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Filmkritik: Guardians of the Galaxy Volume 2

bwohl die Qualität der Marvel Filme durchaus hoch ist, schwankt diese Qualität meistens bei den Fortsetzungen. Bestes Beispiel: Avengers 2 – Age of Ultron. Mit Guardians of the Galaxy kam 2014 eine der besten Comicverfilmungen der letzten 10 Jahre auf die große Leinwand. Sympathische Figuren und ein klasse Soundtrack machten Teil 1 zu einem Erlebnis. Schafft es auch die Fortsetzung so genial zu rocken?

Eines vorweg: ich bin eigentlich ein DC-Fanboy durch und durch, in jeder Faser meiner Seele. Schon im Kindergarten frönte ich meiner Schwäche für soziopathische Clowns, und keine glatte Oberfläche war vor meinem Bat – Gekritzel sicher. Doch obwohl ich mit der Zeit meine Begeisterung für andere Comic-Reihen wie zum Beispiel Spawn (die wohl zweitbekannteste Figur des Venom – Schöpfers Todd Mcfarlane)oder der Sandman-Reihe von Neil Gaiman fand, blieb mir der enthusiastische Zugang in das Marvel-Universum verwehrt. Natürlich gab es kleinere Ausnahmen wie Oldman Logan von Mark Miller aus dessen Feder übrigens auch die wirklich gute Storyline Civil War, oder die Anti-Superhelden-Orgie Kick Ass stammte, aber ich konnte mich für keine der „Stamm“- Serien wie Spider – Man, oder X-Men begeistern. Auch beim Cinematic – Universe von Marvel hatte es mir an Begeisterung gefehlt, keiner der Leinwandhelden konnte mein Fanboy-Herz erobern.  Doch mit einem Kinobesuch im Jahre 2014 hatte sich das geändert, denn da sah ich sie zum ersten Mal und sie mutierten dadurch (neben Batman) zu meinen absoluten Lieblingen im Comic Universum: Die Guardians of the Galaxy!

INHALT

Einige Zeit nach Teil Eins haben sich die Guardians in der Galaxie einen Namen gemacht und arbeiten als Söldner für jeden der bereit ist zu zahlen. Als Rocket Racoon bei einem Auftrag ein wenig gierig wird kommt es zu einem Konflikt mit dem Auftraggeber. Ihre Flucht führt sie auf Ego einen lebenden und denkenden Planeten…

Bildnachweis: © Marvel Studios | Szene aus "Guardians of the Galaxy Vol.2"
Bildnachweis: © Marvel Studios | Szene aus „Guardians of the Galaxy Vol.2“

KRITIK

Ja, Guardians of the Galaxy hatte mich 2014 vom Hocker gehauen. Seine liebenswerten Charaktere, die Handlung, die Welt in der sie spielte und nicht zuletzt der grandiose Soundtrack, welcher so genial gewählt und eingesetzt wurde, dass man meinen könnte er wäre eine Figur in der Handlung – sie hatten es mir einfach angetan. Regiesseur James Gunn, welcher bereits 2010 mit Super – Shut up, crime! einen herrlich unkonventionellen Superhelden-Film ablieferte, brachte mit Guardians of the Galaxy einen der kreativsten Superhelden-Squads der Comicfilmgeschichte auf die Leinwand.Daher waren meine Erwartungen an den Nachfolger gigantisch und ich freue mich sagen zu können, dass sie zum Großteil erfüllt wurden!

Thematischer Kern der Fortsetzung ist ohne Frage: Familie. Während sich die Helden rund um Peter Quill alias Star Lord in Teil Eins als Team zusammen fanden, sind sie in der Fortsetzung als Familie zusammen gewachsen. Die Chemie zwischen den Figuren, allesamt toll gespielt, funktioniert hervorragend und auch die Konflikte zwischen ihnen sind zu keinem Augenblick unglaubwürdig. Hinzu kommt, dass jede Figur mit einem eigenen Konflikt zu kämpfen hat: Peter (Chris Pratt) wünscht sich Antworten auf die Fragen nach seiner Herkunft und die Erwiderung seiner Gefühle für Gamora. Gamora (Zoe Saldana) hat Probleme damit jemand anderem zu vertrauen. Drax (Dave Bautista) sehnt sich nach Erlösung. Rocket Racoon (im englischen Original von Bradley Cooper gesprochen) will so akzeptiert werden wie er ist und Baby Grood (wieder von Vin Diesel gesprochen) ist einfach nur auf der Suche nach dem nächsten guten Song. Das Skript des Films ist recht gut geschrieben, kennt man allerdings die Comics, überraschen manche Twists der Story sowie die Motivation diverser Figuren nicht mehr. Auch gibt es in der Mitte einen kleinen Durchhänger, welcher aber jetzt nicht so schlimm wiegt, als dass er mir den Spaß am Film verdorben hätte. Diese Kleinigkeiten wären allerdings die einzigen, welche ich am Film auszusetzen hätte.

Denn abermals ist der Soundtrack einer der versteckten Hauptfiguren des Films. Er unterstreicht und begleitet sowohl lustige wie traurige Szenen und hebt die Emotion in beiden Bereichen noch eine Spur höher. Wenn jemand nach Cat Stevens Father and Son das Kino mit trockenen Auge verlässt, so ziehe ich meinen Hut vor ihm in Ehrfurcht.

Als sehr gelungen fand ich auch wieder den Humor, allen voran  Dave Bautista als Drax. Mehr als einmal musste ich über den blauen Riesen mit dem kleinen Hirn, aber dem gigantischen Herzen lauthals loslachen.  Auch Baby Groot sorgte für diverse Schmunzler, welche aber zum Großteil seinem Cuteness-Faktor geschuldet waren.

Selbstverständlich darf man sich auch wieder auf diverse amüsante Cameos freuen, so findet man unter anderem: Howard the Duck, natürlich Stan Lee und auch Sylvester Stallone als Stakar Ogord, welcher gemeinsam mit Yondu Udonta (Michael Rooker) Mitglied der bereits 1969 eingeführten Original Guardians of the Galaxy war. Die aktuelle, heiß geliebte und im Marvel Cinematic Universe vertretene Truppe fand erst 2008 im sechsten Band der Annihilation – Conquest Reihe ihren Einzug in das Marvel Universum. Last but not least: Die Action! Diese geht absolut in Ordnung, allerdings habe ich im Marvel Cinematic Universe schon brachialeres gesehen.  Könnte man vielleicht als Schwäche auslegen, aber da die Interaktion der Figuren innerhalb dieser Szenen und Situationen wirklich amüsant ist, empfand ich diese Tatsache als halb so schlimm.

Bildnachweis: © Marvel Studios | Szene aus "Guardians of the Galaxy Vol.2"
Bildnachweis: © Marvel Studios | Szene aus „Guardians of the Galaxy Vol.2“

FAZIT

James Gunn gelang 2014 mit Guardians of the Galaxy der große Wurf und lieferte einen Überraschungshit. Diesen WOW- Effekt hat Volume 2 natürlich nicht mehr, führt jedoch  Handlungsstränge des ersten Teils gekonnt – konsequent fort und erweitert diese um einige neue Aspekte. Ein Fakt den ich dem Film hoch anrechne, denn das macht in meinen Augen eine gute Fortsetzung aus. Einen kleineren Durchhänger im Mittelteil des Films, sowie relativ austauschbare Action konnte ich leicht verzeihen. Denn es ist nicht der Bombast, der die beiden Guardians of the Galaxy Filme für mich über alle anderen Marvel Filme hebt, sondern diese verdammt liebenswerten Figuren und der absolut geniale Soundtrack der ihnen jede Menge Herz verleiht!

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