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ROG Strix SCAR 18 und ROG Zephyrus G14 Laptops im Test

Wer beim Spielen ordentlich Leistung will, baut sich einen Desktop PC. Wer allerdings nur wenig Platz hat, oder wer den Rechner zu Freunden/LAN-Parties/auf Urlaub/ins Ferienhaus mitnehmen will, der braucht einen Laptop. Und wer dabei nicht auf ordentlich Leistung verzichten will, der greift tief in die Tasche – wie bei den neuen Premium Geräten von Asus.

Von Asus haben wir zwei aktuelle Laptops zum Test bekommen, die im Moment an der Spitze der qualitativ und leistungsmäßig verfügbaren Geräte stehen. Einerseits einen gigantischen ROG Strix SCAR 18 G835LX, und andererseits einen dazu wie ein Zwerg aussehenden ROG Zephyrus G14 GA403WW. Leistungsmäßig müssen sich jedoch beide nicht vor ihren großen Desktop-Brüdern verstecken. Schauen wir uns die Dinger mal im Detail an.

Das Monster und der Handliche

Der Asus ROG Strix SCAR 18 wiegt rund 3,4 kg, das Netzteil noch einmal ein gutes Kilo. Das Gerät sollte euch nicht auf die Zehen fallen, sonst wird es schmerzhaft. Der Asus ROG Zephyrus G14 schaut daneben aus wie sein kleiner Bruder. Nur 1,5 kg schwer, mit seinem 14 Zoll Bildschirm viel kleiner und auch doppelt so schlank. Ich würde den kleineren Rechner gerne von meinem Tisch schmeißen. Nicht weil ich sauer bin, mir so ein Notebook privat nie leisten zu können, sondern weil ich überzeugt bin, dass es den Sturz ohne große Schäden überleben würde. Der Asus ROG Zephyrus G14 macht nämlich einen extrem soliden Eindruck. Das ist kein Plastikbomber, sondern stabiles Aluminium in erstklassiger Verarbeitung. Aber nachdem meine Versicherung den absichtlichen Sturz wohl nicht decken würde, teste ich doch lieber nur die inneren Werte der beiden Geräte und nicht die Stabilität ihrer Außenhülle. Der Asus ROG Strix SCAR 18 ist auch solide, aber der haut mir ein Loch in meinen Boden, und aufgrund der enormen Größe hätte ich ein wenig mehr Angst, dass hier doch irgendwo etwas abbricht.

Das Kraftpaket – ROG Strix SCAR 18

Nach dem Republic of Gamers Logo erscheint beim Booten kurz der mit einem Soundeffekt hinterlegte Schriftzug For Those Who Dare (für diejenigen, die sich trauen) – was auch immer ASUS damit meint. Vielleicht ist damit der Anschluss des massiven 380W Netzteiles gemeint, das durchaus eine altersschwache Stromsicherung springen lassen kann. Der Anschluss erfolgt über einen eigenen Port, selbst ein ordentliches USB-C Netztzeil ist mit einer derartigen Leistung überfordert. Der Rechner braucht den Strom aber – die verbauten Komponenten sind wirklich nicht als stromsparend zu bezeichnen.

Fangen wir mit dem RAM an. Stolze 64 GB DDR5 RAM sind verbaut, eigentlich fast mehr als notwendig. Heute laufen die meisten neuen Spiele noch mit 8 oder mit 16 GB, 32 GB gilt als (kleiner) Luxus. 64 GB benötigt aktuell kein Spiel, es wird sogar davor gewarnt, weil einige (aktuelle) Mainboards Probleme mit bestimmten Speichermodellen haben – zumindest wenn der Speicher auf 4 Module (16 x 4) aufgeteilt ist. Beim ROG Strix SCAR 18 ist der Speicher aber natürlich nur auf zwei Module aufgeteilt (was höchst empfehlenswert ist, um Dual-channel RAM mit höhere Bandweite als bei einem einzelnen Modul zu nutzen), und außerdem ist der verwendete Speicher ausgiebig getestet und perfekt im BIOS konfiguriert. Selbst wenn er im Moment bei Spielen Overkill ist, so gibt es durchaus (vor allem Videobarbeitungs-) Anwendungen, die von dem vielen RAM profitieren können, außerdem kommen in Zukunft wohl irgendwann auch Spiele heraus, die damit etwas anfangen können. Besser zu viel Speicher als zu wenig ist schon seit 40 Jahren mein Motto beim Speicherausbau von Computern!

Die CPU hingegen ist ein wichtiger Teil des Rechners, der auch bei Spielen relevant ist. Zwar sollte man die Auswirkungen der CPU auf die Framerate nicht überschätzen. Ich erinnere mich noch an mein sinnlosestes PC-Upgrade ever – dem Austausch meiner Intel Core i5-3550 CPU gegen eine Intel Core i7-3770 um schlappe €200 (gebraucht), was im Endergebnis natürlich fast keine Auswirkungen bei der Spielperformance hatte. Aber ein guter Spiele-PC braucht natürlich eine gute CPU – und der Asus ROG Strix SCAR 18 kleckert hier nicht herum, sondern klotzt euch eine Intel Core Ultra 9 275HX mit 2.7 GHz vor die Nase. Viel besser geht nicht. Das Ding fahrt ordentlich ab, ich hatte noch nie so eine schnelle CPU in einem (tragbaren) Testrechner. Also falls der Rechner irgendwo ein Bottleneck haben sollte – die CPU ist es nicht!

Nvidia RTX 5090

Der bei weitem wichtigste Teil eines Spielrechners ist jedoch aktuell die Grafikkarte. Und da verwendet der ROG Strix SCAR 18 das beste vom besten. Schneller geht nicht. Im Notebook werkelt eine Nvidia RTX 5090 mit 24 GB RAM. Nunja, wer hat der hat. Es handelt sich dabei um das aktuelle Spitzenmodell von Nvidia, das leistungsmäßig der Konkurrenz deutlich überlegen ist. Nebenwirkungen sind halt der unangenehme Preis, die eingeschränkte Verfügbarkeit und auch der Stromhunger (mit der daraus resultierenden Wärmeentwicklung). Im normalen (Windows-)Betrieb verwendet der Asus ROG Strix SCAR 18 die integrierte Grafik der Intel Core Ultra 9 275HX CPU, die ist zwar bei weitem nicht so schnell (aber durchaus ok!), und dafür hält der Akku auch länger als ein paar Minuten und ihr braucht keine feuerfeste Hose, wenn ihr den Laptop am Schoß verwendet. Nur bei Spielen – oder wenn ihr es dezidiert einstellt – wird auf die RTX 5090 umgeschaltet. Dann kennt die Grafikleistung aber kein Halten mehr, zumindest im Laptopbereich gibt es nichts Besseres. Selbstverständlich ist die verbaute RTX 5090-Karte die Laptop Variante, die 5090er Karten für Desktops sind noch um einiges leistungsfähiger. Die haben aber auch einen noch viel höheren Stromverbrauch, einen gigantischen Kühler und manchmal unterdimensionierte Stromkabeln…

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die verbaute GPU dafür sorgt, dass ihr auch moderne 3D Spiele mit der höchsten Auflösung und hohen Qualitäts-Einstellungen (inklusive Ray-Tracing) spielen könnt, ohne von dauernden Rucklern oder einer niedrigen Framerate gestört zu werden.

Der verwendete Bildschirm ist von hoher Qualität. Die native Auflösung beträgt 2560×1600 (nativ) und ist somit nicht 4K, aber dafür wäre der Bildschirm trotz seiner imposanten 18 Zoll ohnehin ein wenig zu klein. Was aber beim Spielen viel wichtiger als die höchste Auflösung ist, sind die Werte für Kontrast, Bildwiederholungsrate und Reaktionszeit. Und hier zeigt sich der Asus wieder von seiner besten Seite – über diesen Monitor kann man nicht meckern. 240 Hz Bildwiederholungsrate, 3ms Reaktionszeit, ein super Kontrast, ein tolles Bild, auch wenn euer kleiner Bruder von der Seite auf den Bildschirm starrt – ich habe selten einen besseren Bildschirm in einem Laptop gesehen. HDR wird unterstützt. Was für ein Vergleich mit meinem billigen Bürolaptop – wie 1000 zu 1. Ich glaub, ich muss mal mit meinem Chef reden…

Weitere Features

Was bietet der Asus ROG Strix SCAR 18 noch? Da wäre eine RJ-45 Netzwerkbuchse für den Anschluss des LAN-Kabels. Ein HDMI 2.1-Port für einen externen Monitor. 3x USB-A, 2x USB-C Buchsen für weitere externe Peripherie, dazu noch einen Klinkenstecker für den Kopfhörer. Mehr gibt es nicht, aber wer den Rechner stationär betriebt wird ja vermutlich eine Docking-Station mit etwaigen weiteren benötigten Anschlüssen verwenden. Die verbaute SSD ist 4TB groß – da gehen sich eine ganze Menge an Spielen aus. An der Unterseite des Rechners ist rund um den Rechner eine LED-Beleuchtung integriert – schaut verdammt gut aus!

Der Asus ROG Strix SCAR 18 wird in einem nützlichen Package mit weiterem Zubehör ausgeliefert. Ihr bekommt einen stabilen und großen Rucksack mit dem ROG (Republic of Gamers) Logo, damit ihr das Gerät und Zubehör auch vernünftig transportieren könnt. Weiters liegt ein ROG Fusion II 300 Kopfhörer in der Box. Das ROG Fusion II 300 Gaming Headset ist ein moderner, kabelgebundener Kopfhörer mit Virtual 7.1 Surround Sound und einem Beamforming-Mikrofon mit Geräuschunterdrückung für kristallklare Sprachkommunikation im Spiel – funktioniert recht gut, klingt aber ein wenig blechern. Das Mikrophon ist fest in der Muschel eingebaut und daher nicht so nahe an eurem Mund wie bei anderen Modellen, ihr klingt daher ein wenig weiter weg als wenn ihr direkt in das Mikrofon hineinschreien könnt. Auch eine Maus liegt bei, und zwar eine kabelgebundene ROG Gladius III Gaming Mouse mit unmenschlichen 26.000-DPI-Sensor, 1.000 Hz Abfragerate und Zero-Click-Latenz. Sowohl Kopfhörer als auch Maus unterstützen das ASUS Aura RGB Lightning System und erlauben über die Armoury Crate Steuerungssoftware ein zwischen allen unterstützen Geräten abgestimmtes Leuchtmuster.

Der Kleine – ROG Zephyrus G14

Wer glaubt, dass sich der ROG Zephyrus G14 vor dem großen Bruder in der Ecke verstecken muss, hat sich getäuscht. Im ROG Zephyrus G14 werkeln ebenso nur extrem leistungsfähige Komponenten. Ein klein wenig maßvoller vielleicht, aber keineswegs schwachbrünstig. Fangen wir mit dem Netzteil an – „nur“ 200W Leistung und ein halbes Kilo schwer. Mein Bürorechner arbeitet mit einem 55W Netzteil. Beim Speicher wurde nicht gespart – auch der ROG Zephyrus G14 kommt mit 64 GB RAM. Die flotte SSD verfügt über 2 TB – genug Platz für eine ganze Menge an Topspielen. Die CPU stammt diesmal nicht von Intel, sondern im ROG Zephyrus G14 ist eine AMD Ryzen AI 9 HX 370 (2 GHz) mit integrierter Radeon 890M GPU verbaut. Nicht schlecht! Aber beim Spielen wird natürlich nicht die integrierte Grafik, sondern die mit 16 GB bestückte Nvidia Geforce RTX 5080 (Laptop-Variante) verwendet. Es gibt wohl aktuell kein Spiel, dass damit nicht mit ordentlichen Frameraten läuft.

Der OLED Bildschirm ist ebenso von überdurchschnittlicher Qualität. Die native Auflösung von 2880×1800 habe ich noch nie gesehen, aber sie ist jedenfalls hoch genug, um damit die GPU bei 3D-Spielen ordentlich fordern zu können. HDR wird unterstützt, ebenso Nvidia G-Sync (eine Zertifizierung, die nur wirklich gute Displays erhalten). 120 Hz und 0.2ms Reaktionszeit sind auch keine schlechten Werte. HDMI 2.1 Port, 2x USB-C, 2x USB-A, ein SD-Kartenslot und ein Kopfhörer-Anschluss sind keine Unmenge an Ports, aber für die meisten Anwendungszwecke absolut ausreichend. In den Deckel des Displays (=der Oberseite des Laptops) ist übrigens eine LED-Leiste eingebaut, die ihr in diversen Farben leuchten lassen könnt.

Benchmarks

Um die Spiele-Leistung der beiden Rechner unter die Lupe zu nehmen, haben wir nicht nur eine Menge aktueller Games angeschaut, sondern auch mehrere Benchmarks mit 3DMark von UL Solutions durchlaufen lassen. Wir haben uns für den älteren Fire Strike-Benchmark, dazu den CPU-lastigen Time Spy und den neueren Steel Nomad entschieden, um die Leistung der beiden Rechner zu vergleichen.

Benchmarkwerte

Der ROG Strix SCAR 18 funktioniert auch mit dem Netzteil seines kleinen Bruders – allerdings nur mit der halben Leistung! Ich habe bei einem Testlauf das schwächere Netzteil verwendet und mich gewundert, warum der Steel Nomad Benchmark gerade mal 2.200 Punkte anzeigt – bis ich gesehen habe, dass ich das 200W Netzteil angeschlossen hatte. Im Ergebnis sind beide Laptops mehr als nur in der Lage, jedes aktuelle Spiel in toller Qualität und mit hohen Frameraten darzustellen, wobei der kleinere  ROG Zephyrus G14 doch unterm Strich deutlich langsamer ist. Allerdings „langsamer“ auf überaus hohem Niveau, wie auch der Vergleich mit meinen Desktop Rechnern zeigt, die eigentlich alle noch ebenfalls jedes Spiel heben – allerdings natürlich mit den entsprechenden Grafikeinstellungen… Raytracing auf der GTX 1070 geht gar nicht und ist auf der RTX 3060 quälend langsam.

Mein aktuell bester Desktop-Rechner (Ryzen 7 8700F/RTX 5070) hat mit den Laptops mit 19.025 Punkten (Time Spy) durchaus mithalten können, aber mein Ryzen 5 5500/RTX 3060 wurde mit nur 8.284 (Time Spy) Punkten weit abgehängt. Der alte Intel Core i5-3550/GTX 1070 Rechner hat beim Time Spy-Benchmark gar nur 4.923 Punkte geschafft.

Zusammenfassung

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