Fähigkeit basiert, Gegner einzusaugen und ihre Kräfte zu kopieren. In den darauffolgenden Jahren entwickelte sich die Reihe zu einer der experimentierfreudigsten Marken im Nintendo-Kosmos. Egal ob klassische Jump’n’Runs, kreative Spin-offs wie Pinball-Games oder Puzzle-Abenteuer – Kirby war nie darauf beschränkt, nur ein Genre zu bedienen.

Mit Kirby Air Ride wagte HAL Laboratory 2003 einen besonders ungewöhnlichen Schritt: einen einsteigerfreundlichen Fun-Racer mit radikal einfacher Steuerung. Damals wurde das Spiel zwar kontrovers aufgenommen, erreichte jedoch aufgrund seines spaßigen Mehrspielermodus schnell Kultstatus. Nun kehrt der GameCube-Klassiker in einer Neuauflage auf der Nintendo Switch 2 zurück und bietet nicht nur eine deutliche Weiterentwicklungen in Sachen Technik, Umfang und Accessibility, sondern auch das Fahrgefühl wurde subtil modernisiert.

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Riders und Maschinen

Kirby Air Riders setzt auf ein radikal simples Steuerungskonzept: Zwei Tasten reichen aus, um zu fahren und zu kämpfen, denn grundsätzlich bewegt sich das Fluggerät automatisch vorwärts. Mit dem linken Stick lassen sich diese zudem sehr intuitiv steuern: Leichte Neigungen reichen aus, um durch Kurven zu gleiten oder Hindernissen auszuweichen. Mit einer Taste kann gebremst, beschleunigt und gedriftet werden, während die andere für Spezialtechniken und den Wechsel der Maschine zuständig ist. Wird der Control-Stick hin und her bewegt, lässt sich zudem ein Wirbelangriff ausführen, der Rivalen Schaden zufügt. Und natürlich können Gegner eingesaugt werden, um deren Spezial-Power zu übernehmen. Diese einfachen Mechaniken erleichtern zwar den Einstieg, doch hinter dem vermeintlich simplen Gameplay verbirgt sich ein erstaunlich vielschichtiges Fahr- und Kampfsystem.

Dazu tragen vor allem die verschiedenen Rider und ihre Maschinen sowie deren Kombinationen bei. Die Rider, allen voran Kirby selbst, unterscheiden sich insbesondere durch ihre Spezialtechniken: Manche setzen auf offensive Attacken, andere auf defensive Manöver oder kurzfristige Geschwindigkeitsschübe. So erhält jeder Charakter eine eigene, individuelle Identität, die sich unmittelbar auf das Rennerlebnis auswirkt. Ähnlich vielfältig präsentieren sich die fahrbaren Untersätze. Von schnellen, leichtgewichtigen Modellen über schwere, widerstandsfähige Kraftpakete bis hin zu ungewöhnlichen Spezialfahrzeugen ist für jeden Spielstil etwas dabei. Manche Maschinen erreichen hohe Endgeschwindigkeiten, sind aber schwer zu kontrollieren; andere sind wendig, verzeihen Fehler und eignen sich perfekt für Einsteiger. Durch das Zusammenspiel aus individuellen Rider-Fähigkeiten und maschinenspezifischem Fahrverhalten erreicht Kirby Air Riders trotz seiner hohen Zugänglichkeit eine überraschende taktische Tiefe.

Von Air-Ride bis Road-Trip

Kirby Air Riders bietet eine breite Auswahl an Spielmodi, die die simplen, aber vielschichtigen Gameplay-Mechaniken auf unterschiedliche Weise nutzen. Der klassische Air-Ride-Modus bildet dabei den Kern des Spiels: Auf verschiedenen Strecken liefern sich bis zu vier Spieler lokal, drahtlos oder online sogar bis zu acht Teilnehmer, rasante Rennen, bei denen Power-Ups und präzise Drift-Manöver den Ausschlag geben. Wer es kompakter und chaotischer mag, findet im Top-Ride-Modus eine moderne Variante der Arena-Rennen aus der Vogelperspektive. Die kurzweiligen Mini-Strecken eignen sich besonders für schnelle Partien und funktionieren lokal ebenso gut wie im Online-Modus, in dem bis zu vier Spieler gegeneinander antreten können.

Das Herzstück der Neuauflage ist jedoch einmal mehr der Modus „City Trial“. Hier erkunden bis zu vier Spieler (online sogar bis zu sechs) eine große, frei befahrbare Stadt, sammeln innerhalb einer vorgegebenen Zeit möglichst viele Upgrades ein, sabotieren ihre Rivalen und bereiten sich auf ein abschließendes Final-Event vor, etwa einen Flugwettbewerb, bei dem es darum geht, möglichst weit oder möglichst lange zu gleiten. Die Ziele dieser Final-Events wechseln von Runde zu Runde und werden immer erst kurz zuvor bekanntgegeben. Diese Zufälligkeit sorgt dafür, dass jede Partie anders verläuft und man nie genau weiß, ob man beim Sammeln der Upgrades besser auf Geschwindigkeit, Flugfähigkeit oder andere Fähigkeiten setzen sollte.

Ergänzt wird das Angebot durch den neuen „Road-Trip“, einen Story-Modus für Einzelspieler. Erzählt wird darin die Geschichte rund um eine mysteriöse Maschine, die schwer beschädigt wurde und einen Großteil ihrer Funktionen verloren hat. Kirby findet das merkwürdige Gefährt und beschließt, ihm zu helfen. In kleinen, thematisch abwechslungsreichen Herausforderungen arbeitet sich der Spieler Schritt für Schritt durch eine Reihe zunehmend kniffliger Missionen. Zwischendurch sorgen kurze, Kirby-typische Zwischensequenzen dafür, dass die Geschichte charmant vorangetrieben wird. Da der Schwierigkeitsgrad moderat und stetig ansteigt, eignet sich dieser Modus besonders gut für Neulinge.

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Checklisten

Kirby Air Riders setzt, wie schon das Original, nicht auf ein modernes Fortschrittssystem mit freischaltbaren Charakteren oder langfristigen Upgrades, sondern setzt erneut auf das bekannte „Checklist“-System. Durch das Erfüllen kleinerer Herausforderungen werden neue Musikstücke, kosmetische Extras, Maschinen oder sogar zusätzliche Funktionen freigeschalten. Diese Aufgaben reichen von einfachen Zielen wie „Siege 2-mal hintereinander“ bis hin zu anspruchsvolleren Herausforderungen wie „Stärke alle Werte deiner Maschine auf Stufe 12 in einem Match“. Pro Modus existieren rund 150 Aufgaben, für die es dann unterschiedliche Belohnungen gibt.

Als Wehrmutstropfen ist dafür die Gesamtzahl der Strecken im Vergleich zu modernen Fun-Racern eher gering, doch die Vielfalt im Layout, Tempo und Stil sorgt dafür, dass die Rennen auch langfristig abwechslungsreich bleiben.

Zusammenfassung

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