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Saven im Preview

Stellt euch vor: Ihr seid ein einfacher Wartungsarbeiter und sollt eine verlassene Lounge innerhalb von sieben Tagen wieder halbwegs instand setzen. Klingt nach einem gewöhnlichen Auftrag, oder? Genau das denkt auch Carl – bis er feststellen muss, dass er in SAVEN vielleicht doch nicht so allein an seinem Arbeitsplatz ist, wie es zunächst scheint.

Das Indie-Studio Horrawr Indie Games besteht genau genommen aus einer einzigen Person – und die hat sich ganz dem psychologischen Horror verschrieben. Mit SAVEN steht nun für Oktober der nächste Streich an, der vor allem mit dichter, schauriger Atmosphäre punkten will. Wir haben uns die vorab veröffentlichte Demo geschnappt und selbst ausprobiert, wie es ist, in Carls Haut zu stecken.

SAVEN Start

Sieben Tage

Unsere Aufgabe in der Demo klingt zunächst recht simpel: Wir werden vor einem verlassenen Gebäude abgesetzt und sollen es innerhalb von sieben Tagen wieder so gut es geht herrichten. Klingt machbar – doch warum genau sieben Tage? Erstens: Die Arbeit, die hier anfällt, ist enorm. Zweitens: Der Bus fährt wegen der Abgeschiedenheit nur einmal pro Woche. Heißt also: Wer drin ist, kommt so schnell nicht mehr raus. Ich bin als Kind früher auch viel Bus gefahren, aber diese Wartezeit spielt dann doch in einer ganz anderen Liga.

Wie dem auch sei: Kaum haben wir das Haus betreten, merken wir sofort: Hier ist einiges im Argen. Kaputte Bodenplanken, Löcher im Dach und… Stimmen? Moment mal. Eigentlich sollte das Gebäude menschenleer sein – also abgesehen von uns. Anfangs können wir unsere Aufgaben noch halbwegs ruhig erledigen, doch mit jedem Tag wird die Atmosphäre unheimlicher. Unerklärliche Geräusche, verstörende Bilder und kryptische Notizen machen schnell klar: Das hier ist kein normaler Auftrag, hier läuft etwas gründlich schief.

SAVEN setzt dabei auf eine spannende Mischung aus direktem und rätselhaftem Storytelling. Mal geben uns die Aufgaben eine klare Richtung, mal stolpern wir über Zettel und Einträge, die nur bruchstückhaft verraten, was wirklich vor sich geht. Die Demo zeigt natürlich nur einen Teil der Handlung, macht aber bereits Lust auf mehr. Revolutioniert wird das Genre hier wohl nicht – muss es auch gar nicht. Stattdessen erzählt SAVEN eine kleine, psychologisch dichte Gruselgeschichte für zwischendurch, die unter die Haut geht.

Wartungsarbeit

Während Atmosphäre, Handlung und Sound in SAVEN durchaus überzeugen, fällt das eigentliche Gameplay eher unspektakulär aus. Zumindest in der Demo heißt es z.B. meistens: „Repariere das Loch im Dach.“ Also suchen wir die Stelle, schauen nach oben, drücken eine Taste – und warten, bis ein Kreis auf dem Bildschirm gefüllt ist. Die Aufgaben selbst variieren zwar ein wenig, doch der grundlegende Loop bleibt immer gleich: Stelle oder Gegenstand finden, interagieren, erledigt. Danach gibt’s ein Glas Wein, etwas zu essen und ab ins Bett. Das wiederholt sich einige Male bis zum Ende der Demo und wird schnell Routine.

Hier merkt man deutlich: SAVEN lebt von seiner Stimmung. Ohne die beklemmende Atmosphäre und die geheimnisvolle Handlung würde der Ablauf schnell eintönig wirken. Der große Test wird also der Release im Oktober sein: Kann das Spiel die in der Demo gelungene Stimmung über die gesamte Spieldauer hinweg aufrechterhalten? Vieles spricht dafür, dass SAVEN aber ohnehin kein besonders langes Spiel wird, dafür aber durch mehrere mögliche Enden einen gewissen Wiederspielwert bietet.

Zusammenfassung

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