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MARVEL Cosmic Invasion im Test

Mit Marvel Cosmic Invasion setzen Publisher Dotemu und Entwickler Tribute Games erneut auf klassische Arcade-Action und greifen dabei auf eine der bekanntesten Marken der Popkultur zurück. Das Beat-’em-up verbindet nostalgische Pixelgrafik mit moderner Technik und schickt zahlreiche Marvel-Helden gemeinsam gegen eine kosmische Bedrohung ins Gefecht. Doch reicht das aus oder bleibt das Spiel vor allem eine Hommage für Genre-Fans?

Der französische Entwickler und Publisher Dotemu ist dafür bekannt, klassische Spiele-Lizenzen für moderne Plattformen neu aufzulegen. Zu den erfolgreichen Wiederbelebungen zählen unter anderem Streets of Rage 4 und Wonder Boy: The Dragon’s Trap. Die Zusammenarbeit mit dem kanadischen Entwicklerstudio Tribute Games, das 2011 von ehemaligen Ubisoft-Entwicklern gegründet wurde, trug bereits mit TMNT: Shredder’s Revenge Früchte und wird nun mit Marvel Cosmic Invasion fortgesetzt.

Dafür sicherte man sich eine zugkräftige Comic-Lizenz und schickt die Marvel-Helden auf ein episches Abenteuer, um eine galaktische Bedrohung im Marvel-Universum abzuwenden: Der Schurke Annihilus hat eine massive Invasion gestartet, die als Annihilation Wave bekannt ist und die Existenz der gesamten Galaxie gefährdet. Spieler schlüpfen in die Rollen von bis zu 15 Marvel-Helden und kämpfen sich in klassischer 2D-Side-Scrolling-Beat-’em-up-Action durch bekannte Schauplätze – von New York City bis zur Negativ-Zone –, um die Invasionswellen zu stoppen und das Universum zu retten.

Die Story selbst ist zwar keine direkte 1:1-Umsetzung eines Comics, sie ist jedoch klar von klassischen Marvel-Stories und Events inspiriert, die Handlung und Figuren des Spiels beeinflusst haben. Dazu zählt unter anderem das große Annihilation-Event, auf das sich Cosmic Invasion narrativ stark bezieht: In diesem bekannten Comic-Storybogen brechen kosmische Bedrohungen wie die Annihilation Wave los und vereinen zahlreiche Helden zur Verteidigung der Galaxie.

Marvel Cosmic Invasion 05

Klassisches Gameplay

Das Gameplay von Marvel Cosmic Invasion folgt klaren Genre-Konventionen: Spieler kämpfen sich in seitlich scrollenden Levels durch Gegnerhorden, sammeln Power-ups und treten am Ende eines Spielabschnitts gegen besonders starke Bosse an. Ein zentrales Element bildet der umfangreiche Heldencast. Insgesamt stehen bis zu 15 spielbare Helden zur Auswahl, die sich nicht nur optisch, sondern auch spielmechanisch deutlich voneinander unterscheiden. Darunter befinden sich die obligatorischen Aushängeschilder wie Iron Man, Captain America oder Spider-Man, aber auch weniger bekannte Figuren wie Beta Ray Bill oder Phyla-Vell sind mit von der Partie.

Jede Spielfigur verfügt über individuelle Angriffsreichweiten, Bewegungsmuster und Spezialfähigkeiten. Nahkämpfer wie Wolverine oder Venom setzen auf schnelle, direkte Trefferfolgen, während Figuren wie Black Panther mit hoher Beweglichkeit agieren. Kosmische Helden bringen zusätzliche Variationen durch Fern- oder Flächenangriffe sowie besonders effektvolle Spezialmanöver ins Spiel. Diese Unterschiede machen sich im Spielverlauf klar bemerkbar und fördern das gezielte Ausprobieren und Zusammenstellen verschiedener Heldentrupps. Unterstützt wird dies durch das „Cosmic-Swap“-System, mit dem Spieler jederzeit zwischen zwei ausgewählten Helden wechseln können. Dadurch lassen sich unterschiedliche Spielstile miteinander verbinden, was dem ansonsten sehr traditionell gehaltenen Gameplay eine zusätzliche taktische Ebene verleiht.

Abseits des klassischen Power-up-Systems mit Items für Lebensauffrischungen oder Energie zum Aufladen von Spezialangriffen bietet das Spiel mit dem „Heldenlabor“ und der „Kosmischen Matrix“ weitere Systeme. Ersteres dient als Übersichtszentrum, in dem die Movesets aller Spielfiguren studiert werden können. Zusätzlich zeigt das Heldenlabor die komplette Charakterprogression jedes einzelnen Helden: Alle Figuren können bis Level 10 aufsteigen und schalten dabei schrittweise mehr Lebenspunkte, Angriffskraft, neue Skills sowie passive Fähigkeiten frei. Die Kosmische Matrix fungiert hingegen als Sammel- und Freischaltsystem, über das insgesamt mehr als 100 Sammelobjekte freigeschaltet werden können. Dazu zählen unter anderem „Nova-Corps-Akten“ mit Hintergrundinformationen zu den Figuren, alternative Kostüme, zusätzliche Musikstücke sowie Arcade-Modifikatoren, mit denen sich das Spiel gezielt anpassen lässt, etwa durch erhöhte Schwierigkeitsgrade.

Mehrspieler, mehr Spaß

Spieler, die die Story einmal im Kampagnenmodus durchspielen, werden etwa 6–8 Stunden beschäftigt sein. Abseits freischaltbarer Inhalte und variierender Spielfiguren fehlen jedoch tiefgreifende Langzeitsysteme oder neue Spielmodi, die dauerhaft frische Impulse setzen. Das liegt vor allem daran, dass das Gameplay klar auf Koop ausgelegt ist.

Der Mehrspielermodus zählt zu den größten Stärken von Marvel Cosmic Invasion. Lokal wie online können bis zu vier Spieler gemeinsam gegen die Horden von Annihilus antreten. Durch die unterschiedlichen Fähigkeiten der Helden und das Cosmic-Swap-System entsteht ein dynamisches Zusammenspiel, bei dem Teamabstimmung eine wichtige Rolle spielt. Zusätzlich zur flexiblen Drop-in/Drop-out-Funktion bietet das Spiel auch Cross-Platform-Play, sodass es möglich ist, gemeinsam mit Spielern auf anderen Plattformen zu spielen. Die Switch-Version ermöglicht darüber hinaus GameShare, wodurch sich Marvel Cosmic Invasion mit Freunden teilen lässt, selbst wenn nur eine Person das Spiel besitzt. Der Fokus liegt klar auf gemeinsamem und unkompliziertem Spielspaß, ganz im Sinne klassischer Arcade-Titel.

Zusammenfassung

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