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Mount & Blade II: Bannerlord – War Sails DLC im Test

Euch war das Hauptspiel Bannerlord ein wenig zu trocken? Dann ist der Mount & Blade II: Bannerlord – War Sails DLC vielleicht das Richtige für euch – der fügt nämlich massive Seeschlachten zu dem ohnehin schon riesigen Strategie-Sandbox Spiel hinzu!

Ein DLC ist die interessanteste Neuveröffentlichung dieser Woche? Das haben wir auch schon länger nicht gehabt, aber die Mount & Blade II: Bannerlord – War Sails-Erweiterung ist massiv und bringt mehr neuen Inhalt mit als so manches andere Spiel insgesamt beinhaltet. TaleWorlds Entertainment hat damit das bereits drei Jahre alte Hauptspiel ordentlich aufgepeppt.

TaleWorlds Entertainment ist übrigens eines der populärsten türkischen Entwicklerstudios – in ihrer Heimat fast so populär wie CD Project in Polen. Mit ihrem Überraschungshit Mount & Blade haben sie 2008 ein unglaublich offenes Action-RPG veröffentlicht, bei dem ihr euch in einer simulierten Welt ganz nach Belieben verhalten konntet. So viel Handlungsfreiraum gab (und gibt) es selten in Spielen. Geht wohin ihr wollt, macht was ihr wollt, redet mit wem ihr wollt. Der Schwertkampf war so realistisch wie in kaum einem Spiel bis dahin, und das Reiten mit der Lanze habe ich ohnehin seit Defender of the Crown (Cinemaware, 1987) nicht mehr gesehen. Es gab drei Erweiterungen, und dann eine lange Durststrecke ohne einem neuen Spiel von TaleWorlds. Angekündigt bereits im Jahr 2012, ist der Nachfolger Mount & Blade 2: Bannerlord erst 2020 im Early Access veröffentlicht worden. Dagegen waren ja die drei Jahre Entwicklungszeit für die neue Erweiterung Mount & Blade II: Bannerlord – War Sails richtig kurz.

Action-Rollenspiel

In Mount & Blade 2 spielt ihr einen Helden, den ihr erstmal im Detail erstellen müsst. Zuerst wählt ihr euren kulturellen Hintergrund – jeweils mit unterschiedlichen Boni versehen – die Nordmänner beispielsweise sind beim Plündern von Dörfern oder Karawanen erfolgreicher und ihre Schiffe fahren schneller – zumindest in Küstennähe. Danach sind die körperlichen Attribute dran – Geschlecht, Größe, Gewicht, Fettanteil bis hin zu den Details der Lippen, Augen und Haare. Viel wichtiger ist dann aber euer Vorleben – was war der Job eurer Eltern, worin wart ihr schon als Kind gut, was habt ihr als Jugendlicher für einen Job gehabt und was war eure größte Heldentat? Bevor es losgeht, könnt ihr noch den Schwierigkeitsgrad des Spieles sehr detailliert anpassen.

Ihr lebt im fiktiven Land Calradia, das von üppigen Wäldern bis hin zu trocken Wüsten die unterschiedlichsten Klimazonen beinhaltet. Eine neue schneebedeckte Klimazone ist mit der Erweiterung hinzugekommen. Die Welt befindet sich in etwa auf dem Entwicklungsstand unseres Mittelalters – gekämpft wird mit Schwert, Lanze und Pfeil & Bogen. Die Sitten sind rau – zu Beginn der Kampagne versuchen wir zwei entführte Familienmitglieder von einer durch die Gegend ziehenden Verbrecherbande zu befreien.

Ihr steuert eure Figur in der Third-Person Perspektive durch das Land, die Kämpfe mit den unterschiedlichen Waffen sind recht detailliert. Beispielsweise könnt ihr mit eurem Schwert von links, rechts, oben oder unten zuschlagen – und mit dem Schild in ebenso alle vier Richtungen blocken. Es gibt auch den Kampf mit dem Speer, dem Bogen, einem Zweihänder, der Armbrust ebenso wie mit diversen Waffen vom Pferd aus. Nicht schlecht gemacht, erinnert mich an Kingdom Come: Deliverance. Die Idee des Spieles besteht aber nicht darin, dass ihr alleine durch die Gegend zieht, sondern dass ihr in den Dörfern den Dorfvorsteher sucht und ein paar Söldner anheuert, und dann mit einer Armee durch das Land zieht. Kauft Soldaten aus unterschiedlichen Waffengattungen (Bogenschützen, Fußsoldaten und Kavallerie) und in unterschiedlicher Qualität, um damit gegen feindliche Einheiten vorzugehen. Die Kämpfe sind actionreich – oder ihr gebt euren Leuten den Angriffsbefehl und reitet mit eurem Pferd auf einen Hügel um euch alles aus der Ferne anzusehen… nach einem gewonnenen Kampf werden die überlebenden Gegner gefangen genommen und die brauchbare Beute eingesammelt. In der Kampagne ist eine Story vorgegeben, im Sandbox-Modus könnt ihr einfach machen was ihr wollt. Erledigt Aufgaben für Adelige (oder auch weniger adelige NPCs), um Ansehen und Geld zu erhalten und neue Freunde zu gewinnen. Das Spiel simuliert eine riesige Welt mit Handel, Kriegsführung und Diplomatie – und ihr seid ein Teil davon. Verschiedene Clans, Königreiche, Personen, Städte… absolut beeindruckend.

Neuerungen in War Sails

Was ist nun durch die Einzelspieler-Erweiterung War Sails neu hinzugekommen? Naja, vor allem die von den Fans am meisten gewünschte Neuerung – das Meer. Und die Schiffe, die ihr betreten und steuern könnt. Und mit denen ihr an Seeschlachten teilnehmen könnt. Das macht auch gehörig Spaß und spielt sich natürlich vollkommen anders als der bisherige Kampf von Landarmeen. Zerstört die Segel, rammt gegnerische Schiffe, demoliert ihre Ruder um sie manövrierunfähig zu machen, entert sie mit euren Soldaten. Die Schiffe (es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Schiffsmodelle) können an eure Wünsche angepasst werden,  angefangen von der Schiffscrew bis hin zu  der Ausrüstung beispielsweise mit Katpulten, besonders großen Segeln oder eisernen Rammspitzen. Alles in allem ein großer Spaß – einzig die Performance des Spieles ist auf dem Meer noch nicht so optimal und die Seeschlachten laufen (noch?) nicht so flüssig wie gewohnt.

Als neues Reich sind die Nordmänner hinzugekommen – ein Volk aus einem Land mit zerklüfteten Gipfeln und eisigen Fjorden, das überhaupt nicht an die Wikinger erinnert. Auch ihre Waffen und Rüstungen schauen aus wie von den Wikingern. Sie leben teilweise auf Inseln – wenn ihr sie besuchen (oder unterwerfen) wollt, benötigt ihr also Schiffe. Es gibt eine recht umfangreiche Questreihe mit Filmsequenzen und Missionen, die auf den (neu hinzugekommenen) Meeren von Calradia handelt.

Zusammenfassung

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