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Metro Exodus – Angespielt

Mitte Februar erscheint mit Metro Exodus der nunmehr dritte Teil der postapokalyptischen Shooter-Reihe, welche auf den internationalen Bestseller Romanen von Dmitry Glukhovsky basiert und die Abenteuer des jungen Artyom, in einem vom Atomkrieg völlig zerstörten Russland, erzählt. Auch wenn den beiden Vorgänger, Metro 2033 und Metro: Last Light, nie der ganz große Durchbruch gelang, so hat sich im Laufe der Jahre dann doch eine beachtliche Fangemeinde rund um die Reihe gebildet, die nun Teil drei erwartungsvoll entgegenfiebert. Um die Vorfreude noch mehr anzuheizen und einen tieferen Einblick in das zu gewähren, was uns erwartet, hat Publisher Deep Silver ausgewählte Vertreter der europäischen Presse zu einem großen Event im Herzen von London geladen…mit mir mittendrin.

In den Untergrund

Schon die für das Event gewählte Location war etwas ganz Besonderes. Das Proud Embarkment ist ein kleines, direkt unterhalb der Waterloo Bridge gelegenes Theater, welches sich selbst als Cabaret Club bezeichnet und ist normalerweise Veranstaltungsort für Burlesque-Shows. Dementsprechend wirkt das ganz schon im Normalzustand dunkel und verrucht. Zusätzlich hat sich der Veranstalter aber noch alle Mühe gegeben, dem Ganzen noch einen, der Metro-Reihe entsprechenden Touch zu verleihen. Strickleitern, einfache Seile, schmiedeeiserne Laternen und noch andere feine Deko-Objekte sorgten für das serientypische postapokalyptische, dystopische Flair. Zudem gab es im Eingangsbereich eine Art Mini-Metro-Museum zu sehen. Dort waren maßstabgetreue und äußerst detaillierte Waffen und Ausrüstungsgegenstände aus den Spielen zu bewundern. Schlussendlich waren dann auch noch zwei Cosplayer als Artyom beziehungsweise Anna unterwegs und standen bereitwillig Modell für Fotos. Abgesehen davon war die gesamte Location, mit Ausnahme der Bar, bis in den letzten Winkel mit Rechnern, Monitoren und Xbox Ones vollgestellt, um alle den angereisten Presseleuten die Möglichkeit zu geben, Metro: Exodus nach Herzenslust auszuprobieren.

An die Oberfläche

Das Spiel selbst macht, soweit sich das aus dem was gesehen und gespielt habe, einen recht großen Schritt weg, von dem was man bisher von der Reihe gewohnt ist, denn die klaustrophobischen, meist unterirdischen Schauplätze weichen nun weitläufigen Arealen. Die Story von Metro Exodus knüpft rund zwei Jahre nach den Ereignissen von Metro: Last Light an. Protagonist Artyom reist mit seiner, mittlerweile angetrauten, Anna sowie deren Vater Colonel Miller und den verbliebenen Soldaten des „SPARTA“ – Ordens in einer alten Dampflok namens Aurora quer durch das postapokalyptische, russische Hinterland nach Richtung Osten, auf der Suche nach einer neuen, besseren Heimat. Die Geschehnisse im Spiel umspannen den Zeitrahmen von einem Jahr und ist über diverse geografische Gebiete verteilt – dementsprechend spielen auch die Jahreszeiten und verschiedene Klimazonen eine wichtige Rolle. So beginnt die Reise im (nuklearen) Winter in Moskau, während der Sommer im Süden des Landes schon wüstenartige Zustände mit sich bringt und man im Herbst ein fast schon idyllisches Waldland erreicht.

Auch wenn die großen Zonen fast das Gefühl von Open World vermitteln, hat man es dennoch weiterhin mit einer recht linearen Spielerfahrung zu tun, denn ungeachtet der neuen, offeneren Spielewelt  besinnt sich auch Metro Exodus auf die Stärken der Spielreihe und setzt dabei vor allem auf eine epische, aber sehr geradlinige Story, voller denkwürdiger Charaktere. Zwar gibt in den Arealen ebenfalls jede Menge zu entdecken, aber Side-Quests oder andere Nebenaufgaben sind mir während meiner rund zwei-stündigen Anspiel-Session jedoch keine untergekommen. Dafür bieten die großen Karten nun mehr Möglichkeiten, um verschiedene Herangehensweisen an die eigentlichen Ziele auszuprobieren, denn wie schon in den Vorgängern, kommt man mit reiner Feuerkraft hier nicht weit. Munition und Ausrüstung ist wie eh und je rar – wer also meint ein feindliches Lager einfach so stürmen zu können, sollte sich warm anziehen. Der Weg um die Schlafstätte herum, zum wenig bewachten Seitentor, macht sich da, ebenso wie Schalldämpfer und Nahkampf-Kills, oft mehr als nur bezahlt. Die erwähnte Ausrüstung wird nun übrigens so gut wie ausschließlich selbst gebastelt. Weniger aufwendige Items, wie etwa Medipacks oder Filter für die Gasmasken, kann Artyom direkt vor Ort aus gefundenen Materialen herstellen. Für komplexere Dinge, wie Munition oder Sprengsätze, benötigt er dagegen eine Werkbank.

FAZIT

Trotz einiger maßgeblicher Veränderungen in Metro Exodus bleibt Entwickler 4A Games sich und seiner Franchise absolut treu – zumindest soweit sich das bis jetzt beurteilen lässt. Das Gameplay funktioniert perfekt wie eh und je, der Fokus liegt weiterhin auf überlegtem Handeln, anstelle von blindem Ballern und die gesamte Atmosphäre bleibt, trotz sonniger Hintergründe weitgehend erhalten. Auch in Sachen Präsentation erreicht das Spiel bereits im aktuellen Status ein beeindruckend hohes Qualitätsniveau. Die wunderschönen gestalteten Areale voller liebevoll platzierter Details, wissen absolut zu überzeugen. Insgesamt macht Metro Exodus bereits jetzt einen sehr guten Eindruck, wenn die Story, von der es auf dem Event leider so gut wie nichts Neues gab, mit dem was ich bisher sehen durfte mithalten kann, steht uns wohl ein großartiges Spiel bevor.

Was ist Metro Exodus? Der dritte Teil der Metro-Spielreihe inspiriert durch die internationalen Bestseller von Dmitry Glukhovsky.
Plattformen: PC, PS4, XBox One
Entwickler / Publisher:  4A Games / Deep Silver
Release: 22. Februar 2019
Link: Offizielle Webseite

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