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Armored Brigade II im Test

Ihr wollt Krieg spielen und dabei über 1.000 verschiedene realistisch modellierte Einheitentypen zur Verfügung haben? Dann solltet ihr euch das eben erschienene Armored Brigade II vom auf Strategiespiele spezialisierten Publisher Slitherine genauer ansehen.

In Armored Brigade II könnt ihr mit euren Panzern noch über das (auf realistischen Karten basierende) Schlachtfeld fahren, ohne sofort von lästigen Drohnen zerfetzt zu werden. Das Spiel simuliert nämlich taktische Gefechte zwischen den Kräften des Warschauer Pakts und der NATO in den Jahren 1965-1991. Da gab es noch keine Drohnen – dafür aber Panzerabwehrkanonen, Kampfhubschrauber, feindliche Kampfpanzer, Infanterie mit Panzerabwehrrohren… also genug Waffen, um eure Panzer auch ohne Drohnen in Altmetall zu verwandeln, allerdings im Regelfall nur bei direktem Sichtkontakt.

Armored Brigade II ist bereits seit November 2024 erhältlich – allerdings bisher nur über die Webseite von Matrix Games. Erst jetzt ist es – zusammen mit einem großen Update – auch auf Steam erschienen.

Taktische Echtzeit-Kriegsführung

Zu Beginn wählt ihr entweder eine Mission aus, oder ihr startet gleich eine Kampagne. Bei den Missionen stehen knapp 30 vorbereitete Gefechte für euch bereit. Es stehen sich dabei immer die Streitkräfte des Warschauer Pakts und der NATO gegenüber, in einigen Szenarios spielt ihr aber beispielsweise nur mit Einheiten der Finnen, Briten oder der BRD (Bundesrepublik Deutschland). Bevor es richtig losgeht, seht ihr eine Übersicht der Landkarte. Hier könnt ihr eure Einheiten platzieren. Und dann geht es schon los – ihr setzt Wegpunkte für eure Einheiten, die diese dann in der (jederzeit pausierbaren) Echtzeitphase absolvieren. Die Geschwindigkeit kann jederzeit zwischen langsam, normal oder schnell gewechselt werden. Bei der Bewegung gibt es verschiedene Befehle – vorrücken, möglichst schnell vorrücken, bis zu einem Feindkontakt vorrücken, rückwärts fahren (die Panzerung ist vorne stärker…), einen Punkt verteidigen, Infanterieeinheiten abladen, aufklären.

Flugeinheiten können ebenso zur Unterstützung gerufen werden (wenn ihr sie zu Beginn einer Mission gekauft habt) – egal ob mit TOW bewaffnete Apache Kampfhubschrauber, A-4 Phantom Jagdbomber oder A-10 Thunderbolt Bodenkampfflugzeuge mit ihrer tödlichen Minigun (Brrrrrrt). Luftfahrzeuge waren in den 70ern noch nicht so einfach zu bekämpfen, als noch nicht jeder Rekrut mit einer Stinger/Strela am Rücken in den Kampf gezogen ist. Auch Artillerieunterstützung kann angefordert werden. Die feuert dann von außerhalb der Karte auf bestimmte Koordinaten und verschönert dort die Landschaft. Oder wir feuern mit Granatwerfern, die sich auf der Karte befinden, entweder als Infanterie oder als mechanisierter Granatwerfer (zB in einem M113).

Bei Erreichen der Missionsziele enden die Missionen – was oft recht unerwartet und plötzlich sein kann. Eben noch im Gefecht, schon der finale Bericht über das Ergebnis und die Liste mit den Verlusten. Bei den Missionen landet ihr nach dem Ende einer Mission wieder im Hauptmenü, bei der Kampagne kommt ihr sofort in die nächste Mission. Zwischensequenzen oder so gibt es nicht, auch sind die Missionsbeschreibungen kurz und knapp. Einen Mehrspielermodus gibt es auch nicht, ihr spielt aber je nach Mission/Kampagne entweder Truppen der NATO oder des Warschauer Paktes.

Grafik – naja

Die Grafik von Armored Brigade II ist low-poly. Einheiten und das (karge) Gelände sind gut erkennbar, aber die grafische Darstellung ist aus der Nähe nicht sonderlich aufregend. Wirklich nett sind nur die Einheiten selbst. Dafür ist das Game aber auch auf älteren Systemen (ab einer Nvidia GeForce GTX 750) pfeilschnell. Auch die Größe des Downloads ist mit nur gut einem Gigabyte an Daten vergleichsweise gering. Verglichen mit dem 2018 erschienenen Vorgänger ist die Grafik allerdings um Längen besser – der erste Teil war zwar auch bereits ein gutes Spiel, hat aber die Echtzeitgrafik nur in einer – zugegebenermaßen nicht sonderlich attraktiven – Ansicht von oben gezeigt. Ihr könnt die Grafik heran- und herauszoomen (von der Nahansicht auf einzelne Fahrzeuge bis hinaus zu einem 2D Blick auf die Landkarte), und in alle Richtungen drehen.

Kollisionsabfrage gibt es keine – eure Panzer nähern sich einem kleinen Zaun, fahren mit Vollgas durch ihn hindurch – und der Zaun steht genau so wie zuvor. Das selbe gilt auch für Häuser. Noch viel schlimmer finde ich es aber, wenn zwei eurer Fahrzeuge am selben Ort stehen – sie verschmelzen dann nämlich miteinander. Das schaut nicht sonderlich gut aus. Hier merkt man, dass Armored Brigade II nicht als 3D-Spiel entwickelt wurde, sondern ein  Strategiespiel mit Ansicht von (weit) oben ist, das nun eine Zoom-Ansicht (in 3D) spendiert bekommen hat. Während der Missionen könnt ihr jederzeit speichern/laden, was recht angenehm ist.

Zusammenfassung

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