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SpongeBob Schwammkopf: Giganten der Gezeiten im Test

Willkommen zurück in Bikini Bottom! Mit SpongeBob Schwammkopf: Giganten der Gezeiten versucht THQ Nordic, an den Erfolg des gefeierten Remakes von Schlacht um Bikini Bottom anzuknüpfen. Doch kann das neue Abenteuer, die hohen Erwartungen von langjährigen Fans und neuen Spielern gleichermaßen erfüllen?

Seit 1998 sorgt SpongeBob Schwammkopf für stetige Präsenz auf unseren Bildschirmen und hat sich in mehr als zwei Jahrzehnten zu einem popkulturellen Phänomen entwickelt, das längst über die TV-Serie hinausreicht. Schon seit den frühen 2000er-Jahren ist SpongeBob auch in Videospielen vertreten – von klassischen Jump-’n’-Runs über actionorientierte Titel bis hin zu humorvollen Spin-offs, die stets neue Seiten von Bikini Bottom beleuchten. Einen wichtigen Meilenstein markierte das 2020 erschienene Remake SpongeBob SquarePants: Battle for Bikini Bottom – Rehydrated, das erstmals vom österreichischen Studio Purple Lamp umgesetzt wurde und sich schnell zu einem Überraschungserfolg entwickelte. Mit The Cosmic Shake folgte 2023 der nächste große Titel, und nun erweitert Giganten der Gezeiten die Reihe um ein weiteres Abenteuer des Kultschwamms.

Erneut geraten SpongeBob Schwammkopf und Patrick Star in ein neues, chaotisches Abenteuer: Ein Rabatt-Angebot auf Krabbenburger ruft mächtige Meerestitanen auf den Plan: King Neptune und Flying Dutchman geraten beim Anstellen in der Warteschlange in einen Streit, der eskaliert und ganz Bikini Bottom in geisterhaftes Chaos stürzt. SpongeBob und Patrick müssen sich nun auf eine Reise durch das verfluchte Bikini Bottom begeben, um die Ursache des Streits aufzudecken und den Frieden wiederherzustellen. Giganten der Gezeiten präsentiert sich als charmantes, nostalgisch angehauchtes Abenteuer, das den bekannten Humor und Stil der Serie gelungen einfängt. Zwar bleibt die Handlung eher oberflächlich, dafür überzeugt das Spiel mit den aktuellen Synchronsprechern der TV-Serie und hochwertig inszenierten Zwischensequenzen, die viel Atmosphäre und Serienflair transportieren.

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Abwechslungsreiche Standardkost

SpongeBob Schwammkopf: Giganten der Gezeiten orientiert sich spielerisch an einem klassischen 3D-Jump-’n’-Run-Konzept. Zentrales Element ist der stetige Wechsel zwischen SpongeBob und Patrick, deren Fähigkeiten sich sinnvoll ergänzen. SpongeBob bewegt sich agiler und eignet sich besser für anspruchsvollere Plattformpassagen. Darüber hinaus kann er mittels Seifenblasenangriff Feinde bekämpfen oder bestimmte Objekte aktivieren. Patrick punktet dagegen mit seiner Stärke: Er kann Objekte heben und schleudern oder sich unter bestimmte Hindernisse hindurchgraben. Der jederzeit mögliche Figurenwechsel bildet die Grundlage vieler Rätsel- und Plattformpassagen und sorgt für ein dynamisches Zusammenspiel der beiden Hauptfiguren. Die Level folgen zwar überwiegend einem linearen Aufbau, präsentieren sich jedoch meist abwechslungsreich und führen durch zahlreiche ikonische Schauplätze von Bikini Bottom. Kleinere Arenakämpfe sowie einige Bossbegegnungen gegen den Fliegenden Holländer, König Neptun und Winterschlaf-Sandy lockern den Ablauf zusätzlich auf.

Kritik verdient jedoch die geringe Vielfalt an Gegnertypen: Viele Gegner tauchen mehrfach oder in ähnlichen Varianten auf, was dazu führt, dass Kämpfe schnell repetitiv wirken und wenig Abwechslung bieten. Auch echte spielerische Neuerungen oder innovative Mechaniken bleiben weitgehend aus. Mit rund sechs bis sieben Stunden fällt der Umfang zudem eher überschaubar aus. Zwar bieten Nebenaufgaben, Sammelobjekte und optionale Herausforderungen zusätzlichen Inhalt und einen gewissen Wiederspielanreiz, richten sich aber in erster Linie an Komplettisten. Spielerisch werden dadurch kaum neue Akzente gesetzt.

Bunte Unterwasserwelt mit Technikmacken

Die Grafik von SpongeBob Schwammkopf: Giganten der Gezeiten auf der Nintendo Switch 2 überzeugt mit farbenfrohen Umgebungen und liebevoll gestalteten Charaktermodellen, die dank Unreal Engine 5 äußerst lebendig wirken und ihren Vorbildern aus der TV-Serie in nichts nachstehen. Auf Nintendos Hybridkonsole können Spieler zudem zwischen einem Qualitätsmodus mit schönerer Darstellung bei 30 FPS und einem Performance-Modus mit 60 FPS wählen, der ein deutlich flüssigeres Spielgefühl bietet. Im Qualitätsmodus machen sich jedoch leichte Schwächen bemerkbar: Gelegentlich kommt es zu sichtbaren Framerate-Einbrüchen und spürbarem Input-Lag. Der Performance-Modus läuft zwar stabiler, dafür muss man kleinere grafische Abstriche in Kauf nehmen. Vereinzelt treten auch Clipping-Fehler auf, bei denen Figuren oder Objekte kurzzeitig in der Umgebung stecken bleiben. Im Test etwa verklemmte sich ein benötigtes Fass und konnte nicht mehr aufgehoben werden – ließ sich aber per Tastendruck sofort an seinen Ausgangspunkt zurücksetzen, sodass solche Auffälligkeiten das Gameplay nicht beeinträchtigten.

Im Gegensatz zur Nintendo-Switch-Version läuft Giganten der Gezeiten auf der PlayStation 5 ohne nennenswerte technische Probleme. Die höhere Hardwareleistung sorgt dafür, dass sowohl Ladezeiten als auch Animationen deutlich flüssiger wirken und das Spiel insgesamt sauberer präsentiert wird. Zwar bietet die PS5 ebenfalls zwei Grafikmodi, doch selbst im Qualitätsmodus sind die Unterschiede zur Performance-Variante nur minimal erkennbar.

Auch soundtechnisch liefert das Spiel ein solides Niveau. Vor allem die deutsche Vertonung trägt dazu bei, dass beinahe Serienqualität erreicht wird: Die vertrauten Synchronstimmen, pointierten Dialoge und zahlreichen kleinen Gags erzeugen das Gefühl, mitten in einer Episode aus Bikini Bottom zu stecken. Die Musik kann dieses Niveau allerdings nicht durchgehend halten, besonders in längeren Sessions wirkt sie mitunter etwas eintönig und fügt sich nicht immer nahtlos ins Spielgeschehen ein.

Zusammenfassung

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