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Iratus: Lord of the Dead – Angespielt

Minions. Wir kennen sie, wir lieben sie. Mit großer Liebe und Sorgfalt hegen und pflegen wir die Biester. Unzählige Stunden werden in ihre Ausbildung gesteckt. Berge an Ressourcen werden für verbesserte Ausrüstung freigesetzt. Nichts ist zu teuer um unsere Lakaien in gnadenlose Dungeon-Killer zu verwandeln. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: wie eine Dampfwalze pflügen wir uns von Ebene zu Ebene und hinterlassen ein Meer aus leblosen Körpern, der Grundstein für zukünftige Diener unseres teuflischen Plans. Doch sollten wir uns nicht zu sehr freuen, denn nur eine einzige unvorhergesehene Variable kann das Ende unseres Feldzuges bedeuten und den endgültigen Tod unserer Schergen.

Leichentanz

Iratus: Lord of the Dead ist ein Rouge-like-RPG mit rundenbasiertem Kampfsystem. Wir schicken einen Squad von bis zu vier Kämpfern durch finstere Dungeons und treten dabei mächtigen Widersachern in den Hintern. Kenner des Genres werden spätestens nach einer Minute Spielzeit die frappierende Ähnlichkeit zum Rouge-like-Klassiker Darkest Dungeon bemerken und die kommt nicht von ungefähr. So gibt Entwickler Unfrozen offen zu, dass man sich vom ultra-schweren Dungeon-Crawler hat inspirieren  lassen. Doch bevor der geneigte Fan in Anbetracht dieser Tatsache in hysterische Schnappatmung verfällt, möchte ich Entwarnung geben: Trotz diverser Parallelen zwischen den beiden Titeln, kann Iratus: Lord of the Dead genug eigene Akzente setzen und einen autonomen sowie durchaus liebenswerten Charme entwickeln.

Von seinem Versteck in den Tiefen aus steuert der titelgebende Nekromant, Iratus, seine untoten Schergen gegen die Armee der Lebenden. Ziel ist es, sich aus den Abgründen zu erheben und die Herrschaft der Toten über die Welt zu bringen. Doch der Weg bis zum Sieg ist ein weiter und gepflastert mit unzähligen Gefechten. Diese laufen in Iratus: Lord of the Dead fast genau eins zu eins wie in seinem großen Vorbild Darkest Dungeon ab. In rundenbasierenden Kämpfen versuchen wir unseren Gegner in seine Schranken zu weisen. Um die Scharmützel erfolgreich beschreiten zu können, steht uns zu Beginn eine Handvoll untoter Kämpfer zur Verfügung. Diese sind unterteilt in verschiedene Klassen, mit diversen Stärken und Schwächen. Wer aus den, durchaus fordernden, Kämpfen als Sieger mit minimalen Verlusten hervorgehen will, sollte seine Einheiten gut kennen. Nur so lässt sich ihr ganzes Potential entfalten. Die Auseinandersetzungen erfordern taktisches Denken und einiges an Planung. Zu beachten ist etwa das richtige positionieren der Kämpfer, nicht jeder Untote kann von jeder Position aus optimal angreifen. Weiters braucht man ausgewogenen Schadensfokus innerhalb des Squads, denn es gibt zwei Arten des Schadens in Iratus: Lord of the Dead: den physischen und psychischen. Um dem Gegner richtig zusetzen zu können, empfiehlt sich also eine gute Durchmischung der verschiedenen Schadenstypen. Zu guter Letzt sollte man stets die unterschiedlichen Buffs und Debuffs im Auge behalten. Sie sind nicht selten das Zünglein an der Waage für den erfolgreichen Ausgang eines Gefechts.

Der Schlüssel zum Erfolg

Zwischen dem Gekloppe erkunden wir eine Karte. In dieser warten Heilungen für unsere Monster, Schätze oder Events in Textform, welche uns diverse positive wie negative Folgen bescheren können. In Iratus Versteck können wir unsere Monster verstärken, den Nekromanten mit Artefakten ausrüsten und uns dadurch nützliche Boni sichern oder wir bauen uns aus den Überresten unserer Feinde neue untote Schergen. Mit gesammelten Erfahrungspunkten steigen unsere wandelnden Leichen im Rang. Mit jedem Aufstieg kann man eine von zwei Verbesserungen wählen und dadurch unsere Streiter individueller gestalten. Eine Tatsache, die uns bei unerwarteten Situationen etwas flexibler macht. Und diese Flexibilität wird dringend gebraucht, denn wenn eure Kreationen das Zeitliche segnen, stirbt mit ihnen auch das bereits gesammelte Potential im Kampf und ist verloren. Sollte Iratus den Moment erreichen, in dem er nicht mehr über genug Ressourcen verfügt, um neue Zombies zu erschaffen, seid ihr gescheitert und verliert den gesamten Spielfortschritt.

 

FAZIT

Ich mag Iratus: Lord of the Dead! Ja, man kann sagen, dass man sich dreist bei Darkest Dungeon bedient hat, aber das macht mir in diesem Fall nichts. Denn Iratus: Lord of the Dead ist ein klarer Fall von „Besser gut geklaut, als schlecht selbst gemacht!“. Bei aller Seelenverwandtschaft zum großen Vorbild, setzt Iratus: Lord of the Dead genug eigene Akzente um sich nicht verstecken zu müssen. Die Kämpfe sind hart, erfordern einiges an Taktik und die Rouge-like-Elemente sind motivierend. Iratus: Lord of the Dead startet auf Steam am 24. Juli 2019 im Early Access. Ich bin schon sehr gespannt wie der fertige Titel aussehen wird!

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