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Sniper Elite: Resistance im Test

Drei Jahre nach Sniper Elite 5 bekommen wir endlich wieder Nachschub im Stealthbereich. Entwickler Rebellion Developments lässt uns in Sniper Elite: Resistance wieder ordentlich Nazis eliminieren. Ob es sich bei dem neuen Teil der Serie allerdings auch um etwas Neues handelt oder vielleicht doch nur Aufgewärmtes von gestern, wollen wir uns gemeinsam ansehen.

Wenn man mich fragt, haben wir im letzten Jahr echt viel in Sachen RPG bekommen, und auch Soulslike-Fans kamen auf ihre Kosten. Der Stealth-Bereich wurde aber sträflich vernachlässigt, aber damit soll jetzt Schluss sein. Sniper Elite: Resistance bringt uns viel Bekanntes und auch die ein oder andere Neuerung. Das kann man jetzt gut oder schlecht finden, aber beide Ansichten sind definitiv vertretbar.

Story

Die Geschichte von SER spielt zeitgleich zu der von Sniper Elite 5 und lässt uns in die Rolle von Harry Hawker schlüpfen. Harry ist Agent bei der Special Operations Executive, kurz SOE, und soll verhindern, dass die Nazis ihre „Wunderwaffe“ benutzen. Ganz alleine müssen wir das zum Glück aber nicht machen, denn die französische Résistance hat es ebenfalls auf die Nazis abgesehen. Die Story wird dabei sowohl in Bildern als auch in animierten Zwischensequenzen erzählt, wobei auch in diesem Teil wieder auf echte geschichtliche Aufnahmen zurückgegriffen wurde. Viel mehr kann man über die Story auch nicht sagen.

Gameplay

Wie auch schon in den früheren Teilen, könnt ihr auch in SER relativ brachial vorgehen. Doch jeder echte Sniper weiß, dass ihr so nicht gerade gut durch das Spiel kommt. Leise und gut durchdacht sollte euer Vorgehen sein, wenn ihr so lange wie möglich unentdeckt bleiben wollt. Dazu gehört zum Beispiel wieder das Auskundschaften der Umgebung oder das Finden verschiedener Wege und Eingänge. Auch die Laufwege der Wachen sollten gut beobachtet werden. Euer bester Freund ist dabei, euer Fernglas um Gegner oder auch besondere Objekte wie zum Beispiel Alarmanlagen oder Fahrzeuge zu markieren.

Wisst ihr dann mal, wann und wo Wachen rumlaufen und habt einen Plan, wie ihr an euer Ziel kommt, müsst ihr den Weg, der euch oft von einem Ende der Map zum anderen führt, nur noch heil überstehen. Auf dem leichtesten der 5 Schwierigkeitsgrade ist das auch absolut kein Problem, da fresst ihr Blei wie andere Leute Bonbons. Auf den höheren Stufen hilft euch oft nicht mal ein Haufen von Medipaks, weil ihr nicht mal dazu kommt, sie zu benutzen.

Um den direkten Feindkontakt zu vermeiden, habt ihr viele Möglichkeiten. Ihr könnt Gegner ablenken und vorbeischleichen, sie aus dem Hinterhalt angreifen und ihre Leichen verstecken oder ihnen aus mehreren hundert Metern Entfernung eine Kugel verpassen. Auch Gebäudeteile könnt ihr durch einen gezielten Schuss herabfallen lassen, dann sieht das Ganze nach einem Unfall aus, und ihr werdet nicht gesucht, sofern man den Schuss nicht gehört hat. Achtet also am besten auf Geräusche, die eure Schüsse übertönen. Timing ist hier alles!

Die Auswahl der Waffen ist zwar nicht groß, aber der Unterschied der einzelnen Gewehre und Handfeuerwaffen ist spürbar. Die Verbesserungen der Waffen oder auch des Skill-Trees sind ebenfalls nicht nur Zahlen, sondern bringen tatsächlich etwas. Zu der eigentlichen Hauptmission kommen noch sogenannte Propagandamissionen. In jedem Level lassen sich Plakate der Résistance finden. Die ermöglichen euch Zugriff auf besondere Missionen, in denen ihr oft unter Zeitdruck spezielle Ziele neutralisieren müsst.

Das wichtigste Merkmal der Reihe ist aber ohnehin die X-RAY-KILL-CAM, und die haut wieder ordentlich rein. Wenn ihr in Zeitlupe zusehen könnt, wie eine Kugel durch den Körper eures Feindes fliegt oder irgendwo abprallt und dann völlig unkontrolliert einen neuen Weg einschlägt, ist das einfach immer spannend. Auch Granatsplitter oder mehrere Kugeln aus einer Maschinenpistole lassen die Kill-Cam starten. Wem das nicht gefällt, schaltet dieses Feature einfach aus.

Steuerung & Spielmodi

Hier haben wir in unserer Testversion leider die größten Probleme. Zwar lief das Spiel die meiste Zeit flüssig und es gab keine Probleme, die den Abschluss einer Mission verhinderten, dennoch gab es den ein oder anderen Moment, der einem im Gedächtnis blieb. So glitcht Harry manchmal in den Boden, kommt nur schwer wieder heraus, und wir müssen dieses imaginäre Loch umgehen. Kleine Mauern, die als Deckung verwendet werden, erlaubten es manchmal nicht, dass man über sie schießt, selbst wenn Harry schon aufrecht steht und somit für alle Gegner zu sehen ist. Gerade solche Dinge sollten bei einem Stealth-Shooter nicht passieren.

Leider ist die Steuerung im Allgemeinen auch nicht immer so genau. Mehrmals musste ich bei ausgeschalteten Gegnern hin und her laufen, bis mir endlich die Tastenauswahl angezeigt wurde, um Gegenstände aufzunehmen oder die Leiche hochzuheben. Von Leitern wollen wir gar nicht sprechen. Zu viele Male bin ich direkt auf eine Leiter zu, dann aber aufgrund der Steuerung links oder rechts daran vorbeigelaufen. Es sind alles nur Kleinigkeiten, die aber je nach Schwierigkeitsgrad einfach zu viel Zeit kosten und somit den Spielfluss stören.

Neben der Kampagne, in der jederzeit, sofern der Achseninvasionsmodus aktiviert ist, ein Onlinespieler auftauchen kann, der Jagd auf euch macht, gibt es auch diverse Online-Modi. Die 16-Spieler-Schlachten sind ebenso spannend wie der 3-Spieler-Horde-Modus. Der Unterschied zwischen der oft doch recht unbeholfenen KI-Gegner und realer Gegner oder Mitspieler ist natürlich nicht von der Hand zu weisen. Wer sich bei COD oder Battlefield immer über Sniper ärgert, sollte dann doch die Finger von Modi lassen, die einem echte Spielerinnen und Spieler als Gegner vorsetzen. Es kommt eher selten vor, dass ein Spieler direkt auf euch zuläuft und sich so als Nicht-KI zu erkennen gibt.

Zusammenfassung

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