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Deep Sleep: Labyrinth of the Forsaken im Test

Fans guter Point and Click Adventures wurden in diesem Jahr bereits ausgezeichnet versorgt. Nun hat der US-amerikanische Publisher Armor Games Studios ein weiteres interessantes Spiel aus diesem Nischengenre veröffentlicht: Deep Sleep: Labyrinth of the Forsaken. Haben wir hier einen neuen Horror-Kulthit vor uns liegen?

Deep Sleep: Labyrinth of the Forsaken (aka Deep Sleep 4) ist ein pixeliges Horror Adventure der alten Schule. Es stammt von einem einzelnen Programmierer aus Polen, der sich im Genre bereits einen Namen gemacht hat: scriptwelder. Mit seiner 2014 abgeschlossenen Deep Sleep Trilogy (2019 in einer leicht verbesserten Gesamtausgabe auf Steam erschienen) hat er bereits bewiesen, dass er tolle Geschichten erzählen kann. Die Grafik war alles andere als berauschend, die Story war aber extrem atmosphärisch und das Gameplay hervorragend. Auch seine Don’t Escape Trilogy ist technisch simpel – aber story-technisch top. Beide Spiele haben auf Steam zwar nur eine überschaubar große Fangemeinde, sind aber mit jeweils 500+ Reviews bei über 90% Empfehlungen (und daher Overwhelmingly Positive) überaus hoch bewertet. Diese Spiele sind übrigens zuerst nur einzeln und als kleinere webbasierte Games erschienen, bevor sie dann als Trilogie auf Steam veröffentlicht wurden.

Im Jahr 2019 hat scriptwelder dann sein erstes Vollpreisspiel veröffentlicht: Don’t Escape: 4 Days to Survive. Das Spiel war deutlich umfangreicher, grafisch wesentlich aufwändiger (aber immer noch recht pixelig), und hat auch Elemente eines Survival-Spieles in das Point and Click-Gameplay eingebracht. Unermesslich reich ist er damit wohl auch nicht geworden, aber für über +1.850 Bewertungen (wieder Overhelmingly Positive) auf Steam würden sich die meisten Indie-Entwickler freiwillig ein Bein ausreißen. Nachdem Don’t Escape: 4 Days to Survive eine Fortsetzung der Don’t Escape Trilogy war, ist nun das neu erschienene Deep Sleep: Labyrinth of the Forsaken eine Fortsetzung der Deep Sleep Trilogy. Ich bin gespannt, ob das neue Spiel wieder in Richtung „Overwhelmingly Positive“ geht.

Narkolepsie

Zu den Symptomen der Narkolepsie gehören übermäßige Tagesmüdigkeit, schlafbezogene Halluzinationen und gestörter Nachtschlaf. Und genau daran scheint Amy, unsere Spielfigur, zu leiden. Ihr wisst manchmal nicht so genau, ob ihr euch in der Realität oder in einem Traum befindet. Zu Beginn kommt Amy zusammen mit ihrem Bruder Thomas auf einem völlig verlassenen Zugbahnhof an. Wo sind denn alle Leute? Plötzlich ist auch Thomas verschwunden… die Bahnhofsuhr ist ebenso seltsam wie die Zuganzeigetafel. Hier stimmt was nicht. Mit einer Taschenlampe erkunden wir einen dunklen Raum – wobei wir hier nur den durch den Lichtkegel beleuchteten Bereich sehen – sehr atmosphärisch. Und genau das trifft auch auf das ganze Spiel zu – die Atmosphäre ist wirklich fantastisch! Schon bald finden wir unseren Bruder – oder zumindest sein Grab. Und dann wachen wir auf – was für ein Albtraum!

Schon früh im Spiel müssen wir das erste Rätsel lösen und die Stromzufuhr der Zuganzeigetafel in einem kleinen Minispiel regulieren. Ein paar Klicks, und das ist erledigt. Solche kleinen Minispiel-Rätsel tauchen im Spiel öfters auf. Schafft ihr eines nicht, kommt ihr nicht weiter. Und dann kommt auch bald eine weitere etwas unerwartete Neuerung hinzu – Kämpfe! In einfachen rundenbasierten Gefechten mit Monstern müsst ihr eure Gegner töten – oder weglaufen. Erwartet euch keine JRPG-Komplexität, aber ihr könnt bestimmte Charakterwerte verbessern (Laufgeschwindigkeit, Fassungsvermögen eures Inventars, Möglichkeit der Beeinflussung eurer Tagträume,…) und unterschiedliche (verbrauchbare) Waffen oder Heilmittel nutzen.

Bald könnt ihr zwischen mehreren Orten wechseln – tagsüber sucht ihr nach Hinweisen über den Verbleib eures Bruders in der realen Welt, in der Nacht müsst ihr eure surrealen Träume (oder genauer: die Träume eures Bruders) überleben (ihr habt nur eine bestimmte Anzahl an Lebenspunkten – bei 0 wacht ihr auf) und dort weitere Hinweise finden. Mit eurer (natürlich begrenzten) Vorstellungskraft könnt ihr während eurer Träume bestimmte Gegenstände herbeibeschwören. Nicht nur ihr seid in diesen Träumen, so wie in der realen Welt gibt es auch in der Traumwelt jemanden, der euch bei der Suche nach eurem toten Bruder unterstützt…

English only

Deep Sleep: Labyrinth of the Forsaken ist nur in englisch (oder polnisch) spielbar. Sprachausgabe gibt es nicht. Die Steuerung ist einfach – bei den meisten Hotspots könnt ihr mit Klick auf den linken Mausknopf interagieren und sie mit dem rechten Mausknopf untersuchen. Im Inventar habt ihr mehrere Möglichkeiten – einen Gegenstand untersuchen, benutzen, fallen lassen oder mit einem anderen Gegenstand kombinieren. Besonders gut gemacht ist die Möglichkeit, jeden Gegenstand im Detail vergrößert anzusehen und in alle Richtungen zu drehen – oft entdeckt ihr dabei weitere Details. Mit einem Doppelklick könnt ihr zu eurem Ziel laufen. Eine Ultrawidescreen-Auflösung (wie 3440×1440) ist kein Problem, aber rechts und links des Spielbereiches befinden sich dann schwarze Balken. Ein Controller kann zur Steuerung eingesetzt werden.  Der Soundtrack von Christopher Carlone ist für ein Indie-Spiel ziemlich gut, dazu kommen Soundeffekte um das Grusel-Feeling zu unterstützen.

Deep Sleep: Labyrinth of the Forsaken ist aktuell nur für den PC verfügbar und nur über Steam zu kaufen.

Zusammenfassung

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