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Star Wars Outlaws (Switch 2) im Test

Mit Star Wars Outlaws erreicht eines der ambitioniertesten Open-World-Spiele der vergangenen Jahre nun auch die Nintendo Switch 2. Abseits von Stärken und Schwächen im Gameplay stellt sich vor allem eine entscheidende Frage: Ist Nintendos neue Hybridkonsole technisch in der Lage, ein Erlebnis zu bieten, das mit den großen Multiplattform-Produktionen mithalten kann?

A long time ago in a galaxy far, far away…

… okay, kürzen wir das ganze ab: Star Wars Outlaws bietet eine Story abseits eines typischen Jedi-Abenteuers. Als Outlaw Kay Vess taucht ihr in das kriminelle Star-Wars-Milieu ein – mit typischen Charakteren und authentischer Cantina-Atmosphäre. Gameplaytechnisch präsentiert sich das Spiel als Open-World-Abenteuer mit Rollenspiel-Elementen, die den Ausbau der Fähigkeiten, das Sammeln von Ressourcen, Ausrüstungs-Upgrades sowie ein umfangreiches Fraktions- und Ruf-System umfassen. Die offene Welt lädt zum Erkunden von Planeten und Raumstationen ein, sorgt mit zahlreichen Aufgaben und Nebenquests für Abwechslung und ermöglicht sogar Raumkämpfe und Dogfights.

Für die Nintendo-Switch-2-Version gilt also: Inhaltlich gibt es keine Überraschungen. Das Gameplay deckt sich weitgehend mit dem, was wir bereits auf PC und PlayStation 5 ausführlich getestet haben.

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Technisch stabil

Die Portierung von Star Wars Outlaws für die Switch galt angesichts der hohen Anforderungen der Snowdrop Engine im Vorfeld als technisch sehr ambitioniert. Entwickler Massive Entertainment meisterte die Aufgabe – wenn auch mit einigen Kompromissen. Im TV-Modus läuft das Spiel intern mit 720p, im Handheld-Modus mit 540p. Mithilfe von Upscaling erreicht es jedoch bis zu 1440p beziehungsweise 720p, was für ein deutlich schärferes Bild sorgt. Ubisoft setzte außerdem ein 30-fps-Limit, das sich als kluge Entscheidung erweist: Vor allem in Innenräumen und weniger fordernden Szenen bleibt die Bildrate konstant und liefert ein angenehm ruhiges Spielerlebnis. Selbst aufwendige Umgebungen wie Dschungelwelten oder belebte Städte meistert die Switch 2 überraschend souverän. Optisch überzeugt die Umsetzung mit stimmungsvoller Beleuchtung, Ray-Tracing-Reflexionen und detailreichen Kulissen, die eine dichte Star-Wars-Atmosphäre erzeugen.

Ganz ohne Abstriche kommt der Port jedoch nicht aus. Die Sichtweite ist eingeschränkt, Texturen wirken stellenweise weichgezeichnet, und gelegentliche Pop-ins trüben bei schnellen Kameraschwenks oder beim Betreten neuer Areale das ansonsten sehr positive Gesamtbild. Trotz dieser Schwächen ist Outlaws eine bemerkenswerte Leistung: ein vollwertiger AAA-Titel, der die Messlatte für künftige Switch-2-Ports hoch ansetzt.

Zusätzlichen Charme verleihen die speziell für die Konsole entwickelten Features. Intuitive Touch-Eingaben erleichtern Menüsteuerung und Minispiele, während Gyroskop- und Bewegungssteuerung für präzisere Zielmechaniken sorgen – Funktionen, die die einzigartigen Möglichkeiten der Hybridkonsole clever ausnutzen.

Digital Only

Fans, die auf eine klassische physische Version gehofft haben, seien vorgewarnt: Star Wars Outlaws auf der Switch 2 wird ausschließlich als Game-Key-Card veröffentlicht. Käufer eine Boxed-Version erhalten somit keinen Datenträger sondern lediglich einen Download-Code – das Spiel selbst muss online heruntergeladen und auf der internen SSD der Konsole installiert werden. Der Download umfasst rund 20 Gigabyte, die für den Start zwingend erforderlich sind.

Der Grund liegt in der Technik: Die von Massive Entertainment genutzte Snowdrop-Engine setzt auf ein intensives Streaming von Spieldaten, um die offene Welt dynamisch zu rendern. Während die interne SSD der Switch 2 Übertragungsraten von über 2.000 MB/s schafft, bietet eine physische Game-Card nur etwa 400 MB/s – zu wenig für die geforderte Performance.

Preislich unterscheidet sich die Game-Key-Card – zumindest aktuell – nicht von einer herkömmlichen Cartridge-Veröffentlichung, doch der Verzicht auf ein vollwertiges physisches Medium sorgt in der Community für kontroverse Diskussionen. Hinzu kommt: Im Basispaket ist lediglich die englische Sprachausgabe enthalten. Wer deutsche Stimmen bevorzugt, muss diese als kostenlosen DLC nachinstallieren.

Zusammenfassung

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