Gamers.at
GamingPreviews

Fightlings: Das Kartenspiel – Angespielt

In den meisten Fällen ist zuerst das analoge Brett- oder Karten-Spiel da, bevor es den digitalen Weg auf unsere Computer, Konsolen und mobilen Geräte findet. Bei Fightlings ist das genau umgekehrt. Kernelement dieses innovativen Mobile-Games waren die Duelle in einer einzigartigen Kombination aus Pairs-Matching und rundenbasiertem Kampfsystem. Nun plant Entwickler Thoughtfish  das Ganze als Kartenspiel zu veröffentlichen, eine Kickstarter-Kampagne soll die Finanzierung sichern. Wir durften bereits mittels einem fortgeschrittenen Prototypen Fightlings: Das Kartenspiel vorab anspielen.

Fightlings: Das Kartenspiel plagt das typische Henne-Ei Problem, denn obwohl das grundlegende Gameplay erstmals in der mobilen App zum Einsatz gekommen ist, einen ersten analogen Prototyp gab es bereits während der Entwicklung. Mit diesem wurde das Duell-System, das generelle Balancing und die Spielmechaniken ausgiebig getestet. Die geplante Version des Kartenspiels soll aber im Hinblick auf Tempo und Spiellänge überarbeitet sowie verbessert werden und über eine mittlere Lernkurve mit einem hohen Wiederspielwert verfügen. Aber auch wenn sich die App und das Kartenspiel die Memory-Aufdeckmechanik als ihr grundlegendes Spielprinzip teilen, wird es doch einige fundamentalen Unterschiede zwischen den beiden Versionen geben. Vor allem handelt es sich bei der analogen Version um ein „Living Card Game“, welches den Spielern ermöglicht, sich ihre eigenes Deck aus allen Clans einer bestimmten Fraktion individuell zusammenzustellen. Was aber beibehalten wird, ist die künstlerische Gestaltung des Spiels, welche sich sehr stark an die App orientiert und die wundervollen, handgezeichneten Kreaturen-Designs verwendet.

Geplant sind vorerst zwei Fraktionen:  Leben (grün; Verteidigung und Zermürbung) und Stärke (orange; Kraft und Aufopferung). Wie im digitalen Fightlings-Game bestehen diese aus Champions, Fightlings, Minions und Effekten, wobei im Kartenspiel diese Unterteilung nicht ganz so bedeutsam ist, wie in der digitalen Version. Ein Deck besteht aus 17 Karten, dazu kommen noch  “Wild Cards”, also fraktionsbasierte Fähigkeitskarten. Insgesamt soll das fertige Spiel über 100 qualitativ hochwertige Karten enthalten, aus dem man dann sein eigenes Deck zusammenstellen kann.

Fightlings_Sample_Cards-1024x683Wir spielen den Prototypen!

Der Prototyp, den uns Thoughtfish  vorab zur Verfügung gestellt hat, beinhaltet zwei vorgegebene Decks mit jeweils 17 Karten, 5 Wild-Cards und einer handvoll Tokens, die für Lebens-, Angriffs-, Schadenspunkte, sowie Gift und Victory Points stehen.  Die beiden Decks werden mit einer zufällig ausgewählten Wild-Card gemischt und in einem 5×7 Raster aufgelegt, wobei pro Fraktion jeweils zwei unterschiedliche Minion-Karten bereits aufgedeckt sind. Wie bei Kartenspielen meist üblich, unterteilt sich ein Zug in mehrere Phasen. In der Wartungsphase werden die, in der Runde zuvor einer Karte zugewiesenen Effekte, wie etwa Gift-Angriffe, ausgeführt und der Ausgangszustand wieder hergestellt. Die Kampfphase beginnt mit dem Ausrufen der Angreifer und der Blocker. Das sind Karten sich aufgrund des Aufdeckens bereits in der Creature-Zone, also außerhalb des Spielfeldes befinden. Beendet wird dieser Spielabschnitt durch den Angriff auf die gegnerischen Karten und Lebenspunkte. Die dritte Phase dient zum Aufdecken der Karten, bei dem immer drei Karten umgedreht werden. Findet man ein passendes Pärchen, werden einerseits die entsprechenden Effekte sofort ausgeführt, andererseits kommen die Karten in die Creature-Zone des Besitzers – nicht in die des Aufdeckers. Effekt- und Wild-Cards kommen auf den Friedhof.

Fightlings: Das Kartenspiel kann auf drei verschiedene Arten enden: Ein Spieler verliert alle Lebenspunkte, jemand hat durch das Aufdecken der Karten zehn Victory Points gesammelt oder es sind keine Karten zum umdrehen mehr übrig. Hier gewinnt dann der mit den meisten Health-Points.

Obwohl die Anleitung des uns angespielten Prototypen noch etwas lückenhaft ist und manche Detailfragen nur sehr oberflächlich behandelt werden, konnten wir uns durchaus ein sehr gutes Bild über das Spiel machen. Das Gameplay geht dabei weit über die Pairs-Matching Spielmechanik hinaus und bietet ein durchaus komplexes Regelwerk. Ein Duell dauert zwischen 10 und 20 Minuten und es sind neben einem guten Erinnerungsvermögen auch Strategie und Anpassungsfähigkeit gefragt.

Kickstarter-Kampagne

Um Fightlings: Das Kartenspiel auch umsetzen zu können hat sich Thoughtfish für eine Kickstarter-Kampagne entschieden. Diese soll aber nicht nur für die Finanzierung sorgen, sondern auch den Bekanntheitsgrad in der aktiven und hilfsbereiten Brettspiel-Community der Crowdfunding-Plattform erhöhen. Die Kampagne ist am Mittwoch, den 18. Oktober gestartet, wird 28 Tage laufen und dann am Mittwoch, den 15. November enden.

Mehr Infos über Fightlings: Das Kartenspiel sowie Stretch-Goals, Rewards, etc. findet ihr auf der offiziellen Kickstarter-Seite.

FAZIT

Auch wenn Fightlings stets mit seinem selbstentwickelten Context Aware Location Assessment System angepriesen wird, für mich persönlich waren die Highlights der App immer schon die spannenden Pair-Matching Duelle und freue mich deswegen riesig, dass Entwickler Thoughtfish  nun auch ein passendes analoges Kartenspiel veröffentlichen will. Besonders positiv finde ich, dass das Gameplay nicht 1:1 übernommen wird, sondern dass Fightlings: Das Kartenspiel ein paar zusätzliche Neuerungen aufweisen kann, die das Spiel etwas komplexer machen. Das kommt fachkundigen und routinierten Kartenspielern sicher zugute. Ich drücke auf jeden Fall schon einmal die Daumen und wünsche Thoughtfish  bei ihrer Kickstarter-Kampagne viel Glück!

 

Ähnliche Beiträge

Kommentar abgeben