Entwickler Serious Sim und Crunching Koalas brachten bereits letzten Mai Heading Out für den PC heraus und bekamen dafür recht gute Bewertungen. Jetzt haben wir den Titel auch endlich auf Konsole spendiert bekommen und ihn für euch getestet. Also schnallt euch an, das wird eine rasante Fahrt!
Heading Out ist ein Rennspiel, das … Nein …Heading Out ist eine Visual Novel, die … Nein, warte, warte, warte … Jetzt hab ich’s! Heading Out ist ein Rogue-Like … ne, auch nicht. Also schon, aber irgendwie … Ach, ich fang nochmal an.
Heading Out ist eine Mischung aus Rennspiel und Visual Novel mit Rogue-Like-Elementen. Das Ganze garniert mit interessanter Optik und treibendem Soundtrack. Wir beginnen unser Spiel als mysteriöser Charakter, der von allen nur Jackalope genannt wird. Wie auch das im Westen der USA bekannte Fabelwesen weiß man auch bei uns selbst nicht wirklich, was hier real ist. Unsere Aufgabe ist es, quer durch die USA zu rasen und unser Ziel zu erreichen, bevor uns die Polizei oder unsere Angst erwischt. Polizei ist jetzt klar, aber was hat es mit der Angst auf sich?

Zu Beginn eines Durchlaufs, von dem insgesamt vier zu meistern sind, um einmal die Story erlebt zu haben, müssen wir ein paar Fragen zu unserer Person beantworten. Unser Beziehungsstatus, etwas, das wir bereuen, oder wer uns im Leben am wichtigsten ist, sind nur ein kleiner Einblick in den Fragenkatalog. Danach beginnt auch schon unser Abenteuer und wir rasen quer durch die USA. Wenn wir von Stadt zu Stadt reisen, tun wir das in einer Kartenansicht. Hier entscheiden wir, welche Abzweigungen wir nehmen, und können in Städten einkaufen und uns ausruhen oder den Wagen reparieren. Prinzipiell ist es unser Ziel, so schnell wie möglich an die Position zu kommen, an der unser „Endgegner“, ein geheimnisvoller, uns unbekannter Fahrer, den wir unbedingt besiegen wollen, wartet.
Einfach das Gaspedal durch den Unterboden zu pressen, bringt uns aber nicht weit. Zum einen kostet das Sprit und Geld ist eigentlich nur durch Lieferaufträge, Wetten oder Rennen zu bekommen. Zum anderen warten die Cops alle paar Meilen auf uns. Haben wir dann gerade Speed oder Falschgeld dabei, könnte das Ärger bedeuten. Eines will ich hier klarstellen: Ich bin kein Drogendealer. Das Speed ist rein für den Eigengebrauch, um meinen Fokus wieder aufzufüllen. Kaffee geht auch, kickt aber nicht so richtig. Wir befinden uns hier immer noch in der Kartenansicht, nur so zur Information.
„Wir wollen Rennen fahren!“, denken bestimmt die meisten von euch, und ich kann euch beruhigen: Ihr bekommt Rennen und die nicht zu knapp. Holt euch eure Angst ein, gibt es ein Rennen. Halten euch die Cops an und ihr flüchtet, gibt es ein Rennen. Habt ihr eine Wette am Laufen und wollt ordentlich Kohle scheffeln, gibt es, wie könnte es anders sein, ein Rennen. Manche könnt ihr umgehen, aber nicht alle. Wer will das aber auch? Die Rennen erinnern einen sofort an die guten alten Need-for-Speed: Hot-Pursuit-Tage. Cleane Straßen, einiges an Gegenverkehr und die Bullen im Nacken, so und nicht anders wollen wir das.
Optisch könnt ihr euch hier auf etwas sehr Stylisches gefasst machen und um das zu genießen, stehen euch mehrere Kameraperspektiven zur Verfügung. Auch ob ihr selber schalten wollt oder nicht, ist eure Entscheidung.
Soundtechnisch erwartet euch aber noch mehr. Motorensounds, Erzählerstimme und Radiomoderatoren sind sehr gut geworden und wenn wir schon bei Radio sind: Musikalisch sollte hier für alle etwas dabei sein. Ob Jazz, Funk oder Rock, die Rennen werden einfach immer vom Soundtrack gepusht.
Kommen wir zum Schluss noch zu den weniger guten Punkten von Heading Out. Viele sind es nicht, aber unter die Stoßstange kehren wollen wir sie auch nicht. Würde ich das Problem bei Heading Out mit einem Wort beschreiben wollen, wäre es vermutlich „Vielfalt“, denn genau die fehlt uns hier. Vier Akte müssen ja nicht unbedingt vier Autos bedeuten, oder? Ist aber leider so, mehr Auswahl gibt’s nicht und das finde ich persönlich bei einem Rennspiel sehr schade. Auch die Songs haben dieses Problem. Einerseits sind sie für das Game so wichtig, dass sie sogar entscheiden, wie lange ein Rennen dauert, andererseits hat man hier drauf verzichtet, einfach viel mehr Songs in das Game zu packen. Das größte Manko ist aber definitiv das Strecken-Recycling. Die wenigen Strecken wiederholen sich leider viel zu oft und bleiben einem nicht wirklich im Gedächtnis. Zudem leidet darunter die Vorstellung, ich sei in den ganzen USA unterwegs, wenn alles gleich aussieht. Hier punktet die kurze Spielzeit von vier bis sechs Stunden. Das Spiel geht einfach nicht so lange, als dass euch diese Punkte richtig nerven könnten. Wiederspielwert gibt es dadurch aber auch so gut wie keinen.
Zusammenfassung
FAZIT
Alles in allem ist Heading Out ein tolles Abenteuer und ein Cocktail, den so noch niemand gemixt hat. Zwar kennt man Rennspiele und auch Visual Novels, aber kombiniert hat das, glaub ich, so noch niemand. Korrigiert mich aber gern, wenn ihr da mehr wisst. Ich liebe Rennspiele, vor allem wenn sie ein wenig Story bieten. Need for Speed war da schon immer eine gute Hausnummer, auch wenn die Stories in den letzten Teilen schon etwas cringe waren. Dass wir hier nun selbst Entscheidungen treffen können und sich die Story dadurch auch ein wenig verändert, finde ich gut. Der Renn-Part kommt dabei aber nicht zu kurz! Leider verliert das Game nach und nach meine Aufmerksamkeit, da sich Strecken und Co. zu oft wiederholen.
